Ernährungsreport 2025: Bewusst essen ohne Kompromisse
Der Ernährungsreport 2025 vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) verdeutlicht, dass Ernährung in Deutschland zunehmend von einem Zusammenspiel aus Preisbewusstsein, Gesundheitsorientierung, Nachhaltigkeit und Praktikabilität geprägt ist. In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr über den aktuellen Report.
Zentrale Prioritäten: Geschmack, Gesundheit, Preis
Beim Essen steht der Geschmack weiterhin an erster Stelle: 98 % der Befragten bewerten ihn als wichtig oder sehr wichtig. Auch die gesundheitliche Qualität von Lebensmitteln spielt eine zentrale Rolle, 90 % achten auf eine ausgewogene Ernährung. Gleichzeitig nimmt das Preisbewusstsein wieder zu: Nach einem Rückgang von 58 % (2015) auf 46 % (2020) achten laut aktuellem Report des Kompetenzzentrums nachhaltiger Konsum inzwischen 59 % der Befragten auf preiswerte Lebensmittel. Zusammengefasst zeigt sich: Geschmack und Gesundheit bleiben konstant entscheidend, während der Preis angesichts steigender Lebensmittelkosten wieder stärker ins Blickfeld rückt.
Einkaufsverhalten im Fokus: So entscheiden Verbraucher

Die Untersuchung verdeutlicht, welche Kriterien beim Einkauf besonders zählen. Angebote werden von 74 % der Konsument:innen aktiv gesucht. Parallel steigt das Interesse an Transparenz: Die Beachtung des staatlichen Bio-Siegels ist von 47 % (2015) auf 59 % gestiegen, die des Tierwohllabels von 36 % auf 65 %.Regional produzierte Lebensmittel gewinnen an Bedeutung – 77 % bevorzugen Produkte aus der eigenen Umgebung, vor allem Eier, Obst, Gemüse und Backwaren. Auch die Kontrolle von Inhaltsstoffen wird wichtiger: 64 % prüfen regelmäßig den Zuckergehalt, Salz und Fett stehen ebenfalls verstärkt im Fokus. Insgesamt zeigt sich ein klarer Trend: bewusster, nachhaltiger und transparenter einkaufen, ohne den Preis aus den Augen zu verlieren.
Essverhalten & Ernährungstrends
Obst, Gemüse und Milchprodukte bestimmen weiterhin die Ernährung: 71 % essen täglich mindestens eine Portion Obst oder Gemüse, 64 % nehmen regelmäßig Milchprodukte wie Joghurt oder Käse zu sich. Der Fleischkonsum sinkt dagegen: Nur noch 24 % essen täglich Fleisch oder Wurst, 2015 waren es noch 34 %. Flexitarische und pflanzenbasierte Ernährungsweisen gewinnen an Bedeutung, 37 % sehen sich als Flexitarier, 7 % ernähren sich vegetarisch, 2 % vegan. Kochen bleibt beliebt: 72 % kochen gern, 43 % fast täglich, während der Wunsch nach schnellen und unkomplizierten Mahlzeiten auf 57 % gestiegen ist. Die Tendenz ist klar: bewusster Konsum, mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch – kombiniert mit praktischer Zubereitung.
Landwirtschaft, Herkunft & Produktionsstandards

Bei der Lebensmittelproduktion sind ethische und nachhaltige Kriterien zunehmend relevant. Artgerechte Tierhaltung wird von 59 % als wichtig bewertet, faire Arbeitsbedingungen von 56 %, Produktqualität von 52 % und nachhaltige Produktionsmethoden von 42 %. Auch Transparenz, Umwelt- und Klimaschutz sowie Regionalität gewinnen an Bedeutung, wenn auch leicht abgeschwächt. Die Ergebnisse zeigen, dass Konsument:innen ihre Kaufentscheidungen verstärkt mit ökologischen, sozialen und ethischen Aspekten verbinden, zumindest in der Selbstauskunft.
Fazit: Bewertung und Ausblick
Der „Ernährungsreport 2025“ zeichnet ein differenziertes Bild: Geschmack, Gesundheit und Preis bleiben zentrale Entscheidungsfaktoren. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Tierwohl, Regionalität und Transparenz. Ob diese Prinzipien jedoch konsequent umgesetzt werden, hängt oft vom Budget ab, insbesondere wenn hochwertige oder zertifizierte Produkte teurer sind. Für Politik, Handel und Lebensmittelwirtschaft bedeutet das: steigende Nachfrage nach Transparenz und nachhaltiger Produktion bei gleichzeitigem Preisdruck. Diese Entwicklung stellt die Branche vor Herausforderungen, eröffnet aber zugleich Chancen für regionale und nachhaltige Angebote.
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