Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im Oktober 2025

Die Food-Finanzierungsrunden im Oktober 2025 verdeutlichen das anhaltende Interesse an innovativen Lösungen im Agrar- und Foodtech-Sektor. Trotz eines verhaltenen Marktumfelds investieren Unternehmen und Fonds weiter in Technologien für nachhaltige, effiziente und klimafreundliche Lebensmittelsysteme.

Maia Farms erhält 1,75 Millionen US-Dollar für Myzel-Produkte

Der Myzel- und Pilz­-Zutatenhersteller Maia Farms erhält 1,75 Millionen US-Dollar aus dem Industry Innovation Fund von Genome BC. Das Unternehmen nutzt landwirtschaftliche Nebenprodukte, um fermentiertes Mycelium als Clean-Label-Zutat für protein- und ballaststoffreiche Lebensmittel herzustellen. Die Mittel sollen F&E, Produktion und Marktausbau unterstützen. Maia Farms bietet drei Myzelprodukte an: Mehl, texturierte Proteinbrocken und ein feuchtes Bindungs- und Strukturprodukt. Das Unternehmen arbeitet zudem mit der University of the Fraser Valley an einem Forschungsprojekt zu klimaresistenten Lebensmittelsystemen in Kanada.

Asterix Foods sichert Finanzierung für pflanzliches Zellkultursystem

Dan Even, CEO von Asterix (Bildmaterial: Asterix Foods)

Das israelische Food-Tech-Startup Asterix Foods hat 4,2 Millionen US-Dollar in einer von CPT Capital angeführten Seed-Runde erhalten, unterstützt von ReGen Ventures, SOSV, Grok Ventures und der Israeli Innovation Authority. Das Unternehmen entwickelt ein pflanzliches Zellkultursystem zur kostengünstigen Produktion bioaktiver Proteine, das ohne mikrobielle Fermentation auskommt und die Anlagenkosten um über 95 % reduziert. Die Technologie ermöglicht schnellere, flexible und energieeffiziente Proteinherstellung in modularen Bioreaktoren ohne Reinraumbedingungen. Pflanzenzellen können zudem komplexe Proteine wie Glykoproteine effizienter produzieren und sind weniger kontaminationsanfällig. Eine Pilotanlage in Tel Aviv demonstriert die Skalierbarkeit und Praxistauglichkeit des Systems für Anwendungen in Lebensmittel-, Ernährungs- und Biotechbranchen.

Maia Ventures startet 55-Millionen-Euro-Fonds für Agri-Foodtech-Startups in Italien

Der italienische Frühphasenfonds Maia Ventures hat seinen ersten Agri-Foodtech-Fonds über 55 Millionen Euro aufgelegt. Er soll 20–25 Startups mit Investments zwischen 0,5 und 1,5 Millionen Euro unterstützen, die an Lösungen für ein gesünderes, effizienteres und widerstandsfähigeres Lebensmittelsystem arbeiten. Der Fonds nach Artikel 8 SFDR versteht sich als strategischer Partner zwischen der italienischen Lebensmittelindustrie und innovativen Gründern aus Forschung und Start-up-Ökosystemen. Zu den Investoren zählen der Europäische Investitionsfonds (EIF), CDP Venture-Capital, sowie Unternehmen wie Cereal Docks und Andriani. Trotz rückläufiger Branchenfinanzierungen sieht Maia Ventures Chancen für gezielte Investitionen in zukunftsrelevante Agrar- und Ernährungstechnologien.

StartLife stärkt Pre-Seed-Förderung und kooperiert mit EIT Food

Nikki Harrison, Geschäftsführerin von StartLife, und Benoit Buntinx, Director of Business Creation bei EIT Food. (Bildmaterial: StartLife und EIT Food)

Der niederländische Agrar- und Foodtech-Accelerator StartLife hat die Marke von 10 Millionen Euro an Pre-Seed-Finanzierungen für 163 Startups überschritten und eine strategische Partnerschaft mit EIT Food bekannt gegeben. Seit seiner Gründung 2010 hat StartLife über 400 Startups weltweit unterstützt, über 1.000 Arbeitsplätze geschaffen und 230 Millionen Euro Folgefinanzierungen ermöglicht. Die neue Kooperation mit EIT Food erlaubt es teilnehmenden Startups, künftig Investitionen von bis zu 1,5 Millionen Euro zu erhalten. Zu den geförderten Unternehmen zählen Chaincraft, Dutch DNA Biotech, Revyve und Orbisk, die an nachhaltigen Lösungen für das Lebensmittelsystem arbeiten. Die Finanzierung wird in Zusammenarbeit mit Oost NL, der Provinz Gelderland, dem Wirtschaftsministerium und der Provinz Overijssel bereitgestellt.

MATR Foods baut Produktion pflanzlicher Fleischalternativen auf Pilzbasis aus

MATR Foods hat eine Finanzierung über 40 Millionen Euro abgeschlossen – die größte im dänischen Food-Tech-Sektor. Die Runde, geleitet von Novo Holdings, EIFO und der EIB, soll die Produktion in Ansager (Jütland) auf 4.000 Tonnen jährlich ausweiten und den internationalen Vertrieb stärken. Die neue Produktionslinie startet 2027 und schafft etwa 60 Arbeitsplätze. MATR produziert seit 2021 pflanzliche, biologische Fleischalternativen auf Basis von Pilzfermentation mit geringem CO₂-Fußabdruck. Hauptprodukt: MATR Fungi Mince. MATR Foods wurde 2021 in Kopenhagen gegründet und stellt pflanzliche, biologische Fleischalternativen auf Basis von Pilzfermentation her. Die Produkte bestehen aus lokal angebauten Zutaten wie Hafer, Erbsen und Lupinen, sind frei von Zusatzstoffen und haben einen deutlich geringeren CO₂-Fußabdruck als konventionelles Fleisch. Das Hauptprodukt ist MATR Fungi Mince.

Nutropy sichert 7 Millionen Euro für tierfreie Milchproteine

Die Nutropy-Gründerinnen Nathalie Rolland und Maya Bendifallah (Bildmaterial: Nutropy)

Das französische Foodtech-Unternehmen Nutropy hat 7 Millionen Euro von internationalen Investoren sowie öffentlichen Fonds eingesammelt. Die Finanzierung soll die Industrialisierung seiner tierfreien Milchproteine auf Basis von Präzisionsfermentation vorantreiben. Die Runde wurde von Big Pi Ventures und Zero Carbon Capital angeführt und durch Investoren wie Beta Lab, Wyngate Inc., Desai Ventures, PVS Investments, Novax und Bpifrance unterstützt. Nutropy entwickelt tierfreies Kasein als B2B-Zutat für die Lebensmittelindustrie, um nachhaltige Milchprodukte wie Käse herzustellen. Die Proteine sind identisch mit tierischem Kasein, aber deutlich ressourcenschonender. Die Mittel dienen der Skalierung der Produktion, der Weiterentwicklung der Milchpulverlösungen und dem internationalen Markteintritt in Europa, Nordamerika und Asien.

Frank Thelen investiert in Biotech-Startup Nutori

Der Tech-Investor Frank Thelen beteiligt sich an der Nutori GmbH, einem Biotech-Startup, das Nahrungsergänzungsmittel zur Förderung der Zellgesundheit entwickelt. Das Unternehmen, gegründet von Jan-Lucca Sielski und Christian Schlinger, produziert Premium-Produkte „Made in Germany“, darunter ein Kollagenpulver zur Unterstützung von Energie, Regeneration und Wohlbefinden. Mit dem Investment will Thelen gemeinsam mit seinem Freigeist-Partner Marcel Vogler die Langlebigkeits- und Longevity-Bewegung in Deutschland vorantreiben. Thelen bezeichnet das Thema als „Revolution“, bei der Wissenschaft, Biotechnologie und KI zusammenwirken, um die gesunde Lebensspanne zu verlängern. Das Engagement ist auch persönlich motiviert. Thelen hat kürzlich seinen 50. Geburtstag gefeiert und sieht in Longevity ein Feld mit großem Zukunfts- und Renditepotenzial.

Mondra erhält 10 Millionen Pfund für KI-Plattform zur Transparenz in Lieferketten

CEO Jason Barrett treibt die Expansion der KI-Plattform für transparente Lieferketten voran. (Bildmaterial: Mondra)

Das britische Startup Mondra hat in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 10 Millionen Pfund erhalten. Hauptinvestoren sind AlbionVC und Planet A Ventures, unterstützt von Swisscom, PeakBridge, Ponderosa Ventures und Green Circle Foodtech Ventures. Mondra entwickelt eine KI-gestützte Plattform auf Basis von Digital-Twin-Technologie, die komplexe Lieferketten transparent macht und Echtzeitdaten zu Emissionen, Klimarisiken und Beschaffungsstörungen liefert. Ziel ist es, Unternehmen bei der Reduzierung von Emissionen, der Einhaltung von ESG-Vorgaben und der Stärkung von Lieferkettenresilienz zu unterstützen. Die Finanzierung soll die Expansion nach Deutschland, Frankreich und in die Niederlande sowie die Weiterentwicklung der Plattform fördern. Mondra arbeitet mit dem British Retail Consortium und führenden Einzelhändlern wie Tesco, Aldi, Lidl und M&S zusammen, um einheitliche Nachhaltigkeitsstandards zu etablieren.

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