Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im April 2025

Im April rückten mehrere Food-Finanzierungsrunden in den Fokus, bei denen Unternehmen Mittel zur Weiterentwicklung nachhaltiger Lebensmitteltechnologien erhielten. Besonders gefragt waren Innovationen rund um alternative Proteinquellen, pflanzliche Produkte und Fermentation.

INTAKE holt sich 9,2 Millionen US-Dollar

Das südkoreanische Foodtech-Unternehmen INTAKE hat in einer Serie-C-Finanzierungsrunde 9,2 Millionen US-Dollar eingeworben. Zu den Investoren zählen unter anderem CJ Investment, HB Investment und KDB Industrial Bank Capital. Die Mittel sollen in die Forschung und Entwicklung sowie in die internationale Expansion des Geschäfts mit alternativen Proteinen auf Hefebasis fließen. INTAKE stellt mittels Präzisionsfermentation Proteine aus einer speziell gezüchteten Hefe her, die rund eineinhalbmal mehr Protein liefert als herkömmliche Stämme. Ziel ist es, Molkenprotein zu ersetzen und ab dem Jahr 2026 in den nordamerikanischen Markt einzutreten. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung von Häm-Protein zur Nachbildung fleischähnlichen Geschmacks sowie an Eiklaralbumin – ebenfalls auf Basis fermentierter Mikroorganismen.

EIT Food unterstützt europäische Startups

Deniz Ficioglu, Gründerin und CEO von BettaF!sh

EIT Food, eine durch die Europäische Union unterstützte Initiative, hat rund 875.000 Euro an vier europäische Startups vergeben. Ziel ist die Beschleunigung der Markteinführung nachhaltiger Lebensmitteltechnologien. Gefördert wurden BettaF!sh (Deutschland) mit neuen Algenprodukten, Hooked Foods (Schweden) mit einem proteinreichen Fleischersatz, afreshed (Österreich) mit einer App zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung sowie AgriSound (Vereinigtes Königreich) mit einer Technologie zur Verbesserung der Bestäubung. Die Förderung erfolgt im Rahmen eines umsatzbasierten Finanzierungsmodells. Die Bewerbungsphase für die nächste Förderrunde läuft noch bis zum 6. Mai.

11 Millionen US-Dollar für Ecovative

Das in New York ansässige Biotechnologieunternehmen Ecovative hat 11 Millionen US-Dollar erhalten, um das Wachstum seiner Produktlinie auf Myzelbasis voranzutreiben. Im Fokus steht das Tochterunternehmen MyForest Foods mit dem Produkt MyBacon, einer pflanzlichen Speckalternative aus Myzel – der Wurzelstruktur von Pilzen. Die Finanzierung beinhaltet auch Zuschüsse und Darlehen in Höhe von insgesamt 1,68 Millionen US-Dollar von der Advance Albany County Alliance. MyBacon hebt sich durch eine kurze Zutatenliste – bestehend aus Bio-Myzel, Salz, Zucker, Kokosnussöl und natürlichen Aromastoffen – und zugleich durch den Verzicht auf Proteinisolate und Zusatzstoffe deutlich von anderen pflanzlichen Fleischalternativen ab.

catchfree bekommt 1,2 Millionen Schweizer Franken

Food-Finanzierungsrunde
Catchfree-Gründer Severin Eder (links) und Eduard Müller (rechts)

Das Schweizer Foodtech-Startup catchfree, eine Ausgründung der ETH Zürich, hat in einer Seed-Finanzierungsrunde 1,2 Millionen Schweizer Franken erhalten. Die Runde wurde angeführt von der FortyOne Group und der Stiftung Startfeld. Catchfree entwickelt pflanzliche Alternativen zu Meeresfrüchten wie Shrimps, Fischburgern und Fischhappen – basierend auf Reis, Sojaprotein und Algen. Ziel ist es, eine nachhaltige Antwort auf Umweltprobleme wie Überfischung und den Einsatz von Antibiotika in der Aquakultur zu bieten. Die Produkte zeichnen sich durch eine reduzierte Zutatenliste und ein nährstoffschonendes Herstellungsverfahren aus. Der Markteintritt in der Schweiz ist für den Frühsommer 2025 vorgesehen – zunächst in ausgewählten Restaurants, danach im Foodservice und ab Herbst ebenfalls im Großhandel.

Südholland investiert in vegane Eialternative

Die niederländische Provinz Südholland unterstützt mit einer Investition von einer Million Euro das Projekt „EGGcellent“, das eine pflanzliche Eialternative für die Backwarenindustrie entwickelt. Beteiligte Partner sind Vivici, Proeon, Applikon und Planet B.io. Ziel ist die Entwicklung eines nachhaltigen und wirtschaftlichen Ersatzes für Hühnereier, insbesondere mit Blick auf Umweltaspekte, Tierwohl und Kosten. Das Projekt wird durch das EU-Programm „Kansen voor West III“ mitfinanziert und soll gleichzeitig sowohl Innovationen als auch das regionale Biotechnologie-Ökosystem stärken.Die Eialternative wird mithilfe moderner Bioreaktoren entwickelt und getestet.

Bildmaterial: BettaF!sh, catchfree