Haferkater: von der Ex-Dönerbude zum landesweiten Erfolg
Das Berliner Startup Haferkater, das sich auf Porridge und Granola spezialisiert, hat es seit seinen Anfängen im Jahr 2014 weit gebracht. Den altbekannten Haferbrei neu zu denken und als gesunde Mahlzeit-To-Go anzubieten — das war die Erfolgsidee. Aus einem kleinen Café in Berlin ist mittlerweile eine deutschlandweite Kette entstanden, mit Produkten, die in über 800 Läden vertreten sind. Wie es dazu gekommen ist, berichten wir in diesem Beitrag.
Wie alles begann
Haferkater wurde 2014 von drei Freunden — Anna Schubert, Leandro Burguete und Levin Siert — gegründet, nachdem sie eine Marktlücke für gesundes und veganes Essen für unterwegs erkannt hatten. Dafür übernahmen sie einen Dönerladen in Berlin Ostkreuz und haben ihn zu einem kleinen Café ausgebaut, wo sie Haferbrei verkauften – oder besser gesagt, Porridge, wie es in England heißt, wo Leandro sich die Inspiration holte.
Die ersten Jahre waren eine Herausforderung, denn die drei Freunde mussten gleichzeitig in anderen Jobs Geld verdienen, um das junge Unternehmen zu finanzieren, und auf Wochenenden und Urlaub verzichten. Aber sie haben durchgehalten und sind mittlerweile besteht das Team aus zwölf Mitgliedern und soll noch weiter wachsen.
Den Durchbruch brachte 2016 der Sieg bei einem Startup-Wettbewerb der Deutschen Bahn. Der Preis war, testweise einen Pop-up-Store am Berliner Hauptbahnhof zu eröffnen. Der war ein großer Erfolg und trug dazu bei, Haferkater als die perfekte Marke für Bahnreisende zu etablieren, die auf der Suche nach gesundem Essen sind. Inzwischen hat das Unternehmen Stores an 18 Standorten, seit Kurzem auch am Berliner Flughafen BER Es ist geplant, dieses Jahr zehn weitere Läden zu eröffnen. Außerdem ist Haferkater in rund 370 Zugrestaurants erhältlich.
Investitionen und Vermarktung
Bei der Vermarktung setzt Haferkater vor allem auf Mund-zu-Mund-Propaganda und Micro-Influencer-Marketing, da die traditionellen Werbekanäle wie Fernsehen sehr kostspielig sind. Viele Kunden stoßen eher zufällig auf Haferkater, zum Beispiel erst am Flughafen BER, lassen sich von der Qualität überzeugen, und kehren bei ihrem nächsten Stop an einem Bahnhof gern zum Porridge zurück. Ein besonderer Verkausschlager sind saisonale Sorten, die sich regelmäßig im Angebot abwecheln.
Große Hilfe hat das Startup durch die Investitionen von Zentis und Katjes Greenfood bekommen. Durch die Finanzierung konnte Haferkater seine Reichweite vergrößern, sodass das Unternehmen nicht nur in seinen Restaurants, sondern auch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) verkaufen kann. Dabei unterstütze Zentis das Startup produktseitig und Katjes Greenfood leistete Hilfe bei absatzbezogenen Themen.
Der Weg in den Einzelhandel
Das Angebot im LEH ist im Vergleich zu dem in den Stores etwas eingeschränkt. Den Erfolg der saisonalen Angebote würde das Unternehmen ebenso gerne auf den Einzelhandel übertragen. Das hat allerdings seine eigenen Regeln, er benötigt eine Vorlaufzeit von mehreren Monaten für neue Produkte. Zum Glück ist das Grundrezept für Porridge ganz simpel, das Grundrezept besteht nur aus gequetschten Haferflocken, Wasser und Salz. Neben dem verzehrfertigen Brei in zwei Geschmacksrichtungen stellt das Unternehmen aktuell auch Granola und Toppings her, die in über 800 Geschäften in Deutschland und Österreich erhältlich sind.
Der bisherige Erfolg lässt Haferkater optimistisch in die Zukunft blicken. Auf die Frage nach einer internationalen Expansion erklärten die Gründer, dass sie für diese Idee offen wären, wenn sie den richtigen Partner finden würden. Derzeit konzentrieren sie sich jedoch darauf, ihre Präsenz in der DACH-Region zu etablieren, wobei Schweden, Finnland und Norwegen attraktive Optionen darstellen.
Fotos: Haferkater.