Pumpkin Organics – die Ernährungsrevolution beginnt im Kinderzimmer
Die richtige Ernährung hat entscheidenden Einfluss auf unser Wohlbefinden und kann Krankheiten verhindern. Oft ist aber unser Essverhalten durch ungesunde Nahrungsmittel aus der Kindheit geprägt und nur schwer umzustellen. Das Startup Pumpkin Organics setzt daher auf Babynahrung, um von Beginn an die Weichen für eine gesunde Zukunft zu stellen.
Jaclyn Schnau hat ihre Kindheit in einer großen Familie auf dem Land in Saskatchewan, Kanada verbracht. Gesunde Ernährung spielte dort immer eine wichtige Rolle und gemeinsame Mahlzeiten mit 15 bis 20 Personen waren nicht ungewöhnlich. Als Jaclyn elf Jahre alt war, musste ihre Mutter ein Jahr im Krankenhaus verbringen und wurde von der Familie mit frischem Essen versorgt. All das prägte ihren Wunsch, sich auch beruflich mit der Ernährung zu beschäftigen. Also nahm sie nach ihrem BWL-Studium einen Job bei General Mills an, einem der größten Lebensmittelkonzerne der Welt.
Sie hoffte, von dort aus die Welt verändern zu können, stieß aber in dem von Profit getriebenen Unternehmen immer wieder schnell an Grenzen. Ihren ersten Schritt in die Startup-Welt machte sie 2012 bei windeln.de. Der Karriereweg führe sie nach München, weil ihr Mann Florian Deutscher ist. Kennengelernt hatten sie sich schon im Studium an der Harvard Business School. 2014 wurde bei Jaclyn Hashimoto diagnostiziert, eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Infolgedessen begann sie sich noch intensiver mit dem Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit zu beschäftigen.
Auf die ersten 1.000 Tage kommt es an
Dabei lernte sie, dass die ersten 1.000 Tage im Leben eines Menschen entscheidend sind für die Entwicklung, die er den Rest seines Lebens nimmt. Das gilt für viele Bereiche und erst recht für die Ernährung. Vor allem Zucker spielt dabei eine große Rolle; wer schon als Säugling zu viel davon konsumiert und sich daran gewöhnt, kommt davon später nur schwer wieder los. Ideal wäre daher Babynahrung, die überwiegend auf Gemüse aufbaut. Als Jaclyn aber die Regale in den einschlägigen Drogeriemärkten inspizierte, fand sie nichts, was ihrer Idealvorstellung entsprach.
Also gründete sie zusammen mit ihrem Mann 2016 Pumpkin Organics. Der Firmenname bezieht sich übrigens in erster Linie nicht auf den Kürbis, sondern auf einen Spitznamen aus ihrer Kindheit. Ende 2017 brachte sie dann die ersten neun Produkte auf den Markt. Die Entwicklung dauert also etwa ein Jahr. Mittlerweile sind rund 25 Produkte auf dem Markt und in diesem Jahr sollen noch weitere 25 folgen. Es gibt Quetschies, Haferriegel und gepuffte Snacks sowie Babybrei. Für die ganze Familie geeignet sind zwei Pastasaucen. Beim gesamten Sortiment gilt der Verzicht auf zusätzlichen Zucker, die ausschließliche Verwendung von Bio-Zutaten und Klimaneutralität. Bei den Quetschies dominiert Gemüse, zusätzliches Obst sorgt für natürliche Süße.
Die erste Qualitätskontrolle findet stets im Familienkreis statt. Tochter Olivia ist mit Pumpkin Organics aufgewachsen und schon eine echte Food-Expertin. Inzwischen hat sie auch einen kleinen Bruder als weiteren Testesser. Finanzielle Unterstützung gab es schon früh von Business Angels. Da aber Jaclyn große Ziele hat, war sie immer bestrebt, eine größere Finanzierungsrunde abzuschließen. Im Frühjahr 2023 war es dann endlich so weit. Insgesamt 4,3 Millionen kamen von Investmentfirmen und prominenten Angels. Ein gutes Ergebnis für ein Food-Startup, gerade in diesen wirtschaftlich angespannten Zeiten. Der Weg dahin war allerdings steinig.
Pumpkin Organics ist mehr als eine Food-Marke
Eine Phase, in der es nicht recht voranging, nutzte Pumkin Organics für eine große Hilfsaktion. 450 Paletten mit Babynahrung, das entspricht über 1.000.000 Mahlzeiten, konnte das Unternehmen in die Ukraine bringen. Dafür entwickelte es sogar einen Babybrei, dessen Rezeptur an die Bedürfnisse von Kindern in Krisengebieten angepasst ist. Das passt zum Selbstverständnis von Pumpkin Organics, mehr als eine weitere Food-Marke zu sein. Das große Ziel ist es, die Ernährungsgewohnheiten fundamental zu ändern und Zivilisationskrankheiten wie Adipositas und Diabetes zu bekämpfen, und da fängt man eben am besten in der Kindheit an. Nicht zwingend nur mit den Produkten von Pumpkin Organics, eine Wunschvorstellung ist es, dass Familien wieder mehr gemeinsam kochen.
Daher launcht das Startup in Kürze eine Onlineplattform, die über Ernährungsfragen aufklärt. Die wird Teil einer Kommunikationsoffensive, bei der auch Influencer eine Rolle spielen werden. Und natürlich eine verstärkte Präsenz im Einzelhandel. Vor allem in Österreich ist Pumpkin Organics schon recht gut vertreten, aber da geht noch viel mehr. Wer die Gründerin Jaclyn kennt, wird keinen Zweifel daran haben, dass sie weiterhin unermüdlich und mit viel Engagement und Überzeugungskraft für die Ernährungsrevolution kämpfen wird.
Fotos: Pumpkin Organics