Auf einen Espresso mit Michael Gebhardt und Erik Renk von KEiMSTER

Im Kurzinterview stellen wir euch spannende Food und Beauty-Gründer*innen aus unserem Food Innovation Camp Alumni-Netzwerk vor. Sie beantworten für euch in Espressokürze die wichtigsten Fragen, die Gründerinnen und Gründer so beschäftigen. Heute sprechen wir mit Michael Gebhardt & Erik Renk, Gründer von KEiMSTER.

Was hat euch zum Gründen deines nachhaltigen Startups angespornt?

Die Frage, was genau so viele Menschen davon abhält, eine gesunde Ernährungsweise in deren Alltag zu integrieren, stand schon längere Zeit im Raum. Meist sind es Zeitmangel und fehlende Umsetzungskompetenzen. Darüber hinaus wird der Wille sich nachhaltig und gesund zu ernähren durch hohe Preise und intransparente Lebensmittelketten erschwert. Getreide ist eines der Grundnahrungsmittel unserer Gesellschaft. 
Deshalb ist es uns mit KEiMSTER so wichtig, dem Verbraucher ein optimal durchdachtes Produkt anzubieten. Unser Ziel ist es, dass eine gesunde und nachhaltige Lebensweise für jeden zugänglich ist, begonnen mit der Basis – dem Getreide. 

Die 3-Korn Proteinquelle mit angeleimtem Getreide von KEiMSTER

Was macht euer Produkt besonders?

Herkömmliches Getreide wird direkt nach der Ernte weiterverarbeitet und landet z.B. als Müsli in unserer Schüssel. 
Wir bei KEiMSTER haben begonnen, die Verarbeitungsschritte zu optimieren und das Getreide zusätzlich anzukeimen. Dazu legen wir die Saaten in Wasser ein. So wird ein Stoffwechselprozess im Korn aktiviert. Bei diesem Vorgang bauen sich u.a. Antinährstoffe ab, was ein hochwertiges und optimiertes Endprodukt gewährleistet. Somit bieten wir dem Konsumenten eine optimierte Alternative zum Müsli, ohne dass es für ihn Mehraufwand bedeutet.

Was waren oder sind die größten Hürden eurer Gründung?

Michael: Die Stichwörter Finanzierung und Liquidität sind in der Regel große Themen in der Gründungs- und Wachstumsphase. Diese Lücke zu schließen erfordert viel Planung, Voraussicht und Arbeitseinsatz.

Erik: Besonders in schwierigeren Zeiten ist es das A und O nie den Glauben an sich als Unternehmen zu verlieren. Dabei spielt ein erfolgs- und zielgerichtetes Mindset eine besonders große Rolle und stellt eine ebenso große Herausforderung dar. Es hilft, eine klare Vision und ein durchdachtes Ziel zu haben.

Wo findet ihr die besten Antworten auf eure Unternehmensfragen? 

Michael: Unser Privileg besteht darin, uns bei Fragen zunächst intern beraten zu können. Innerhalb unseres Gründerteams, bestehend aus Paul, Erik und mir, finden wir Lösungen für die verschiedensten Probleme. Sollte trotzdem mal kein Lösungsansatz gefunden werden können, hat mir das permanente Recherchieren im Internet sehr gut weitergeholfen. Das ist natürlich eher zeitintensiv. Wenn man noch kein entsprechendes Netzwerk aufgebaut hat, aber oft eine gute Möglichkeit nicht zu stagnieren und weiter voran zu kommen.

Erik: Zu sachlichen Fragen eigne ich mir durch Internetrecherche ein gewisses Grundwissen an. Danach ziehe ich es vor, mich mit Anwälten, Steuerberatern und anderen Experten auszutauschen, um das Problem zu lösen. Besonders wenn viel auf dem Spiel steht, ist es wichtig externe Fachexperten zu Rate zu ziehen.
Bei schwierigen Entscheidungen ist der tägliche Austausch zwischen meinen Gründerkollegen und mir von großem Wert. Wir kennen uns und unsere Kompetenzen gegenseitig sehr gut. Das ist definitiv ein Vorteil der Team-Gründung.

Michael Gebhardt (l.) und Erik Renk einen Deal mit Ralf Dümmel (M.). Er investiert 300.000 Euro für 30 Prozent der Anteile an „Keimster“.

Was ratet ihr Gründerinnen und Gründern, die gerade selbst in den Startlöchern stehen?

Michael: Durchdenkt zuerst ob eure Geschäftsidee, mit der ihr an den Start gehen wollt, stimmig zu eurer Person ist. Authentizität ist extrem wichtig und wertvoll, wenn man gegen große Firmen bestehen will.

Erik: Zeit ist eine Ressource, die überall auf der Welt gleich abläuft. Ich denke, dass sich jeder Gründer darüber klar werden muss, wie kostbar das Leben ist. Mutig zu sein und ein Unternehmen zu gründen gibt uns ein Gefühl der Lebendigkeit. In den Situationen, in denen wir mutig sind, haben wir stets das Gefühl die Zeit in unserem Leben genutzt zu haben. Deswegen sollten Gründer aus meiner Sicht weiter hungrig und mutig bleiben, auch wenn sie stark in operative Prozesse eingebunden sind.

Vielen Dank lieber Michael und Erik, für das schöne Gespräch. Hier erfahrt ihr mehr über KEiMSTER

Fotos: RTL/ Bernd-Michael Maurer