Gimme your Money – Crowdfunding mit FYYL
Das Startup FYYL hat ein plastikfreies Kaugummi entwickelt, das Mikronährstoffe enhält. Durch das Kauen sollen Nährstoffe wie Vitamine oder Zink besser absobiert werden und so effektiver wirken. Das Startup hat eine Crowdfunding-Kampagne bei Startnext lanciert, um bald mit drei verschiedenen Geschmacksrichtungen in den Vertrieb gehen zu können. Wir haben mit dem Gründerteam gesprochen.
Stellt euer Startup und eure Kampagne bitte kurz vor!
Wir sind FYYL – das erste plastikfreie Kaugummi mit Mikronährstoffen. Mit unseren Gums umgeht man den sogenannten First Pass Effect und nimmt Mikronährstoffe wie Vitamine, pflanzliche Bestandteile und Mineralstoffe effizienter auf, als beim reinen Runterschlucken. Die Mundschleimhaut absorbiert die Mikronährstoffe und leitet sie direkt in den Blutkreislauf – ohne vorheriges Passieren verschiedener Körperbarrieren. Zum Vergleich: Pillen, Kapseln und Co. haben eine Absorptionsrate von 10-30%, Mintdrops, Kaugummis und Sprays haben eine Absorptionsrate von ca. 90%.
Unsere Kampagne soll diesen Vorteil an möglichst viele Menschen bereits vor unserem Launch verbreiten und uns die Möglichkeit geben, mit dem eingesammelten Kapital einen Schritt weiterzukommen.
Wie lange dauert die Kampagne?
Die Kampagne haben wir am 20.08.2022 gestartet und sie läuft noch bis zum 09.10.2022. Aufgrund der aktuellen Situation ist es schwieriger als erhofft, Unterstützer für unsere Kampagne zu akquirieren. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass unsere Produkte in den kalten Monaten beliebter sein werden, da dann der Bedarf an Vitaminen & Mineralstoffen erfahrungsgemäß erhöht ist. Daher überlegen wir aktuell, die Kampagne zu verlängern.
Welche Zielgruppe wollt ihr mit der Kampagne ansprechen?
Unsere Zielgruppe besteht vorwiegend aus Menschen, die bereits Nahrungsergänzungsmittel nehmen und mit unseren Gums die Routine der Einnahme einfacher in den Alltag integrieren möchten. Wir haben aber auch viel Resonanz von Leuten erhalten, die keine Nahrungsergänzung zu sich nehmen, weil sie der medizinische Charakter von Pillen, Pulvern und Co. stört. Sie könnten sich aber sehr gut vorstellen das zu ändern, weil sie beispielsweise gerne Kaugummis kauen. Zusätzlich sprechen wir Menschen an, denen Nachhaltigkeit wichtig ist, da wir neben den plastikfreien Kaugummis auch in allen anderen Bereichen versuchen so nachhaltig wie möglich zu sein, klimaneutral werden wollen und mit unseren Einnahmen Projekte für erneuerbare Energien unterstützen werden.
Mit unseren aktuellen drei Sorten sind wir weit gefächert und sprechen somit nicht nur Menschen an, die es nicht schaffen sich jeden Tag ausreichend ausgewogen zu ernähren, sondern ebenso Menschen, die mehr Energie benötigen, sich Entspannung wünschen oder vorbeugend dem Winter entgegentreten möchten. Grundsätzlich stellen unsere Kaugummis aber keinen Ersatz für eine ausgewogene Ernährung dar und wir möchten daher an alle appellieren, sich ausreichend Zeit zu nehmen sich gesund zu ernähren, um fit zu bleiben. Unsere Kaugummis stellen lediglich eine Möglichkeit dar, sich mit wichtigen Mikronährstoffen zusätzlich zu boostern, wenn man es mal nicht schafft.
Nach welchen Kriterien habt ihr eurer Crowdfunding-Ziel definiert?
Die Verpackungsproblematik hat in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen. Vor allem das Problem des Einwegplastiks und anderer Einwegverpackungen hat sich, trotz großer Diskussion in unserer Gesellschaft, nur geringfügig verbessert. Uns ist es daher ein großes Anliegen, nicht Teil dieses Problems zu sein. Daher sind nicht nur unsere Kaugummis plastikfrei, sondern auch all unsere Verpackungs- und Versandmaterialien. Unsere Verpackungen sind so konzipiert, dass sie mehrmals genutzt werden können. Eine entsprechende Nachfüllpackung wird daher zu unserem Launch ebenfalls bestellbar sein. Die Produktion von nachhaltigen Verpackungen, beziehungsweise die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, ist mit erhöhten Kosten verbunden, weshalb wir das ambitionierte Ziel von 10.000 Euro angesetzt haben. Damit könnten wir den Großteil der ersten Verpackungs-Charge abdecken.
Wie lange hat es gedauert, eure Crowdfunding-Kampagne an den Start zu bringen?
Von den ersten Ideen für die Crowdfunding-Kampagne, über die Planung bis hin zur fertigen Kampagne sind drei bis vier Monate vergangen. Die größte Herausforderung dabei war, digitale Bilder unserer Produkte zu erstellen, da die Produktion unserer Verpackungen aufwendig und kostenintensiv ist und wir daher keine Möglichkeit hatten, bereits fertige Produkte zu präsentieren. Die Vorbereitung, der Dreh und die Nachbearbeitung unseres Videos waren zudem sehr zeitintensiv.
Wie aktiviert ihr eure Community?
Aktuell haben wir kein großes Marketingbudget zur Verfügung, weshalb wir viel auf Mundpropaganda, Flyer, unsere Netzwerke und unsere FYYL-Social Media-Profile setzen.
Was sind eure größten Herausforderungen dabei?
Unser Produkt ist größtenteils noch sehr unbekannt, daher ist es schwierig die richtigen Leute mit dem richtigen Content zu erreichen. Wir sind uns bewusst, dass unser Produkt kein alltäglicher Gebrauchsgegenstand ist (beispielsweise. Kleidung, Getränke…), daher müssen wir noch mehr versuchen unsere Zielgruppe gezielter zu erreichen. Zusätzlich haben wir momentan noch das Problem, dass viele Leute im Urlaub sind oder waren und eher weniger Aufmerksamkeit auf Crowdfunding-Kampagnen richten. Dauerhaft die Aufmerksamkeit über die Kampagnen-Laufzeit hochzuhalten ist schwierig, da wir aktuell mit Hochdruck an mehreren Baustellen gleichzeitig arbeiten müssen.
Unsere größte Herausforderung ist, dass wir ein Produkt rausbringen, dass es in dieser Form aktuell noch nicht gibt. Wir selbst haben natürlich Unmengen an Musterkaugummis probiert und konnten uns vom Geschmack und der Wirkung selbst überzeugen. Die Ergebnisse waren für uns selbst verblüffend und freuen uns daher ein funktionierendes Produkt kreiert zu haben. Trotz aller Herausforderungen haben wir gerade die interessanteste und aufregendste Zeit unseres Lebens, was uns riesige Motivation gibt, trotz Krise alles auf die Beine zu stellen.
Welche Pitfalls sollte ein Food-Startup unbedingt vor dem Start der Kampagne bedenken und vermeiden?
Food-Startups sollten versuchen, den Geschmack ihrer Produkte ausreichend und wahrheitsgemäß an die Crowd zu vermitteln, da diese kaum bis keine Möglichkeiten hat, das Produkt vorher zu testen. Vor allem aber der Zeitpunkt des Crowdlaunches sollte genauestens diskutiert und geplant werden, vor allem wenn saisonale Needs befriedigt werden sollen. Unser Tipp für alle, die Lust haben eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben zu rufen: Nehmt euch Zeit, holt euch Tipps und Tricks von anderen Kampagnen und seid offen für Kritik.
Fotos: FYYL