GUMING ist der Muntermacher zum Kauen

Klar, Energydrinks können dabei helfen Müdigkeit zu überwinden, haben aber auch viele Nachteile. Ein Energykaugummi wäre viel praktischer, umweltfreundlicher und günstiger. Dass er nicht nur wirkt wie eine Tasse Kaffee, sondern auch noch gut schmeckt, verspricht das Startup GUMING aus Wattenbek bei Kiel.

Elmar Salmassi und Tobias Dell, die Gründer von GUMING, lernt sich bei einem ihrer früheren Arbeitgeber kennen. Dort waren sie in ein Projekt involviert, das sie mit großem Engagement angingen. Dazu gehörten lange Arbeitszeiten und viele Reisen. Da gab es naturgemäß immer mal Momente der Müdigkeit.

Koffeinkaugimmis: viele Vorteile und der Herausforderung Geschmack

Als Gegenmittel mussten dann größere Mengen Kaffee oder Energydrinks herhalten. Diese vertragen sich nicht besonders gut mit dem Wunsch nach einer gesunden Ernährung, erzeugen viel Verpackungsmüll und sind auch nicht immer und überall griffbereit. Koffeinhaltige Kaugummis könnten die Lösung sein. Die passen in jede Jacken- oder Hosentasche und allein die Kaubewegung hat bereits eine stimulierende Wirkung. Das Koffein gibt dann den zusätzlichen Kick, hat aber den Nachteil bitter zu schmecken.

Die GUMING-Gründer Elmar Salmassi und Tobias Dell mit Eileen Lindner, zuständig für Social & Creative.
Die GUMING-Gründer Elmar Salmassi und Tobias Dell mit Eileen Lindner, zuständig für Social & Creative.

Bereits vorhandene Produkte konnten Elmar und Tobias daher nicht überzeugen, also machten sie sich daran ihre eigenen Rezepturen zu entwickeln. Dafür holten sie sich unter anderem Rat bei einem Pharmaunternehmen, um zu erfahren, wie sich durch spezielle Aromastoffe und Koffeinvarianten die Bitterkeit am besten minimieren ließe. Im nächsten Schritt mussten sie dann herausfinden, wie sich einmal für kleine Mengen erreichte Qualität auf große Produktionsmengen von mehreren Tonnen übertragen werden könnte.

Zwei Jahre von der Idee bis zum Start in den Markt

Ein solcher Prozess läuft nicht ohne Rückschläge und Frustrationen ab, wenn mal wieder das Geschmackserlebnis ins Bittere abrutscht oder nach viel zu kurzer Kauzeit ausbleibt. Angefangen mit den ersten Rezeptversuchen haben die beiden Gründer circa Mitte 2020, die erste marktreife Charge gaben sie im Frühjahr 2022 in Auftrag. Offiziell gestartet ist GUMING im Juli, Dazwischen lagen 67 Prototypen, 13 quantitative Probenden-Tests und „ca. 3.000 Koffein-Schocks vom ganzen Probieren“, wie es auf der Webseite heißt.

GUMING gibt es in drei Geschmacksrichtungen: „Fresh Mint“, „Wavy Watermelon“ und „Blacker the Berry“ mit Waldbeeren. Umgerechnet kostet ein Stück GUMING knapp unter 30 Cent und damit spürbar mehr als ein herkömmlicher Kaugummi. Ganz anders fällt der Preisvergleich mit einem Energydrink oder gar einem Becher Coffee-to-go aus, der meist mehrere Euros kostet. Zwar ist hier der Koffeingehalt gegenüber GUMING etwas höher, die Wirkung aber durchaus auf einem Niveau. Beim Kaugummi gelangt das Koffein direkt über den Mund und nicht über den Magen ins Blut, das ist schneller und effizienter.

Die drei Sorten von GUMING.
Die drei Sorten von GUMING.

GUMING tut viel für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Wie schon erwähnt, kommen Kaugummis ohne Verpackungen wie Aludosen oder Einwegbecher aus und sind allein schon deshalb deutlich umweltfreundlicher als die flüssigen Alternativen. Aber auch sonst zieht GUMING alle Register, um so nachhaltig und klimaneutral wie möglich zu sein. Das geht über die Verwendung fair gehandelter Zutaten über die Produktion mithilfe erneuerbarer Energien bis hin zum klimaneutralen Versand. Außerdem geht mindestens 1 % des Umsatzes an die Umweltschutzorganisation 1 % for the Planet.

Plastikvermeidung ist ebenfalls ein großes Thema und wird bei der Verpackung auch weitgehend umgesetzt. Am liebsten würde GUMING auch auf Plastik in der Kaumasse komplett verzichten, wie das andere Kaugummimarken bereits tun. Sie verwenden stattdessen Chicle aus dem Saft lateinamerikanischer Bäume. Chicle hat allerdings den Nachteil, die Aromastoffe nicht optimal anzunehmen, welche die Bitterkeit des Koffeins überdecken. Die Chancen, die Rezeptur noch entsprechend zu verbessern, stehen aber gut.

Wer GUMING einmal ausprobieren möchte, kann die Kaugummis im Internet bestellen, beispielsweise über den eigenen Onlineshop oder bei Amazon. Der Vertrieb über den Lebensmitteleinzelhandel befindet sich gerade im Aufbau. Da es sich um ein erklärungsbedürftiges Produkt handelt, sollen dabei Displays zum Einsatz kommen und Erklärkarten für das Regal. Das Potenzial, das GUMING für sich sieht, ist mit 80.000 Verkaufsstellen riesig. Die können an Tankstellen sein, in Sportgeschäften, bei Events und praktisch überall, wo ein kleiner Koffein-Kick gewünscht ist.