CRAVIES: der Snack, der die Löwen geknackt hat
Was passiert, wenn ein Sternekoch und ein Investor Sonnenblumenkerne neu denken? Rio Leonhardt und Siddik Turhalli haben mit ihrem Startup CRAVIES genau das getan. Im Interview erzählen sie, wie aus einer Kindheitserinnerung ein Snack-Startup wurde – und wie sie es zum Deal bei „Die Höhle der Löwen“ gebracht haben.
Könntet ihr uns zu Beginn etwas über euch erzählen und was ihr vor CRAVIES gemacht habt?
Klar, sehr gern! Rio ist gelernter Koch aus der Sterneküche in Berlin. Danach hat er Berlin Cuisine mit aufgebaut und hier als Product / Menu Developer das Cateringunternehmen zum Caterer des Jahres in 2017 gemacht. Siddik war vorher im Private Equity unterwegs und hat ein eigenes Stipendium aufgebaut, mit dem er der nächsten Generation hilft. Er selbst ist als Flüchtling mit 8 Jahren nach Deutschland gekommen.
Wie ist die Idee für CRAVIES entstanden?
Siddik hat in seiner Heimat – er ist Kurde aus der Südosttürkei – hat immer Sonnenblumenkerne mit der Familie und Freunden gesnackt. In Parks, Bussen oder zu Hause bei einem Fußballspiel oder Film. Dazu gab es immer Cola. Irgendwann wurden die Sonnenblumenkerne langweilig, weil sie nur geröstet oder gesalzen waren. Er hat in der Pandemie angefangen, Kerne selbst in der Pfanne zu rösten und sie mit Geschmack zu versehen. Er besuchte mehrere Cafés und Shops und stellte seine Kerne vor. Nach massivem Interesse lernte er Rio über einen gemeinsamen Kontakt (Max Jensen) kennen. Gemeinsam entwickelten sie bis heute über 250 Versionen von CRAVIES. Adrian – der Marketing-Chef von CRAVIES – kam hinzu und entwarf eine unvergessliche Verpackung, die auch gleichzeitig das Müll-Thema der Schalen löste.

Was macht CRAVIES besonders?
CRAVIES sind die ersten Sonnenblumenkerne mit Geschmack und einer Entsorgungslösung auf dem Markt. Wir entwickeln und produzieren in Deutschland und erreichen damit eine sehr große Zielgruppe. Nicht nur im Nahen Osten sind diese Produkte so beliebt. Es beginnt in Polen, Tschechien, geht über den Balkan bis nach Ukraine, Russland, Spanien und Griechenland. Sogar in China, Thailand und Vietnam sind sie der beliebteste Snack in einer Runde.
Was hat euch dazu bewogen, euch bei „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?
Wir brauchen einen starken Partner für den Zugang in den Lebensmitteleinzelhandel.
Wie habt ihr euch auf die Sendung vorbereitet?
Wir waren super gespannt und aufgeregt vor der Folge. Rio kam aus Berlin, sodass wir genug Zeit hatten, unseren Pitch mehrmals durchzugehen und zu perfektionieren. Wir haben uns auf alle potenziellen Fragen und Challenges vorbereitet. Auch verschiedene Szenarioanalysen sind wir durchgegangen.

Wie war euer Auftritt vor den Löwen?
Wir waren super aufgeregt, sind aber zufrieden mit unserer Performance und vor allem dem Ergebnis. Alle Löwen fanden unsere Kerne und Würzung sehr lecker, das war unser erstes Ziel. Es war sehr unterhaltsam zu sehen, dass nur Tijen und Ralf wussten, wie man diese Kerne knackt.
Was ist seitdem passiert?
Der Deal ist zustande gekommen. (Anmerkung der Redaktion: mit Ralf Dümmel, 200.000 Euro für 16,25 %) Wir waren zum Pitch rein online unterwegs. Ab Dienstag sind wir in über 5.000 Filialen erhältlich. Das freut uns sehr, vor allem, weil das Produkt für Heißhunger gedacht ist. Und Heißhungerprodukte gehören in die Filialen.
Bildmaterial: RTL / Bernd-Michael Maurer