Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im September 2025

Im September verdeutlichten die Food-Finanzierungsrunden den starken Fokus auf nachhaltige Ernährungstechnologien. Mit Geschäftsmodellen von pflanzlichen Alternativen bis zu biobasierten Materialien sicherten sich mehrere Unternehmen frisches Kapital, um Wachstum und Innovation in der Food-Tech-Branche voranzutreiben.

Taaleri Bioindustry investiert 10 Millionen Euro in Finnish Food Factory

Der Taaleri Bioindustry Fund I hat 10 Millionen Euro in die Finnish Food Factory investiert, einen Auftragshersteller für pflanzliche Milchalternativen. Ziel der Investition ist es, das weitere Wachstum des Unternehmens zu unterstützen. Ein zentraler Bestandteil der Produkte ist Hafer, der zunehmend als wichtiger Rohstoff für pflanzliche Lebensmittel eingesetzt wird. Die Investition soll einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion leisten, da Hafermilch im Vergleich zu Kuhmilch einen deutlich geringeren CO₂-Fußabdruck aufweist

FOOD FOUNDERS Studio startet erstes Startup für pflanzliche Lebensmitteltechnologien

Giacomo Cattaneo und Alexandre Morel, Gründer FOOD FOUNDERS Studio (Foto: FOOD FOUNDERS)

FOOD FOUNDERS Studio aus Zürich hat 1,2 Millionen Schweizer Franken (1,5 Millionen US-Dollar) eingeworben, um lebensmitteltechnologische Forschung aus europäischen Universitäten in marktfähige Startups zu überführen. Erstes Projekt ist eine Technologie zur Verbesserung des Geschmacks von Hülsenfrüchten, um pflanzliche Produkte attraktiver zu machen. Das Studio verfolgt ein praxisorientiertes Modell mit einem Startup pro Jahr und bindet Wissenschaftler flexibel ein. Mit dem Kapital und einem neuen CEO soll die Markteinführung des ersten Unternehmens vorangetrieben werden.

Xampla erhält Finanzierung zur Skalierung pflanzlicher Einwegkunststoff-Alternativen

Xampla, ein Spin-off der University of Cambridge, hat 14 Millionen US-Dollar eingeworben, um seine pflanzlichen Morro-Materialien als Alternative zu Einwegkunststoffen weiter auszubauen. Die Materialien aus pflanzlichen Proteinen sollen in fünf Jahren Milliarden Kunststoffartikel wie Beschichtungen, Folien und Mikrokapseln ersetzen. Erste Anwendungen gibt es bereits in Kooperation mit Unternehmen wie Just Eat Takeaway und Bunzl. Mit dem Kapital plant Xampla die Expansion nach Asien sowie den Ausbau seiner Aktivitäten in Europa und Großbritannien.

680.000 Euro Fördermittel für Pacifico Biolabs zur Entwicklung veganer Fleischalternativen

Die Gründer von Pacifico Biolabs, Washington Logrono und Zac Austin (Foto: Viktor Strasse / Pacifico Biolabs)

Das Berliner Startup Pacifico Biolabs hat öffentliche Fördermittel in Höhe von 680.000 Euro erhalten, um die Weiterentwicklung seiner Myzelfermentationstechnologie für nachhaltige Fleischalternativen zu unterstützen. Das Unternehmen nutzt Myzel, das wurzelartige Pilzgeflecht, um vegane Produkte herzustellen, die herkömmliche Fleischprodukte ersetzen können. Die Förderung soll die Markteinführung erleichtern und Pacifico Biolabs als Vorreiter für nachhaltige Proteinquellen stärken. Das Unternehmen plant, mit der neuen Finanzierung die Entwicklung und Kommerzialisierung seiner innovativen Fleischalternativen weiter voranzutreiben.

AMSilk weitet industrielle Produktion seidenbasierter Biomaterialien aus

AMSilk aus Neuried bei München hat 52 Millionen Euro an Finanzmitteln erhalten, um die industrielle Produktion seiner seidenbasierten Proteinmaterialien auszuweiten. Die Investitionsrunde führte ATHOS an, weitere Teilnehmer waren MIG Capital und Novo Holdings. 30 Millionen Euro sind Eigenkapital, 22 Millionen Euro Wandelanleihen. Die Mittel sollen die Produktionskapazität steigern und die steigende weltweite Nachfrage decken. AMSilk programmiert Mikroorganismen um und stellt daraus biologisch abbaubare Pulver, Hydrogele, Fasern und Beschichtungen her.. Die Finanzierung unterstützt die Skalierung der Serienproduktion und stärkt die Zusammenarbeit mit Industriepartnern wie Evonik und Ajinomoto.

ORF Genetics sichert sich 5 Millionen Euro zur Erweiterung der Produktion

Samen veränderter Gerste liefern Wachstumsfaktoren für kultiviertes Fleisch. (Foto: ORF Genetics)

ORF Genetics aus Island hat 5 Millionen Euro in einer Finanzierungsrunde erhalten, um die Produktion seiner Spezialproteine für die kultivierte Fleischindustrie auszuweiten. Die Mittel sollen die wachsende Nachfrage nach der MESOkine-Produktlinie bedienen und die Produktionskapazität erheblich steigern, mit einer geplanten Vervierzehnfachung bis 2027 und einer Verzehntausendfachung bis 2032. Die Proteine werden aus bioengineerter Gerste hergestellt und bereits in kultivierten Fleischprodukten von Unternehmen wie VOW eingesetzt. Die Finanzierung soll die nächste Wachstumsphase von ORF Genetics unterstützen, und die Runde soll auf bis zu 7 Millionen Euro ausgeweitet werden.

Revyve sichert sich fast 24 Millionen Euro zur Expansion der Produktion

Revyve, ein niederländisches Food-Tech-Unternehmen, hat in einer Serie-B-Finanzierungsrunde fast 24 Millionen Euro erhalten, wodurch sich die Gesamtfinanzierung auf über 40 Millionen Euro erhöht. Die Runde führten ABN AMRO Sustainable Impact Fund und Invest-NL an. Weitere Investoren sind BOM, Danstar Ferment, Lallemand Bio-Ingredients und Grey Silo Ventures. Mit den Mitteln will Revyve die Produktion in Dinteloord auf über 1.600 Tonnen jährlich ausbauen. Außerdem treibt das Unternehmen die Markteinführung in weiteren Lebensmittelkategorien voran. Revyve beliefert bereits Kunden in Europa, Nordamerika und Australien. Zudem präsentiert es seine Produkte auf Fachmessen wie Anuga und Food Ingredients Europe.