Korosho – alles Cashew oder was?
Das Food-Startup Korosho fokussiert sich auf Produkte rund um die Cashew. Aktuell gibt es schon Milch- und Sahnealternativen auf Cashew-Basis und auch Riesen Cashews zum Snacken. Wir konnten mit den Co-Foundern Oliver und Alexander Pagel über ihre Gründung und Zukunftspläne sprechen. Erfahrt im Beitrag mehr über Korosho und die Besonderheiten der Cashew.
Sozialer Anspruch und ein Anfang am Küchentisch
Den Anfang hat Korosho ganz typisch am WG-Küchentisch gefunden. Oliver und Mitgründer Christoph Heumos hatten sich in einer Unternehmensberatung kennengelernt und kurz darauf eine WG gegründet. Als Christoph dann auf Oliver zukam und ihm von der Idee ein soziales Unternehmen mit Cashew-Bezug aufzubauen erzählte, war der direkt Feuer und Flamme. Christoph hatte zu diesem Zeitpunkt schon durch eigene Auslandsaufenthalte und seinen guten Freund Siegfried Jordan Hittu Verbindungen nach Tansania, eines der Top-Anbauländer für Cashews, geknüpft. Zügig steigt Alexander, Olivers Bruder, mit ein. Gemeinsam entwickeln sie den Aufbau von Korosho als D2C-Brand und planen die erste Reise in das Anbaugebiet in Tansania.
Von Anfang an war es dem Team wichtig ein nachhaltiges Unternehmen mit sozialen Wurzeln und fairen Arbeitsverhältnissen aufzubauen, anstatt bloße Entwicklungshilfe zu leisten. Die Cashewkerne werden deshalb vor Ort in Tansania von zahlreichen Kleinbauern bezogen, die teilweise nur etwa 10 Bäume besitzen. Um die nötige Menge an Cashewkernen zu erhalten, werden deshalb Früchte von über 200 Kleinbauern zu fairen Preisen eingekauft. Aus diesem Grund haben die Korosho-Produkte auch (noch) keine Biozertifizierung, da das Erfüllen der Richtlinien mit so vielen Kleinbauern logistisch kaum umsetzbar ist. Die Qualität der Früchte und Kerne ist allerdings mit Bio-Produkten vergleichbar.
Weniger Umwege, dafür mehr Geschmack
Aktuell werden die meisten afrikanischen Cashews nach der Ernte ungeöffnet nach Asien weitergeschifft, um dort geöffnet und prozessiert und anschließend in Europa verarbeitet und vertrieben zu werden. Um diese Umwege in der Wertschöpfungskette zu vermeiden, öffnet Korosho die Cashews direkt vor Ort, z.B. in Zusammenarbeit mit der Frauenorganisation KITUWODEA. Dadurch kann in der Lieferkette eine Menge CO2 gespart werden, da der unnötige Umweg über Asien wegfällt. Die Cashews werden nach dem Öffnen direkt nach Deutschland zur Veredelung geschickt und regional verarbeitet und verpackt.
Dem Gründerteam fiel beim Besuch in Tansania auf, dass die Cashews deutlich größer und leckerer waren als die bekannten Cashewkerne in Snack-Mischungen und Co. In Tansania profitieren die Cashewbäume vom vorherrschenden Klima sowie der Regen- und Trockenzeit. Dadurch werden die Cashewkerne besonders groß und eignen sich besonders gut zum Snacken. Außerdem können die Kleinbauern die Früchte länger zur Reife am Baum lassen, wodurch sie den intensiveren Geschmack bekommen. Und der Bonus – die Cashewbäume müssen aufgrund der Regenzeit nicht zusätzlich gewässert werden. Während des gesamten Anbaus der Korosho-Cashews wird also kein Frischwasser verbraucht.
Erste Schritte und Zukunftspläne
Motiviert von dem ersten Besuch in Tansania, nahm das Team nach der Rückkehr an verschiedenen Startup-Events wie z.B. dem Food and Beverage Innovators Online Summit teil. Hier knüpften die Gründer Kontakte und können Input für ihre Gründungsidee zu sammeln. Nach dem Marktstart im Mai 2022 hat Korosho im Sommer 2022 erfolgreich eine Testphase in der Start-up Lounge der REWE Süd durchlaufen und wird ab Januar 2023 zentral bei REWE Süd gelistet sein. Die Produkte sind außerdem in Bayern und Hamburg schon in einigen Edeka- und Budni-Märkten zu finden. Weiterhin sind die Korosho-Produkte auch im E-Commerce beispielsweise bei knuspr.de, velivery oder auch bei amazon zu kaufen, sowie im eigenen Online-Shop.
Aktuell liegt der Fokus noch ganz bewusst auf dem LEH und E-Commerce. In Zukunft sollen potentiell auch Großhandel sowie die Food Service-Branche erschlossen werden. Hier sehen die Gründer viele Einsatzmöglichkeiten der Cashew-Kochcreme, die problemlos auch in 1L-Packungen angeboten werden kann.
Es soll aber nicht nur bei den Milchalternative und Snack-Cashews bleiben. Frei nach dem Motto „Alles rund um die Cashew“, plant das Team bereits weitere Produktentwicklungen. Zum einen bieten sich weitere Variationen der bestehenden Produkte an, aber auch Cashew-Mus, Eis oder Käse werden angedacht. 2023 soll es außerdem konkreter um die Cashewfrucht gehen, die aktuell zum Großteil leider ein Abfallprodukt ist, aber einen sehr hohen Vitamingehalt und großes Innovationspotential hat. Im Gespräch wurde schon eine mögliche Verkostung der neuen Produkte beim Food Innovation Camp 2023 angemerkt – da sind wir natürlich extrem gespannt.
Was schon verraten wurde: Es soll bald einen veganen Eiskaffee in der 1L-Packung, einen zuckerfreien Korosho-Drink und einen „For Kids“-Drink geben. Letzterer ist eine Milchalternative für Kinder ab etwa 3 Jahren und die ganze Familie, ohne Zucker, dafür mit einer extra Portion Calcium und Vitaminen. Wir sind gespannt und merken, das Korosho-Team legt grade erst richtig los.
Fotos: Korosho