MalikMint ist mehr als nur eine Limonade

Die Kombination von Minztee mit Limette unterscheidet MalikMint schon geschmacklich von anderen Erfrischungsgetränken. Doch das ist längst noch nicht alles, was dieses Startup so besonders macht, auch durch die Gründerin und ihr soziales Engagement wird MalikMint zu mehr als nur Limonade.

Nach zehn Jahren Festeinstellung in der Unternehmensberatung gönnte sich Saddia Malik eine längere Auszeit, aus der sie nicht mehr in ihren alten Job zurückkehren sollte. Ohne konkreten Plan ging sie auf ausgedehnte Reisen und dachte zwischenzeitlich darüber nach, einen Blog zu dem Thema zu machen. Auf jeden Fall wollte mit ihrer zukünftigen unternehmerischen Tätigkeit auch soziale Projekte unterstützen, ein Aspekt, der gerade bei Food-Startups oft eine wichtige Rolle spielt. In Pakistan stieß sie auf das Erfrischungsgetränk Nimbu Pani, was übersetzt „Limettenwasser“ bedeutet. Damit sind die wichtigsten Bestandteile schon genannt, zudem gehören meist Salz und Pfeffer dazu. Besonders angetan war Saddia von einer Variante, bei der Minztee den zusätzlichen geschmacklichen Pfiff brachte.

MalikMint-Gründerin Saddia Malik
MalikMint-Gründerin Saddia Malik

Der Weg in den LEH

Damit war die Idee für ihr Startup geboren, denn so ein Getränk gab es in Deutschland noch nicht. MalikMint sollte es heißen, inspiriert von ihrem Nachnamen, die pakistanische Version von „König“. Die Gründung von MalikMint erfolgte Ende 2019. Die ersten Testläufe bezüglich der Rezeptur fanden noch in der heimischen Küche statt, doch bald lernte Saddia jemanden kennen, der professionelles Know-how aus der Lebensmittelbranche einbrachte. Weitere Partner ermittelte sie ganz klassisch über Google. Eine zentrale Frage bei der Produktentwicklung war die nach der geeignetsten Minzsorte. Um die 50 standen zur Auswahl, das Rennen machte schließlich eine Pfefferminze mit geringem Mentholgehalt.

Im Oktober 2020 war dann MalikMint in der Geschmacksrichtung Minze-Limette bereit den Markt zu erobern. Für viele Getränke führt der Weg zunächst über die Gastronomie, doch der war zu der Zeit durch die Corona-Maßnahmen versperrt. „Ich bin keine Insta-Queen“, erklärt Saddia, weshalb sie auch nicht ausschließlich auf ihren Onlineshop setzen wollte. Also versuchte sie von Beginn an im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) Fuß zu fassen. Mit einigem Erfolg: Heute ist MalikMint in mehreren Hundert Märkten zu finden, so bundesweit bei Alnatura, bei Denree Nord sowie einer Reihe von Bioläden und Edeka-Filialen.

MalikMint ist B Corp-zertifiziert

Überzeugende Argumente hatte sie genug. Da ist zunächst der erfrischende Geschmack, der gleichzeitig neu ist und vertraute Elemente vereinigt. Auf Salz und Pfeffer verzichtet MalikMint übrigens. Dann fällt das edle Design auf, das sich von dem anderer Limonadenflaschen deutlich abhebt. Es möchte die Aura eines alkoholfreien Drinks vermitteln, den man in Ruhe genießen sollte. Mindestens zwölf Minuten, so wie auch auf dem Flaschenetikett empfohlen. Als Zielgruppe hat Saddia daher Genussmenschen jeden Alters im Visier, die zudem bewusst konsumieren, und das nicht nur, wenn es um guten Geschmack und gesunde Zutaten geht.

Frauen aus Uganda freuen sich über die Kooperation von MalikMint und 22STARS
Frauen aus Uganda freuen sich über die Kooperation von MalikMint und 22STARS.

Wie erwähnt, war für Saddia immer die soziale Komponente von entscheidender Bedeutung. Tatsächlich hat MalikMint eine B Corp-Zertifizierung, was auch für nachhaltige Unternehmen keine Selbstverständlichkeit ist. Um diese international anerkannte Zertifizierung zu erreichen, müssen mindestens 80 von 200 möglichen Punkten in fünf Kategorien erreicht werden: Unternehmensführung, Mitarbeitende, Community, Umwelt, und Kunden. Während die Durchschnittspunktzahl bei 50,9 liegt, erreicht MalikMint einen Wert von 101,6. Und das aus nur vier Kategorien, denn das Startup ist eine One-Woman-Show.

Unterstützung für starke Frauen

Den Löwenanteil bringt die Kategorie „Community“ mit 71,4 Punkten. Die resultieren vor allem aus den sozialen Projekten, die MalikMint unterstützt. Das war eine Zeit lang ein Waisenhaus in Benin, das ist aktuell die 22STARS Foundation aus Uganda. Angefangen hat es mit Schmuck aus Papier, inzwischen verantwortet die Organisation eine Reihe von Programmen. Eines davon versorgt Frauen mit Mikrokrediten, damit diese einfache Straßengeschäfte starten können. Ein klassischer Fall von Hilfe zur Selbsthilfe, zu dem jede verkaufte Flasche MalikMint ihren Beitrag leistet.

Seit Mitte 2022 gibt es mit Minze-Rhabarber und Minze-Apfel zwei weitere Sorten, und die Resonanz ist fast durchweg positiv. Das stellt Saddia bei den Verköstigungen, die sie meist persönlich durchführt, immer wieder fest. Trotzdem bestreitet die Gründerin ihren Lebensunterhalt noch in Vollzeit als freiberufliche Unternehmensberaterin. Bisher steckt sie die Doppelbelastung bewundernswert gut weg und meistert auch Krisen, wie die, als die Lieferung von Flaschen wegen des Ukraine-Kriegs für mehr als zwei Monate stockte. Auch den Verkaufspreis konnte sie trotz steigender Kosten bei den Zutaten halten. Der Anspruch, mit MalikMint mehr als nur eine Limonade kreiert zu haben, treibt sie weiter voran. Da wäre es zu wünschen, wenn dieser Anspruch irgendwann auch von Investorenseite Anerkennung finden würde.

Fotos: MalikMint