Mamaye: von der Löwenhöhle ins Food Innovation Camp
Die eritreisch-äthiopische Küche ist hierzulande noch relativ unbekannt. Mit ihrem Startup Mamaye und Chutney aus Linsen und Tomaten wollen Yemi Desalegn und Bahleby Tewelde das ändern. Wie es ihnen bei „Die Höhle der Löwen“ ergangen ist und welche Rolle unser Food Innovation Camp für die Entwicklung ihres Startups spielt, haben sie uns im Interview verraten.
Könntet ihr zu Beginn etwas über euch erzählen und was ihr vor Mamaye gemacht habt?
(Yemi) Wir sind Yemi und Bahleby, verheiratet und Gründer von Mamaye aus Neu-Isenburg mit eritreisch-äthiopischen Wurzeln. Ich bin mit 11 Jahren aus Äthiopien gekommen und arbeite heute bei einer großen Unternehmensberatung im Bereich HR. Bahleby ist Frankfurt geboren und aufgewachsen und verantwortet Projekte in einem Edelmetallkonzern in Hanau.
Wie ist die Idee für Mamaye entstanden?
(Bahleby) Eher zufällig und in einer aufreibenden Phase. Während ich nebenberuflich meinen MBA gemacht habe, sollten in einem Modul Ideen vertestet werden. Gleichzeitig war Yemi schwanger und meine Mutter hat uns glücklicherweise mit leckerem traditionell eritreischem Essen unterstützt, dass wir nur aufzuwärmen brauchten. Da kam uns die Idee, wieso wir im Supermarkt immer wieder dieselben Dinge kaufen. Also habe ich das Essen meiner Mum in Marmeladengläser gepackt und meine Kommilitonen vertesten lassen, die das Essen geliebt haben. Neben Frankfurt haben wir die Idee in Gläsern Idee in Mannheim und Berlin vertestet und immer wieder dasselbe Feedback erhalten – unglaublich lecker und eine wundervolle Geschichte.

Was macht Mamaye besonders?
(Yemi) Mamaye steht für authentische afrikanische Gerichte die in Minuten zubereitet werden können – derzeit aus Eritrea und Äthiopien. Offensichtlich hat der Großteil der Menschen noch nie ein afrikanisches Gericht daheim gegessen – deshalb ist es auch für viele ein vollkommen neues Geschmackserlebnis. Unsere 3 Gerichte sind als Chutney zu verstehen, die vielseitig kombiniert werden können, ob mit Reis oder als Dip zu Brot.
Aber Mamaye ist mehr als Essen. Mamaye heißt „meine Mutter“ – eine Hommage an ihre Fürsorge, ihre Küche und das, was oft übersehen wird. Wir wollen die Geschichten hinter dem Essen erzählen– mit Geschmack.
Was hat euch dazu bewogen, euch bei „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben?
(Bahleby) Gefühlt jede zweite Person, die mit uns in Kontakt gekommen ist probiert, gekauft und die Geschichte zu Mamaye kennt, sagte uns: „Damit müsst ihr zu Die Höhle der Löwen!“ Irgendwann dachten wir: Vielleicht haben sie recht und es ist genau das der richtige Ort, um den nächsten Schritt mit einem Partner in den Supermarkt zu machen. Also haben wir uns einfach beworben.
Wie habt ihr euch auf die Sendung vorbereitet?
(Yemi) Wir haben uns auf das konzentriert, was uns wichtig ist: Unsere Produkte sprechen lassen und unsere Geschichte ehrlich erzählen. Natürlich haben wir den Pitch geübt, viele Folgen aus der Vergangenheit geschaut und auch mal schräg vor dem Spiegel geprobt. Aber das Wichtigste war: Wir wollten dort nicht laut auftreten, sondern echt bleiben.
Die Antworten auf die nächsten Fragen werden wir erst nach der Ausstrahlung der Sendung veröffentlichen, da sie möglicherweise Informationen enthalten, die einer Sperrfrist unterliegen.
Wie war euer Auftritt vor den Löwen?
(Yemi) Extrem aufregend – aber irgendwie auch vertraut. Wir saßen gemeinsam am Tisch, wie wir’s auch von zu Hause kennen. Unsere Bewertung war nach zwei Monaten sehr ambitioniert, vielleicht zu hoch für den Moment. Wir haben viel konstruktives Feedback bekommen, wofür wir unheimlich dankbar sind, aber auch ehrliches Lob für das Essen selbst. Es war ein Drahtseilakt zwischen realistischem Einstieg und der Vision, etwas zu schaffen, das verändert. Nicht nur als Produkt – sondern als Marke mit Haltung.

Was ist seit dem Pitch passiert?
(Bahleby) Wir waren beim Food Innovation Camp in Hamburg und sind dort auf Supermarktketten gestoßen, die echtes Interesse gezeigt haben. Das gibt uns Rückenwind – und wir gehen jetzt den nächsten Schritt. Besonders freuen wir uns über die Wiederkäuferquote: Bei einem Kauf von sechs Gläsern lag diese zum Zeitpunkt des Pitchs bei rund 20 %. Wir rechnen bis Ende des Jahres mit rund 60 %.
Beitragsbild: RTL / Bernd-Michael Maurer