NONA mischt mit alkoholfreien Spirituosen auf

Alkoholfreie Alternativen zu klassischen Spirituosen sind einer der großen Getränketrends der letzten Jahre. In seiner Heimat Belgien hat das Startup NONA damit schon großen Erfolg, jetzt schickt es sich an, auch den deutschen Markt zu erobern. Die Gründerin Charlotte Matthys erfüllt sich mit ihrem Unternehmen einen Kindheitstraum.

Viele Gründerinnen und Gründer von Food-Startups finden erst spät ihre Berufung und haben zuvor jahrelang Karriere in einer ganz anderen Branche gemacht. Nicht so Charlotte Matthys; schon als Kind entwickelte hatte sie leidenschaftliches Interesse an der Natur und mixte sich Getränke aus Kräutern. Folgerichtig entschied sie sich für ein Studium der Biowissenschaften in Gent in ihrem Heimatland Belgien und setzte dabei den Schwerpunkt auf Lebensmitteltechnologie.

NONA-Gründerin Charlotte Matthys (Foto: Studio Leau Photography)
NONA-Gründerin Charlotte Matthys (Foto: Studio Leau Photography)

Gin ist Charlottes Lieblingsspirituose, doch einmal an einem heißen Sommerabend im Jahr 2017 wollte sie auf Alkohol verzichten und bat den Barkeeper um eine passende Alternative. Was sie serviert bekam, war ihr zu süß und entsprach auch sonst geschmacklich nicht ihren Vorstellungen. Damals fiel quasi der Startschuss für ihre unternehmerischen Aktivitäten. Im Oktober 2018 gründete sie NONA und rief damit die erste belgische Marke für alkoholfreien Gin ins Leben.

Eigene und fremde Expertise für das bestmögliche Produkt

Als ausgewiesene Expertin hatte sie von Beginn an die vollständige Kontrolle über den Produktionsprozess, wobei sie Unterstützung von ihrer Uni bekam. Das Verfahren, das bei der Herstellung zum Einsatz kommt, nennt sich Wasserdampfdestillation. Besonders aufwendig gestaltet sich der Prozess bei NONA June, so der Name des alkoholfreien Ginersatzes, weil neun verschiedene natürliche Zutaten aufeinander abgestimmt werden müssen. Die Zahl Neun steckt übrigens auch in dem Markennamen NONA.

Als Perfektionistin legte Charlotte natürlich nicht nur Wert auf einen optimal ausgeklügelten Herstellungsprozess, sondern auch auf bestmöglichen Geschmack. Also holte sie sich für ihre Rezeptur Feedback von Koriphäen aus der Gastro- und Barszene. Dementsprechend waren die ersten Kunden auch Bars und Restaurants.

NONA gibt es in den Sorten June und Spritz.
NONA gibt es in den Sorten June und Spritz.

Los ging es mit etwa 2.000 Flaschen, die Charlotte mit ein paar Freunden über Nacht noch selbst etikettiert hat. Selbstverständlich hat sie inzwischen längst einen Produzenten gefunden, der ihr alle Arbeit abnimmt, aber Qualitätschecks führt sie immer noch regelmäßig selbst durch. Mehr als 100.000 Flaschen hat NONA in Belgien und den Niederlanden im vergangenen Jahr verkauft, neben der Gastronomie sind der Onlineshop und ausgesuchte Läden die wichtigsten Vertriebskanäle. Das Angebot erweitert hat die neue Sorte NONA Spritz, eine alkoholfreie Alternative zu Aperol.

NONA kommt jetzt auch nach Deutschland

In seiner Heimat hat sich NONA also schon gut etabliert. Nun schickt sich die Marke an, auch in weiteren Nachbarländern Fuß zu fassen. Frankreich steht da auf dem Plan und natürlich auch Deutschland. Die Strategie wird die gleiche sein wie einst in Belgien. Der Einstieg soll gelingen über einflussreiche Bars und Restaurants, der Einzelhandel könnte dann später relevant werden. Der Massenmarkt hat für das Premiumprodukt keine Priorität.

Personell ist NONA mir zehn Teammitgliedern schon gut aufgestellt, mit An Martel ist für das Marketing seit ein paar Monaten eine Fachfrau dabei, die fast 20 Jahre Erfahrung beim Weltkonzern Diageo (Johnny Walker, Smirnoff, Guiness und viele andere) mitbringt. Für den deutschen Markt und speziell Nordrhein-Westfalen wird jetzt aber jemand für die Position des Sales Manager gesucht. Gefragt ist da unter anderem ein klarer Kopf; mit den Drinks von NONA sollte das kein Problem sein.

Beitragsbild und Produktfoto: NONA Drinks