Laori

Ein guter Gin Tonic ohne Alkohol? Laori macht’s möglich!

„Ich will doch einfach nur einen Gin & Tonic ohne Alkohol!“ So oder so ähnlich denken immer mehr Barbesucher inklusive des der Gründungsduos Stella Strüfing und Christian Zimmermann. Sie haben ihren Wunsch nach einem alkohlfreien Cocktail in die Tat umgesetzt und Laori kreiert. Das Destillat überzeugte unsere Food Award Jury so sehr, dass sie es zum Besten Produkt 2020 kührte. Wir schauen in unserem Interview hinter die Kulissen des Sieger-Startups.

Erzählt doch zunächst ein wenig über euch und Laori!

Laori Juniper No 1 ist die alkoholfreie Alternative zu Gin, die wie Gin schmeckt und damit ein gleichwertiges Trinkerlebnis zu alkoholischen Getränken schafft. Ausgewählte Kräuter und Gewürze wie Wacholder, Kardamom und Rosmarin verleihen Laori eine milde Frische und seinen Gin-typischen Geschmack. Am besten entfaltet sich sein volles Aroma in einem Drink. Von Laori & Tonic bis Laori Basil Smash geht mit uns jeder Gin-basierte Cocktail und Longdrink auch alkoholfrei.  

Die Nachfrage nach guten alkoholfreien Alternativen ist in den letzten Jahren immer größer geworden. Wie kamt ihr auf die Idee, das Problem auf diese Weise zu lösen?

Die Idee für Laori entstand vor 2 ½ Jahren in einer Bar. Ich saß eines Abends mit Freunden in einer Berliner Bar und wollte keinen Alkohol trinken. Die Alternativen waren mir mit Limo, alkoholfreien Saft-Cocktails und Wasser aber zu süß und langweilig. „Ich will doch einfach nur einen Gin & Tonic ohne Alkohol“ rief ich aus. So etwas gab es aber nicht. Es gab erste alkoholfreie Alternativen, die zwar lecker waren, aber kein Geschmackserlebnis wie ein Gin & Tonic hervorbrachten.

Ich dachte mir, das kann ich besser und fing an, in meiner eigenen Küche zu destillieren. Hier hat sich gezeigt, dass es leider doch nicht so einfach ist und die herkömmlichen Prozesse uns nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen. Da das Ziel klar war, so wie Gin zu schmecken, haben wir den Prozess der Herstellung einfach neu gedacht und neue Verfahrensansätze ausprobiert, damit wir auf natürliche Weise das beste Aroma aus den Kräutern gewinnen können.

Wie sah der Prozess von der anfänglichen Idee bis hin zu eurem ersten Produkt, Laori Juniper 1, aus?

Nachdem ich in meiner Küche mit der Produktentwicklung begonnen hatte und merkte, das ich damit nicht zum Ergebnisse komme, musste mehr Wissen her. Zum Glück lernte ich Christian kennen, der studierter Lebensmitteltechnologe ist und konnte ihn überzeugen, bei Laori einzusteigen. Gemeinsam haben wir dann in Zyklen unser Produkt entwickelt. Wir haben einen Prototypen entwickelt, diesen mit Endkunden und einem Sensorikpanel getestet. Das Feedback haben wir genutzt, um den nächsten Prototypen zu entwickeln. Insgesamt haben wir das 3-4-mal gemacht und nach 9 Monaten Laori im November 2019 in einer Crowdfunding Kampagne gelauncht. Im Dezember darauf haben wir zum ersten Mal produziert und sind seit Januar 2020 nun offiziell am Markt.

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Genau richtig zur Winterzeit. Der Roasted Hazelnut Sour (Foto:Laori)

Wie genau läuft der Herstellungsprozess ab?

Für Laori haben wir die Herstellweise von alkoholfreien Alternativen zu Gin komplett neu gedacht und ein innovatives Verfahren entwickelt. Für die Herstellung von alkoholfreien Alternativen wurden bisher zwei Verfahren angewendet. Bei der Entalkoholisierung wird der Alkohol aus einem Getränk entfernt, wie es von alkoholfreiem Bier bekannt ist. Bei der zweiten Methode wird nach dem klassischen Verfahren ein Gin hergestellt und bei der Destillation der Alkohol durch Wasser ersetzt. Beide Verfahren lösen für ein erfüllendes Geschmackserlebnis nicht genug Aromen aus den Kräutern. Wir setzten für Laori daher auf die jahrelange Erfahrung traditioneller Herstellungsweisen der Parfümdestillation in Frankreich. Acht verschiedene Kräuter und Gewürze wie Wacholder, Kardamom und Rosmarin destillieren wir dabei besonders schonend einzeln auf Wasserdampfbasis. So können wir viel besser auf die einzelnen Bedürfnisse der Botanicals eingehen und das Maximum an Aromen gewinnen. Anschließend verarbeiten wir alle einzelnen Destillate mit den restlichen Zutaten in einem geheimen Prozess zum fertigen Produkt.

Welche Herausforderungen oder überraschenden Erfolge gab es auf diesem Weg?

Überraschenden Erfolg gab es mit der Auszeichnung als Bestes Produkt 2020. Damit haben wir wirklich nicht gerechnet und freuen uns sehr über diesen Ritterschlag. 

Herausforderungen auf unserem Weg waren zum Beispiel, dass wir zwei Wochen vor unserem ersten Produktionstermin die ganze Produktion abgesagt haben, da unser Produzent plötzlich einen Verfahrensschritt nicht sauber ausführen konnte, über den wir seit Monaten gesprochen hatten. Wir haben dann innerhalb von zwei Wochen einen neuen Produzenten gefunden, der sogar noch besser zu uns passt. Eine andere Herausforderung war, dass wir nach zwei Monaten am Markt unseren Namen geändert haben. Hier haben wir aber mit Laori einen Namen gefunden, der sogar noch besser zu uns passt.

Wie unterscheidet ihr euch von bestehenden Produkten in den Regalen?

Der Markt für alkoholfreie Alternativen ist in Deutschland noch recht überschaubar. Wir haben hier noch recht wenige Alternativen im Angebot und wir freuen uns über jedes neue Produkt, das auf den Markt kommt. Wir unterscheiden uns von den bestehenden Produkten ganz klar durch unseren Geschmack und den Geruch. Unser Anliegen war es immer ein vergleichbares Geschmackserlebnis zu Gin zu schaffen und das haben wir mit Laori geschafft. Gleichzeitig war es uns wichtig, auch ein sensorisches Erlebnis zu schaffen. Wenn man die Flasche öffnet, riecht man deshalb sofort die würzige Frische des Wacholders.

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Die glückliche Gewinnerin beim FIC Food Award 2020: Stella Strüfing von Laori (Foto: Stefan Groenveld)

Laori konnte schon Investoren wie „Invest – Zuschuss für Wagniskapital“ und das Gründerstipendium „Exist“ für sich gewinnen. Wie habt ihr das geschafft?

Hier konnten wir ganz klar durch unser innovatives Verfahren überzeugen, das am Ende zu einem leckeren Gin-ähnlichen Geschmack führt. Unser Team verbindet der perfekte Mix aus Produktentwicklungs-Know-how und Betriebswirtschaftliches-Wissen und das mit einem Sinn für Genuss und gute Lebensmittel. Wir entwickeln unsere Produkte mit unserem Know-how selber und unseren Kunden zusammen. Dabei verlassen wir uns nicht auf unsere Spürnase, sondern testen systematisch jedes Produkt mit echten Menschen und nutzen das Feedback für die Weiterentwicklung immer mit dem Ziel, ein leckeres Produkt zu schaffen, dass ein „mhhh lecker“ hervor zaubert.

Auf welche Dinge legt Laori besonders großen Wert?

Für uns steht Genuss an erster Stelle. Wir glauben, dass es möglich ist, leckere alkoholfreie Getränke für Erwachsene zu erschaffen. Für uns ist dabei Qualität ganz wichtig. Generell verwenden wir keine Zutaten, die wir nicht erklären können und Zutaten, die wir nicht aussprechen können, haben in einem Lebensmittel nichts zu suchen. Wir verwenden z.B. auch Bio-Zutaten, weil wir es für richtig halten und das, obwohl wir unser Produkt nicht zertifizieren lassen können, da wir Konservierungsmittel zusetzen müssen. Genauso produzieren wir so regional wie möglich. Unsere Destillate stellt unsere Partner-Destillerie in der Provence her. Dort werden die Kräuter teilweise auch direkt angebaut und frisch verarbeite. Unser Produkt wird dann in der Nähe von Berlin fertig verarbeitet und ausgemischt.

Wie ist das Feedback eurer Kunden und wie können sie einen Drink mit Laori am besten genießen?

Das Feedback unserer Kunden ist überwältigend. Wir bekommen immer wieder Nachrichten, dass Laori super lecker ist und langsam der ganze Freundeskreis mit Laori eingedeckt wird. Unsere Kunden sagen, dass es eine so gute Alternative ist, dass man am Ende keinen Alkohol mehr braucht. So ein Feedback freut uns total, da wir glauben, dass wir tatsächlich keinen Alkohol brauchen, wenn die alkoholfreien Alternativen nur gut genug sind. Dass das geht, zeigen die verschiedenen Drinks, die man mit Laori machen kann. Laori entfaltet sein volles Aroma erst in einem Drink und wurde nicht zum puren Genuss entwickelt. Hier sollte jeder Zuhause experimentieren, was einem schmeckt. Manche mögen gerne bittere Drinks wie Laori & Tonic, andere aber wiederum überhaupt nicht. Hier empfehlen wir z.B. einen Lagroni mit Sanbitter oder einen Laori Mule mit Ingwerbier. Drinkspiration mit Rezeptideen findet man auf unserer Website im Salon, dem Magazin für Trinkkultur.

Welche Ziele und Wünsche habt ihr für die Zukunft?

Wir wünschen uns, dass noch mehr Leute sich an alkoholfreie Alternativen heran trauen und Laori probieren.

Vielen Dank für das Interview, liebes Laori Team!

Beitragsbild: Laori