Die Finalisten für den FIC 2020 FOOD AWARD stehen fest!

Aus 15 mach 4 – das war die Aufgabe, die sich am 1. Oktober einem Kuratorium aus Expertinnen und Experten aus der Food-Welt stellte. Gesucht waren je zwei Finalisten für den FIC 2020 FOOD AWARD in den Kategorien BESTES PRODUKT und BESTER NEWCOMER. Nach einer intensiven Diskussion fiel die Wahl schließlich auf Forest Gum, Laori, EASIP und TADA Ramen.

Sina Gritzuhn, Geschäftsführerin von Hamburg Startups und Initiatorin des Food Innovation Camp, hatte bei der Kuratoriumssitzung alles im Blick. Links und rechts einige der für den FIC FOOD AWARD getesteten Produkte.
Sina Gritzuhn, Geschäftsführerin von Hamburg Startups und Initiatorin des Food Innovation Camp, hatte bei der Kuratoriumssitzung alles im Blick. Links und rechts einige der für den FIC FOOD AWARD getesteten Produkte.

2020 verleihen wir zum vierten Mal den FIC FOOD AWARD. In den Jahren zuvor fiel die Entscheidung immer in einer großen Kuratoriumssitzung mit einem anschließenden Dinner, bei dem Sportprominenz auf die Food-Szene traf. Auf dieses gesellschaftlich-kulinarische Ereignis mussten wir dieses Jahr leider verzichten, nicht aber auf die große Kuratoriumsrunde. Die fand wie so vieles in diesen Tagen als Zoom-Konferenz statt. Alle Mitglieder hatten vorab die Gelegenheit, die per Post zugeschickten Produkte der 15 Kandidaten zu probieren. Bei der Vorstellung und anschließenden Diskussion wurde einmal mehr deutlich, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können. Die Entscheidung für die finalen Vier, die am 19. Oktober live in der Handelskammer Hamburg pitchen werden, fiel dann aber doch recht eindeutig aus. Und das sind sie:

BESTES PRODUKT: Forest Gum oder Laori

Von den beiden Kandidaten für den Titel BESTES PRODUKT ist Forest Gum zweifellos der bekanntere. Seinen Platz in der engeren Auswahl hatte sich das Startup bei unserem ersten Online-Pitch gesichert. Auch in der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ hatte Forest Gum großen Eindruck hinterlassen und vier Angebote bekommen, ohne eines davon anzunehmen. Die ganze Aufmerksamkeit gehört einem Kaugummi, das ohne Plastik auskommt. Herkömmliche weggeworfene Kaugummis verschmutzen die Städte weltweit und verursachen erhebliche Reinigungskosten. Forest Gum verwendet als Kaumasse ein pflanzliches Produkt namens Chicle, was nicht nur deutlich umweltfreundlicher ist, sondern auch Bauern in Lateinamerika ein gesichertes Einkommen beschert. Das Kuratorium lobte neben dem Gesamtkonzept den Geschmack, den moderaten Preis, die Medienpräsenz und die guten Platzierungsmöglichkeiten im Handel.

Alkoholfreies Bier hat sich schon lange durchgesetzt und fehlt inzwischen auf keiner Speisekarte mehr. Viele Menschen verzichten grundsätzlich auf Alkohol oder möchten in bestimmten Situationen promillefrei bleiben, weshalb nichtalkoholische Alternativen zu klassischen Getränken immer beliebter werden. Besonders im Trend liegt dabei alkoholfreier Gin. Ein der Anbieter ist das Berliner Startup Laori. Was deren Destillat so besonders macht, ist ein Verfahren, das an die Parfumherstellung erinnert.Dabei werden alle verwendeten Gewürze und Kräuter einzeln destilliert, was die typischen Gineigenschaften befördert. Wie ausgefeilt das Verfahren ist, belegt eine Förderung durch das EXIST-Programm, das überwiegend technologisch orientierte Startups berücksichtigt. Dieser Punkt überzeugte das Kuratorium, vor allem aber der Geschmack. Ein Gin Tonic mit Laori sei von einem Original kaum zu unterscheiden – bis auf den Alkoholghalt eben.

BESTER NEWCOMER: EASIP oder TADA Ramen

Eine weitere Alternative zu herkömmlichen Spirituosen bietet EASIP. Was das Produkt dieses Startups für die Newcomer-Kategorie qualifiziert, ist die Tatsache, dass es kein Ersatz für ein bekanntes alkoholisches Getränk sein soll. EASIP WOODS ist kein Gin und auch kein Whisky oder Rum, obwohl es farblich daran erinnert. Zutaten wie Eichenholz, Rote Beete und Zimt sorgen für ein ganz eigenes Aroma. Das Destillationsverfahren ist ähnlich komplex wie bei Laori und ebenfalls EXIST-gefördert. EASIP möchte mit seinen Produkten am liebsten eine ganz eigenständige Getränkekategorie etablieren, weg von dem Image, Ersatz für irgendetwas zu sein. Für diesen Ansatz gab es Unterstützung vom Kuratorium, auch der Geschmack wurde überwiegend gelobt. Eine Herausforderung wird sein, das Destillat und seine Verwendungsmöglichkeiten den potenziellen Kunden zu erklären.

Einer der heißesten Trends in der Gastro-Szene sind zurzeit Ramen-Restaurants. Viele kennen Ramen als billigen Nudelsnack aus dem Asialaden, doch diese Variante hat mit der eigentlichen Spezialität wenig zu tun. Ramen bezeichnet in Japan sowohl eine bestimmte Art von Nudeln als auch eine Suppe. Um die hat sich eine regelrechte Kultur mit unzähligen Varianten und Restaurants entwickelt. Das Erfolgsgeheimnis steckt vor allem in der Brühe. Auf eine solche Brühe hat sich TADA Ramen spezialisiert und will sie jetzt für den Hausgebrauch anbieten. Momentan ist das Produkt noch nicht offiziell erhältlich, ist also ein echter Newcomer. Das Kuratorium war von dem authentischen und intensiven Geschmack begeistert und sieht großes Potenzial. Ein paar Herausforderungen warten allerdings noch auf TADA Ramen. So ist zu klären, wie die Brühe und die passenden Nudeln zusammen verkauft werden können und welcher Verkaufspreis durchsetzbar ist. Vielleicht erhalten wir die ersten Antworten schon beim Pitchfinale.

Ein Dank an unser Kuratorium uns unsere FIC-Partner!

Die Kuratoriumssitzung für den FOOD AWARD fand dieses Jahr über Zoom statt. Groß im Bild ist Christian Rach.
Die Kuratoriumssitzung für den FIC FOOD AWARD fand dieses Jahr über Zoom statt. Groß im Bild ist Christian Rach.

Das Kuratorium hat sich die Entscheidung für die vier Finalisten nicht leicht gemacht und entsprechend viel Zeit investiert, um zu einem fundierten Ergebnis zu kommen. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken, und zwar bei: Marcel Minuth (Leiter Category Management/Einkauf Vollsortiment REWE Region Nord), Christian Rach (Fernsehkoch und Kochbuchautor), Christina Block (Aufsichtsrat Eugen Block Holding GmbH), Holger Stanislawski (Geschäftsführender Gesellschafter REWE Center H. Stanislawski & A. Laas), Yvonne Tschebull (Serviceleitung und Management Restaurant Tschebull), Oliver Richter (Manager Buying Home QVC), Doreen Hotze (Leiterin Gründungszentrum Handelskammer Hamburg), Alexander Djordjevic (CEO & Co-Founder Foodist GmbH), Jan Bredack (CEO Veganz), Mimi Sewalski (Geschäftsführerin Avocadostore), Stefan Haßdenteufel (Geschäftsführer DS Invest) und Fabio Ziemßen (Founder & Director Food Innovation NXFood).

Am 19. Oktober steht dann wie gesagt das große Finale in der Handelskammer Hamburg auf dem Programm. Der Pitch findet im kleinen Kreis statt, wird aber über unsere Webseite gestreamt. Möglichen machen das unsere tollen Partner REWE Nord, QVC NEXT und Foodist, die eine Reihe wertvoller Preise für die Gewinner stiften. Auch dafür herzlichen Dank! Wir freuen uns schon auf den entscheidenden Pitch und versorgen euch bis dahin mit weiteren Informationen rund um das Ereignis!