GinGillard will die Löwen mit einem Traditionsrezept überzeugen
Das Gründertrio von GinGillard hat eine citrushaltige Spirituose auf Gin Basis entwickelt und will sich jetzt mit dem Produkt in „Die Höhle der Löwen“ beweisen. Schnappt ein Löwe bei der altfranzösischen Rezeptur zu? Wir haben mit den Gründern Fabio Del Tufo, Damian Breu und Dominik Nimar über ihr Produkt und den Auftritt gesprochen.
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt! Erzählt uns bitte zu Beginn etwas über euch und was ihr vor GinGillard gemacht habt.
Unser kleines Team ist ein Dreiergespann mit Herz – mit viel Enthusiasmus und Hingabe wurde aus einem altfranzösischem Rezept eine neue Marke mit einem vielfältigen Produkt geschaffen. Mit dem Erbe des Rezeptes setzen wir die lange Tradition der Familie Gillard fort und setzen mit unserer Hörbehinderung auch ein Statement in die Welt, dass alles möglich ist.
Fabio (44) ist halb Franzose und halb Italiener. Daher kommt sein besonderer Sinn für Geschmack, was das Produkt so fein schmecken lässt. Denn wenn ein Sinn (Gehör) fehlt, werden oftmals andere Sinne stärker. Domo (32) hat hier seine Spezialität im Auge. Als Grafiker verantwortet er den Content und das Design rund um die Flasche. Damian (27) ist unser Operator. Als einziger Schwerhöriger im Team kann er noch telefonieren. Daher übernimmt er nach außen hin den Großteil der Kommunikation.
Unser Ursprung ist komplett unterschiedlich. So hat Domo eine Ausbildung zum Mediendesigner gemacht. Fabio ist Elektrofachmann bei einer großen Tele-Kommunikations Firma. Und Damian hat Jura und BWL studiert und bereits mehrmals gegründet. Vor 5 Jahren haben wir uns zusammengefunden, unsere Schwächen ausgeglichen und die Stärken ausgebaut. Nur das Gehör fehlt uns heute noch. Dort finden wir die meisten Barrieren.
Wie ist die Idee zu GinGillard entstanden?
Das Familienrezept wurde auf Altstadtfesten in der Normandie ausgeschenkt und hat sich schnell herumgesprochen. Als enger Freund der Familie Gillard hat Fabio Del Tufo auf den Festen ausgeholfen und kam zum ersten Mal in den Genuss. Für ihn war es wie Liebe auf dem ersten Geschmack. Fast auf Knien flehte Fabio um die Rezeptur, da er selbst ein richtiger Feinschmecker ist. Doch Schankwart Monsieur Gillard stellte eine augenzwinkernde Bedingung: Del Tufo sollte Treue und Willensstärke beweisen und mindestens jeden Sommer aushelfen.
Es dauerte ganze sechs Jahre, bis Fabio endlich das Rezept bekommen hatte. Tatsächlich machte Monsieur Gillard in Sachen Geheimniskrämerei nichts vor: Wie in Agenten-Manier überreichte er Fabio, weg von allen Blicken, ein kryptisches Schmierpapier. Nach vielen Geschmackstests wurde der Inhalt endgültig entschlüsselt und unter Freunden ausgeschenkt. Angetrieben vom positiven Feedback hat Fabio nach über zehn Jahren den Weg zur Firmengründung mit Damian und Domo gefunden, und so konnte das altfranzösische Rezept in Deutschland wiederbelebt werden.
Was ist das Besondere an GinGillard?
Öffnet man eine Flasche mit Le Gillard, dann weht einem sogleich ein euphorisch stimmender Duft von frischen Zitronen entgegen. Begleitet wird das Aroma von einer Mischung aus zahlreichen mediterranen Kräutern, die mit einem Hauch von Limetten unterlegt sind. Wenn dann die klare und goldgelbe Flüssigkeit den Gaumen berührt, erwartet einen ein wahres Feuerwerk an Aromen, welches sich als eine vielseitige Komposition aus verschiedenen Zitrusfrüchten herausstellt. Weder zu süß noch zu hart, lässt sich diese einzigartige Zusammensetzung aus natürlichen Zutaten kaum in keine Kategorie einordnen. Dennoch gehört Le Gillard mit einem Alkoholgehalt von 23.9 % zu den Spirituosen.
Doch die Flasche ist aber nicht nur eine Flasche. Wir sehen uns auch als Hafen für künstlerische Freidenker und wollen die Kunst mit Genuss verbinden. Das auffällige Logo mit dem “G” ist für uns auch ein Sinnbild, dass man trotz Einschränkungen seinen Träumen folgen kann. Unsere Motivation spiegelt sich auch in unserer Lebenserfahrung wider – ein Beispiel ist die Skepsis: Dass man wegen Hörschädigung es nie schaffen würde, sich zu beweisen. But everything is possible! Aber vor allem wollen wir eins: Menschen zum Genuss der Lebensfreude inspirieren, es soll gut schmecken und einfach Spaß machen!
Le Gillard bleibt eine Klasse für sich und kann nicht nur in purer Form, sondern auch als fruchtiger Longdrink oder als Cocktail genossen werden. Egal ob auf einer Hochzeit, einem Date oder einer wilden Hinterhof-Party: Le Gillard ist das perfekte Getränk für jeden nur denkbaren Anlass.
Wie kam es zu der Bewerbung bei „Die Höhle der Löwen“?
Wir hatten uns davor bereits bei vielen potenziellen Investoren gemeldet, da wir unsere größte Schwäche ausgleichen mussten: Die Kommunikation. Unser Onlineshop war für den Vertrieb vom Vorteil, da wir “nicht hören” mussten. Zudem ist der Spirituosenmarkt hart umkämpft und auf Dauer würde es sich neben dem Vollzeitjob einfach nicht rentieren. Dann kam Damian auf die Idee, es mal bei “Die Höhle der Löwen” zu probieren. Alleine der Vorschlag klang total verrückt, fast schon lächerlich, weil wir nie so weit gedacht haben. Aber der Versuch war es wert, wir waren nach der positiven Rückmeldung völlig aus dem Häuschen.
Wie habt ihr euch auf die Sendung vorbereitet?
Wir waren alle verdammt nervös. Keiner von uns wusste, was uns erwarten wird. Wir kannten die Sendung zwar schon, haben aber noch mal die Highlights der letzten Staffeln angeschaut, um ein besseres Gefühl zu bekommen. Wir haben das Auftreten der Startups analysiert und die ganzen Deals unter die Lupe genommen. Die Nerven waren zum Zerreißen gespannt – es ging um alles oder nichts. Unser Ziel war es, jemanden zu finden, der uns unsere Schwächen zu Stärken machen kann und den Traum mit uns gehen will. Wir waren einerseits optimistisch, aber hatten auch Zweifel. Aber wir sahen auch das Licht am Ende des Tunnels. Wir dachten uns: “So eine Chance ist einmalig!” Letztendlich haben wir uns gegenseitig dadurch stark gemacht, dass wir als eins der ersten Unternehmen mit Hörschädigung dabei sein durften und womöglich Geschichte schreiben können.
Fotos: RTL / Frank W. Hempel