Hat PLANTBREAK das richtige Futter für die Löwen?
Im Mai 2019 war PLANTBREAK beim Food Innovation Camp dabei und holte sich den von der Unternehmensgruppe Bünting präsentierten Pitch-Bühne den Nachwuchspreis. Das passt, denn der Gründer Max Rongen ist erst kürzlich 18 geworden. Nun wagt er sich in „DIe Höhle der Löwen“ und versucht dort,sich einen Deal für seine Backmischungen für Fitnessriegel zu ergattern.
Was ist PLANTBREAK und wie ist die Idee dazu entstanden?
PLANTBREAK ist eine Backmischung aus verschiedenen Bio-Zutaten, wie zum Beispiel Kürbiskernen, Curcuma, Haferflocken oder auch Sauerkirschen, mit der sich jeder seine eigenen Fitnessriegel zubereiten kann. Aus dem Mix kann lassen sich auch Pancakes, Bananenbrot und andere Leckereien zaubern.
Das besondere an PLANTBREAK ist die super einfache Zubereitung, die unseren Kunden zudem Raum für individuelle Vorlieben lässt.
Die Idee ist über einen längeren Zeitraum herangereift. Fitnessriegel fand ich schon immer praktisch und hab gerne mal ein bis zwei am Tag gesnackt. Doch ich merkte schon bald, dass diese auf Dauer teuer und langweilig waren. Daher fing ich an, meine eigenen Snacks zu machen. Doch die Probleme überfluteten mich geradewegs. Welche Zutaten, wie viel von was, wo bekomme ich die Zutaten her, am besten zu einem Preis, bei dem der Riegel im Endeffekt nicht doch 2 Euro kostet. Auch die Ergebnisse enttäuschten mich immer wieder. Es war sehr zeitaufwendig und hat viel Mühe gekostet.
Da kam ich auf die Idee, diese ganzen Probleme zu lösen und ein Produkt zu entwickeln, welches mir alle „blöden“ Schritte abnimmt und mit dem ich mir ganz simpel und schnell eigene gesunde Fitnessriegel zubereiten kann. Und mit dieser Idee fing ich Ende 2017 an, Rezepte für PLANTBREAK zu entwickeln.
Du bist Unternehmer und hast parallel noch dein Abi gemacht. Wie hast du das unter einen Hut bekommen?
Ich habe mir meine Prioritäten so gesetzt, dass ich genug Zeit für PLANTBREAK habe. In der Schule habe ich immer sehr gut aufgepasst und mitgemacht, sodass ich zu Hause nicht mehr lernen musste. So hatte ich dann mehr Zeit für PLANTBREAK. Meine Wochenenden habe ich eigentlich immer mit PLANTBREAK verbracht und selbst im Urlaub wurde gearbeitet, aber ich habe es mit großer Freude und Spaß gemacht. Ich würde auch nie auf die Idee kommen nachzuzählen, wie viele Stunden ich an PLANTBREAK gearbeitet habe. Generell bin ich der Meinung, dass es nicht am Zeitmanagement liegt, sondern an den Prioritäten, die man sich seinen Aufgaben gibt. Ist der Wille vorhanden, wird sich die Zeit finden.
Welche Tipps hast du für junge Leute, die gern gründen möchten?
Macht euch nicht zu viele Gedanken über das Gründen selbst. Seit Feuer und Flamme für eure Idee und ihr werdet für alles Lösungen finden. Gründen ist kein Selbstzweck. Gründen ist ein unausweichlicher Prozess, der auf das Erkennen und Lösen eines Problems folgt. Versucht auch nicht, an jeder Straßenecke eine neue Idee zu finden, sondern geht offen in die Welt hinaus. Ich bin ein Fan von inspirierenden Büchern, Biografien und Fachliteratur.
Wie kam es zu dem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ und wie hast du dich darauf vorbreitet?
Ich bin selber ein richtiger „Die Höhle der Löwen“-Fan und habe schon immer gerne die Sendungen mit meiner Familie geschaut. Im Juni 2018 hielt ich zum ersten Mal mein fertiges Produkt in den Händen und im September lief dann die fünfte Staffel der VOX Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“. Beim Zuschauen entschied ich mich spontan dazu, mich zu bewerben, und dann ging alles sehr schnell. Wir durchliefen viele Stufen, mussten eine Menge an Fragen beantworten und erhielten nach einer Weile die Zusage, dass wir wahrscheinlich einen Drehtermin erhalten werden.
Wir haben uns wirklich intensiv auf den Auftritt vorbereitet. Ich habe mir alte Folgen angeschaut und die unangenehmsten Fragen aufgeschrieben und mir überlegt, was ich antworten würde. Gleichzeitig haben mein Vater, Ralf Rongen, und ich, den Pitch fünfzigmal rauf und runter aufgeführt, damit die Wörter buchstäblich in Fleisch und Blut übergehen. Meine Zahlen und die Details zum Produkt hatte ich sowieso im Kopf. Deswegen bereiteten wir uns auf stressige Diskussionen und unangenehme Erklärungen vor, damit uns in der Höhle nichts mehr überraschen kann. Wenn du dann aber in der Höhle stehst, ist plötzlich alles anders.
Wie hast du dann den Auftritt selbst erlebt?
Der Auftritt ging für mich sehr schnell vorbei. Ich weiß noch, wie ich den Gang entlang gehe und vor den fünf Löwen stehen bleibe. Da sprang mir das Herz fast aus der Brust. Die ersten zwei, drei Sätze waren auch noch sehr holprig. Und dann kam ich in einen Tunnel. Alles lief automatisch ab und ich war nur noch im hier und jetzt. Ich war hochkonzentriert und analysierte jedes Wort der Löwen. An einzelne Fragen und Antworten kann ich mich gar nicht mehr erinnern, weil ich so unter Strom stand. Es war eine herausfordernde und anstrengende Situation, die wie im Zeitraffer an mir vorbei zog.
Noch eine Frage zum Food Innovation Camp: Was hat dir dort am meisten gebracht?
Das Food Innovation Camp war ein toller Event. Im Gegensatz zu vielen anderen Messen konnte ich hier direkt mit Entscheidern und Führungskräften in Kontakt treten. Gleichzeitig die Chance zu haben, das Produkt auf einer Bühne vorzustellen und das Geschäftsmodell zu pitchen, war großartig. Viele mögen es nicht vor einer Menschenmasse zu sprechen, mich eingeschlossen, aber nur durch üben, üben, üben wird es besser. Man verlässt einfach nicht gerne seine Komfortzone, obwohl da das größte Wachstumspotenzial liegt. Dass ich dann sogar einen Sonderpreis von Bünting erhalten habe, war natürlich die Krönung eines wirklich produktiven Tages.
Vielen Dank für das Interview!
Beitragsbild: TVNOW / Bernd-Michael Maurer