xentral – ERP-Software neu gedacht
Claudia und Benedikt Sauter sind ein echtes Powerpaar. Gemeinsam haben sie die ERP-Software xentral entwickelt, mit dem Ziel, sie so zu gestalten, dass sie kleinen und mittleren Unternehmen wirklich nützt. Wie gut ihnen das gelungen ist, beweist eine kürzlich abgeschlossene 20 Millionen-Finanzierungsrunde, die ihnen ermöglicht, weiter an ihrer Mission arbeiten. Was xentral von anderen Anbietern unterscheidet und wie Startups davon profitieren können, könnt ihr hier erfahren.
xentral entstand aus Eigenbedarf
ERP, das bedeutet Enterprise Resource Planning und umfasst die Planung aller relevanten Ressourcen in einem Unternehmen. Eine gute Software kann dabei eine echte Hilfe sein, wenn sie optimal an das Unternehmen und dessen Aufgaben angepasst ist. Im besten Falle sollte sie bis zu 90 Prozent des Tagesgeschäfts abdecken können. Die Routineprozesse laufen dann im Hintergrund ab und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich um die Themen kümmern, die spezielle Aufmerksamkeit erfordern. Doch leider gelingt dies häufig nicht, wie xentral-Gründer Benedikt berichtet. Oft lassen herkömmliche Programme es nicht zu, dass man mit ihnen eine Breite an Themen wie Produkte, Services oder Personal managen kann.
Xentral hingegen hat sein Augenmerk auf genau diese Vielseitigkeit gerichtet. Entstanden ist die Idee zu der Software schon 2008. Das Gründerpaar betrieb damals eine kleine Hardwarefirma und war auf der Suche nach dem passenden ERP-System. Das gab es aber nicht. Entweder hatten Anbieter nur Teillösungen parat oder auf Großunternehmen zugeschnittene Programme. Also entwickelten die beiden – er Informatiker, sie Mathematikerin – die geeignete Software einfach selbst. Zunächst nur für den Eigenbedarf, doch bald sprach sich herum, wie nützlich das Programm ist. 2017 wurde daraus endgültig das Unternehmen xentral.
Ab wann ist eine ERP-Software sinnvoll?
Startups sollten dann über ein ERP-System nachdenken, wenn das Tagesgeschäft und sich wiederholende Aufgaben langsam anfangen Stress zu verursachen. Was oft schon nach kurzer Zeit der Fall ist. Dann kann eine Software dabei helfen, immer die Hauptmission im Blick zu behalten: seine Firma aufzubauen. Am Anfang reichen meist die Grundeinstellungen, die einfach zu verstehen sind. Je weiter das Unternehmen mit der Zeit wächst, desto spezifischer kann man die Software an sich und die Mitarbeiter anpassen und personalisieren.
Auch wen xentral ursprünglich für ein Hardwareunternehmen konzipiert wurde, kann es auch für im Food-Startups eine große Hilfe sein. Die grundsätzlichen Prozesse unterscheiden sich von Branche zu Branche nicht so sehr, wie sich auf den ersten Blick vielleicht vermuten lässt. Eine einwandfreie Dokumentation der Ressourcen ist überall essenziell. Ob die Software Bauteile oder Zutaten von Lebensmitteln managen muss, macht für sie keinen großen Unterscheid. Viele Food-Startups haben Kunden aus den Bereichen B2B und B2C. Auch diesen Mix kann xentral problemlos bewältigen.
20 Millionen für die optimale ERP-Software für kleine und mittlere Unternehmen
Dank der Umsätze aus dem Hardwaregeschäft war xentral finanziell immer gut versorgt und Claudia und Benedikt haben Anfragen von Investoren daher eine Zeit lang abgelehnt. „Die Höhle der Löwen“ brachte den Wandel. Einige Startups, die dort aufgetreten waren, hatten gute Erfahrungen mit dem System gesammelt. Das machte den Investor Frank Thelen auf das Unternehmen aufmerksam. Einen Termin, um sich zu treffen, verschob das Gründerpaar auf das nächste Jahr, mit dem Hintergedanken, dass die Sache in Vergessenheit geraten würde. Das war aber nicht der Fall, und so kam es 2018 dann doch zu einem Treffen und zur ersten Finanzierungsrunde durch Freigeist, dem Investmentunternehmen von Thelen.
Eine gute Entscheidung, denn jetzt konnte xentral schneller wachsen und seine Software weiter optimieren. Das lockte weitere Investoren an. Im November 2020 kam der ehemalige Wunderlist-Gründer Christian Reber hinzu, und im Januar 2021 folgte dann der ganz große Coup. Claudia und Benedikt konnten stolz verkünden, 20 Millionen US-Dollar von Sequoia Capital und dem Visionaries Club erhalten zu haben. Dieser Deal ging innerhalb weniger Wochen über die Bühne. er Plan ist, xentral weltweit zu dem führenden ERP-System für kleine und mittlere Unternehmen zu machen, was Startups natürlich miteinschließt. Dafür wird die Software immer wieder neu überdacht, um sie beispielsweise so zu gestalten, dass ihre Einführung weitgehend selbsterklärend abläuft. Die Erfolgsgeschichte ist also noch lange nicht zu Ende erzählt.
Foto: xentral