Vytal erhält 10 Millionen US-Dollar für Ausbau seines digitalen Mehrwegsystems

Zwei gute Nachrichten von Vytal, einem Anbieter von digitalen Mehrweglösungen für Gastronomie und Handel. Erstens hat das Startup hat das vor einem Jahr ausgegebene Wachstumsziel von über 3 Millionen eingesparten Einwegverpackungen erreicht. Zweitens hat es gerade seine Serie-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 10 Millionen US-Dollar bekanntgegeben.

Angeführt wird die Runde von der VC-Firma Grazia Equity, die bereits mehrere Milliardenunternehmen mit aufgebaut hat und gemeinsam mit IP Group und Rubio Impact Ventures investiert. Neben zahlreichen namhaften Angel Investoren wie den Flixbus-Gründern, Tier-Gründer Lawrence Leuschner und Podcast-Gastgeber Philipp Klöckler unterstützen mit Emanuel Pallua (Gründer Foodora) und Christian von Hardenberg (CTO Delivery Hero) auch zwei Szenegrößen aus dem Food Delivery-Geschäft das aus „Die Höhle der Löwen“ bekannte Startup.

„Dass wir uns von der Einwegmentalität hin zu bequem nutzbaren und effizient organisierten Mehrwegkreisläufen emanzipieren müssen, wird im Geschäft mit To-Go- und Lieferessen besonders deutlich. Mit Vytal bieten wir dafür schon heute das größte länderübergreifende digitale Mehrwegsystem. Keine Mehrweg-App wird häufiger heruntergeladen oder besser bewertet als die Vytal App. Mit dieser Serie-A haben wir unseren Gesellschafterkreis um finanzstarke Investoren und erfahrene Angels erweitert, die gemeinsam mit uns Vytal zum Standard für Lieferessen in Deutschland machen und das volle Potenzial unserer Technologieplattform auch in anderen Ländern und Segmenten ausschöpfen“, sagt Dr. Tim Breker, Mitgründer und Geschäftsführer von Vytal.

Eine ab 2023 gültige Verpflichtung bringt Vytal weiter voran

Dr. Benedikt Battke, Partner bei Grazia Equity, ergänzt: „Die Verschmutzung durch Plastik ist eines der größten Umweltprobleme unseres Planeten. Das United Nations Environment Programme (UNEP) geht davon aus, dass schon jetzt zwischen 75 und 199 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Ozeanen schwimmen – Tendenz stark steigend. Mit seiner digitalen Lösung für Mehrwegkreisläufe kann Vytal einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Plastikaufkommens leisten. Dies gilt insbesondere für To-Go- und Lieferessen, jedoch genauso für viele weitere Bereichen in den Einwegverpackungen eingesetzt werden.“

Gastronomiebetriebe und Lebensmittelhändler sind in Deutschland ab dem 1. Januar 2023 verpflichtet To-Go Produkte und Lieferessen auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Dadurch wird der Markt für Mehrweglösungen kurzfristig stark wachsen. Diese Mehrwegangebotspflicht setzt insbesondere große Fastfood- und Supermarktketten unter Druck, zeitnah Mehrweglösungen zu erarbeiten. Vytal positioniert sich gegenüber diesen Großkunden als flexibler Lösungsanbieter, der die Nutzung von standardisierten Mehrwegbehälter im offenen Kreislaufsystem und die Softwarelösung zum Betrieb eines eigenen, geschlossenen Mehrwegkreislaufs ermöglicht.

Jede Menge Erfolgszahlen

Anders als andere Mehrweganbieter setzt Vytal bereits seit seiner Gründung 2019 auf Mehrweg ohne Pfand. Stattdessen leihen sich Konsumenten benötigte Mehrwegbehälter per App oder Mitgliedskarte für bis zu 14 Tage kostenlos aus. Behälterrückgaben sind bei allen Partnergastronomen über Rückgabeautomaten, Rückgabeboxen bei Arbeitgebern sowie Lebensmittelschnelllieferdienste möglich und werden stets digital erfasst. 99% der Behälter kommen so innerhalb von 14 Tagen zurück. Im Schnitt sogar schon nach drei bis vier Tagen, sodass die Auslastung höher und der Schwund niedriger ist als bei Pfandsystemen.

Vytal ist es mittlerweile gelungen mehr als 250.000 Nutzerinnen und Nutzer sowie rund 2.000 Restaurants, Kantinen und Lebensmittelhändler zu gewinnen und ins europäische Ausland zu expandieren (Österreich und Frankreich). Partnerschaften mit großen Handelsketten wie REWE und Edeka, der Systemgastronomie (Backwerk, Hans im Glück, Haferkater uvm.), 14 DAX-Konzernen darunter Allianz, BASF, Bayer, E.ON, SAP, Siemens sowie Studierendenwerken und Kantinen wie die des Deutschen Bundestages unterstreichen den Erfolg des jungen Unternehmens mit mittlerweile rund 50 Teammitgliedern deutschlandweit.

Fotos: Vytal