Changemaker der Food-Welt: Startups im Fokus

Der Report Changemaker in Food & Planetary Health 2025 von Food Campus Berlin würdigt Akteure und Innovationen in den Bereichen Ernährung und planetarische Gesundheit. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf Startups und ihre Förderer, die diese Vision vorantreiben.

Die Anfänge: Von der Vision zur Gründung

Jedes erfolgreiche Startup basiert auf einer Idee, die häufig aus persönlichen Erfahrungen oder wissenschaftlichen Erkenntnissen hervorgeht. So entwickelte Tim Breker, Mitgründer von Vytal, ein digitales Mehrwegsystem mit dem Ziel, Einwegverpackungen in der Gastronomie zu reduzieren. Die Suche nach nachhaltigen Lösungen veranlasste ihn dazu, Geschäftsmodelle zu entwerfen, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen. In ähnlicher Weise gründete Sebastian Rakers Bluu Seafood, um eine Alternative zur industriellen Fischerei zu schaffen. Durch die Entwicklung von zellbasiertem Fisch trägt er dazu bei, die Überfischung der Meere zu verringern.

Gründer von Bluu GmbH: Simon Fabich (Foto: Mathias Jäger)

Die ersten Herausforderungen: Finanzierung und Skalierung

Viele Startups stehen vor der Herausforderung, ihre Konzepte in die Praxis umzusetzen. Dabei stellen Finanzierung, bürokratische Anforderungen und der Marktzugang häufig bedeutende Hürden dar. Fabio Ziemßen, Partner beim Venture-Capital-Fonds Zintinus, der auf FoodTech-Startups spezialisiert ist, unterstützt Unternehmen mit nachhaltiger Ausrichtung durch gezielte Förderung. Mithilfe von Kapital, strategischer Beratung und Netzwerken können diese Startups ihr Wachstum beschleunigen und ihre Reichweite erhöhen. Eine weitere bedeutende Investorin ist Manon Sarah Littek, die mit dem Green Generation Fund gezielt in nachhaltige Landwirtschaft, alternative Proteine und innovative Produktionsmethoden investiert.

Fabio Ziemssen, Gründer von ZINTINUS. (Foto: ZINTINUS)

Technologie als Schlüsselfaktor

Moderne Technologien werden von vielen Startups genutzt, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Infinite Roots beispielsweise entwickelt unter der Leitung von Cathy Hutz Lebensmittel auf Basis von Pilzmyzel als Alternative zu Fleisch. Bluu Seafood setzt biotechnologische Verfahren ein, um zellbasierten Fisch zu produzieren. Das Unternehmen Permarobotics integriert Robotik und Automatisierung, um eine ressourcenschonende Landwirtschaft effizienter zu gestalten. Christian Hennig von Permarobotics hebt hervor, dass Künstliche Intelligenz und Digitalisierung entscheidend sind, um die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft zu bewältigen und nachhaltige Erträge zu sichern.

Cathy Hutz, Gründerin von Infinite Roots (Foto: Infinite Roots)

Regulatorische Hürden und gesellschaftliche Akzeptanz

Ein weiteres Herausforderungen für Startups in der Lebensmittelbranche sind gesetzliche Vorschriften und der Marktzugang. Die Zulassung innovativer Produkte erfordert häufig langwierige Genehmigungsverfahren. Cathy Hutz weist darauf hin, dass bürokratische Prozesse in Europa den Fortschritt verlangsamen können. Zudem ist die gesellschaftliche Akzeptanz neuer Ernährungsweisen ein wichtiger Faktor. Um nachhaltige Alternativen im Markt zu etablieren, ist eine Sensibilisierung der Verbraucher erforderlich. Jens Tuider von Tilt Collective hebt hervor, dass Veränderungen durch attraktive und begeisternde Lösungen statt durch Zwang oder Verzicht gefördert werden sollten.

Jens Tuider, Gründer von Till Collective (Foto: Matthias Schillig)

Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Der Erfolg nachhaltiger Startups wird maßgeblich durch Kooperationen mit verschiedenen Akteuren beeinflusst. Emilie Bourgoin von REWE engagiert sich dafür, Landwirte verstärkt in nachhaltige Wertschöpfungsketten einzubinden. Philipp von der Wippel fördert mit seinem Projekt ProjectTogether kollektive Innovationsprozesse, um gesellschaftliche Herausforderungen in Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft anzugehen.

Hier könnt ihr den Report herunterladen.

Beitragsbild: Food Campus Berlin / Changemaker Report 2025