Die REWE Group investiert in das Mehrweg-Startup Sykell
Das Startup Sykell konnte in einer Pre-Seed Runde die REWE Group als Investor gewinnen. Das Berliner Unternehmen wurde von Davide Mazzanti gegründet und hat das Ziel, Mehrwegverpackungen als Pfandsystem in der Lebensmittelbranche zu etablieren. Durch die Mehrweglösung soll das nachhaltige Einkaufen erleichtert werden. Eine genaue Investitionssumme ist nicht bekannt.
Mehrweg-Startups überzeugen Investoren
Immer mehr Startups entwickeln Mehrweglösungen für die Gastronomie. Das liegt auch daran, dass in Deutschland ab dem 1. Januar 2023 der §33 des Verpackungsgesetzes gilt. Dadurch werden Gastronomiebetriebe und Lebensmittelhändler verpflichtet, To-Go Produkte und Lieferessen auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Startups wie Vytal oder kooky konnten sich dieses Jahr bereits siebenstellige Investments sichern.
Jetzt hat Sykell mit der REWE Group einen Wunschinvestor gewinnen können. Die Supermarktkette ist unter anderem auch an dem Lieferservice Flink beteiligt. Die REWE Group ist der einzige Investor in dieser Pre-Seed-Phase und hält einen Minderheitenanteil.
Sykell macht die Abfallreduktion einfach
Die beiden erwähnten Startups docken hauptsächlich in der Gastronomie oder Cafés an. Für die Nutzung der Mehrweglösung müssen in der Regel Apps und eine Registrierung erfolgen, damit zum Beispiel ein Becher wieder zurückgegeben werden. Und genau hier unterscheidet sich Sykell von der Konkurrenz.
Was Sykell von anderen Startups abhebt, ist zunächst der mögliche Einsatz in Supermärkten. Alltägliche Einkäufe wie Kaffee oder Pasta könnten in den wiederverwendbaren Boxen gekauft und später wieder abgegeben werden. Die zweite Besonderheit ist die sehr einfache Umsetzung und Integration des Pfandsystems. Für die Kunden ist keine App nötig um die Sykell-Behälter zu nutzten. Der Prozess funktioniert wie die etablierte Pfandflaschenrückgabe am Pfandautomaten. Es ist kein Reinigen der Behälter oder eine Registrierung notwendig. Der Vorgang bleibt dadurch sehr niedrigschwellig.
Langfristige Müllreduktion
Pro Jahr produziert eine Person ungefähr 120 kg Müll bloß durch Einwegverpackung. Darum ist es das Ziel des Startups, diese Müllmengen zu reduzieren, indem bereits gewohnte Verhaltensmuster für einen nachhaltigen Alltag ausgenutzt werden.
„Wir sind der Überzeugung, dass negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima schon heute massiv reduziert werden können und das mit Lösungsansätzen, die auch kurz- und mittelfristig zu realisieren sind anstelle ambitionierter Maßnahmen und Umsetzungen in ferner Zukunft. Das Ziel war einfach formuliert: Lasst uns die Vorteile eines nachhaltigen Pfandsystems für Getränke auf andere Produkt- und Lebensmittelkategorien ausweiten. Deshalb haben wir Sykell gegründet und eine praktische und skalierbare Alternative zu Einwegplastik entwickelt.“, sagt CEO und Co-Founder Davide Mazzant über das Konzept.
Fotos: Sykell