Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im Oktober 2024
Auf der Suche nach den wichtigsten Food-Finanzierungsrunden sind wir im Oktober 2024 wieder weltweit fündig geworden und haben gelernt, dass Boxlegende Mike Tyson ein Herz für vegane Ernährung hat. Über frisches Geld freuen konnten sich La Vie, The Jackfruit Company, Spiritory, UOBO, Sallea, Drumroll und Mr. Charlie’s sowie Rude Health dank der Übernahme durch Oddlygood.
La Vie sichert sich 25 Millionen Euro
Die französische Marke La Vie für pflanzliche Schweinefleischalternativen hat in einer neuen Finanzierungsrunde 25 Millionen Euro erhalten. Dadurch erhöhen sich die Investitionen in den letzten drei Jahren auf 50 Millionen Euro. An der Runde beteiligten sich sowohl bestehende Aktionäre als auch neue Investoren wie Zintinus und Sparkfood. Einen wichtigen Beitrag hat zudem eine große Crowdequity-Kampagne mit über 3.000 Teilnehmenden geleistet. La Vie plant, die Mittel zur Verbesserung und Entwicklung neuer Produkte zu nutzen. Trotz eines Rückgangs der Investitionen in der Lebensmitteltechnologie wächst das Unternehmen weiterhin, erzielte im Jahr 2024 bereits einen Umsatz von 19 Millionen Euro und verzeichnete ein starkes Wachstum in Großbritannien.
5 Millionen US-Dollar für The Jackfruit Company
Bereits 2021 konnte das amerikanische Unternehmen The Jackfruit Company (TJC) in der Serie B-Finanzierungsrunde 23 Millionen US-Dollar einsammeln. Jetzt kamen noch einmal 5 Millionen hinzu. Angeführt würde die neue Runde von den Bestandsinvestoren InvestEco, Creadev und Grosvenor Food & AgTech. Das Geld soll dafür verwendet werden, weitere Fleischalternativen aus der Jackfrucht auf den Markt zu bringen. TJC vertreibt seine Produkte unter dem eigenen Namen an die Lebensmittelindustrie und die Gastronomie und ist in den USA und Kanada unter der Marke jack & annie’s in Tausenden von Verkaufsstellen im Einzelhandel erhältlich.
Spiritory erhält sechsstelliges Investment
Spiritory, ein Live-Marktplatz für Whiskey und Spirituosen, hat eine sechsstellige Pre-Seed-Finanzierung abgeschlossen. Zu den Investoren zählen Ludwig Fresenius Pioneer Ventures AG sowie neue Investoren und bestehende Business Angels. Mit dem Kapital plant Spiritory den Ausbau seiner Plattform und die Stärkung seiner Position im Premium-Spirituosenmarkt. Der Fokus liegt auf der Digitalisierung von Händlern und Brennereien sowie der Erweiterung des Produktangebots. Janis Wilczura, der Gründer und CEO, sieht die Finanzierung als Bestätigung für das Geschäftsmodell. Prof. Dr. Dennis Lotter von Ludwig Fresenius betont das innovative Potenzial des Startups. Spiritory strebt danach, eine zentrale Rolle in der Wertschöpfungskette zu übernehmen und Synergien für Marktteilnehmer zu schaffen.
UOBO bekommt Finanzierung zur Entwicklung pflanzlicher Ei-Alternativen
UOBO ist ein FoodTec-Startup aus Barcelona, das pflanzliche Alternativen zu Eiern entwickelt. Kürzlich hat das Unternehmen 500.000 Euro in einer Seed-Finanzierungsrunde unter der Leitung von Enzo Ventures gesammelt, um neue Produkte zu entwickeln und den Betrieb zu erweitern. Im Januar brachte UOBO einen flüssigen pflanzlichen Ei-Ersatz auf den Markt, der aus Raps und Kartoffelprotein hergestellt wird und vielseitig einsetzbar ist. Zudem kooperiert UOBO mit dem Startup Cubiq Foods, um eifreie Produkte für B2B-Kunden zu entwickeln. Die Finanzierung soll die Forschung und Entwicklung vorantreiben und die Einführung weiterer Produkte ermöglichen.
Sallea sichert sich 2,6 Millionen US-Dollar
Sallea ist ein 2023 von drei Frauen gegründetes Startup aus Zürich, hervorgegangen aus einem Forschungsprojekt der dortigen Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH). Es beschäftigt sich mit der Erzeugung pflanzlicher Gerüste, die wiederum für die Züchtung von Fleischzellen verwendet werden. Kultiviertes Fleisch ist momentan nur in wenigen Ländern für den Verzehr freigegeben, in der EU fehlt noch die Zulassung. Das Wachstumspotenzial des kommenden Marktes ist jedoch riesig, das sehen auch die aktuellen Investoren so, unter ihnen Founderful, ein führender Pre-Seed-Fonds aus der Schweiz und Kost Capital. Insgesamt stellen sie 2,6 Millionen US-Dollar zur Verfügung, die vor allem in die Steigerung der Quantität und Qualität und in Pilotprojekte gesteckt werden sollen.
Mike Tyson investiert in Mr. Charlie’s
Man sieht es dem ehemaligen Boxweltmeister Mike Tyson nicht unbedingt an, aber er hat sich jahrelang rein pflanzlich ernährt und hat nach wie vor große Sympathie für Veganismus. Dazu passt seine Investition in die vegane Fast Food-Kette Mr. Charlie, die er über seine Firma Carma Holdco tätigt. „Mr. Charlie’s ist eine natürliche Wahl für die Carma Holdco, da wir uns in der Lebensmittelindustrie diversifizieren “, erklärt Tyson in einer Pressemitteilung. „Ich bin stolz darauf, mich mit Partnern zu verbünden, die gesunde Alternativen, die gut schmecken, in die Fast-Food-Branche bringen.“ Bisher unterhält Mr. Charlie’s Filialen in Los Angeles, San Francisco und Syddney und will seine Aktivitäten nun international ausbauen.
3 Millionen US-Dollar für Donuts von Drumroll
Drumroll, ein Hersteller gekühlter veganer Donuts, der von Hassan Safieddine und Ryan Brothers mitbegründet wurde, hat eine 3-Millionen-Dollar-Investition von 7 Mile Brands, einem Inkubator für Konsumgüter (CPG), erhalten. Als Teil der Investition treten die Gründer von 7 Mile Brands, Jason Cohen und Sammy Kestenbaum, dem Vorstand von Drumroll bei. Das Startup erklärt, dass die Donuts gebacken und nicht frittiert werden, um eine fluffige und kuchenähnliche Textur zu erhalten. Die Donuts enthalten 1 Gramm Zucker, 10 Gramm Eiweiß, 8 Gramm Nettokohlenhydrate und 190 Kalorien. Sie sind in den Sorten Vanille, Schokolade und Erdbeere erhältlich.
Oddlygood übernimmt Rude Health
Das finnische Unternehmen Oddlygood hat den britischen Pioniers für vegane Milchalternativen Rude Health übernommen. Oddlygood ist ein wichtiger Akteur auf dem nordischen Markt, der in diesem Jahr einen Umsatz von fast 50 Millionen Euro anstrebt und ein breit gefächertes Angebot an pflanzlichen Alternativen zu Milch, Käse, Desserts, Kochprodukten und Joghurts hat. Das Unternehmen brachte seine pflanzlichen Desserts 2023 auf den britischen Markt und etablierte sich zu Beginn dieses Jahres in der wettbewerbsintensiven britischen Kategorie der pflanzlichen Getränke. Das Vereinigte Königreich ist ein Schlüsselgebiet für Oddlygood. Die Übernahme von Rude Health soll das Geschäft über die nordischen Länder hinaus weiter diversifizieren und soll das Wachstum europaweit voranbringen.
Fotos: La Vie, Spiritory, Sallea und Drumroll