Häppy Candy Himbeere

Häppy Candy: So gesund können Fruchtgummis sein

Gesunde Lebensmittel werden immer beliebter, aber gesunde Süßigkeiten zu finden ist nach wie vor nicht so leicht. Das Münchner Startup Häppy Candy hat sich dieser Herausforderung angenommen und startet diesen Monat den Verkauf seiner ballaststoffreichen Fruchtgummis. Wie es dazu gekommen ist, berichten wir in diesem Beitrag.

Die Gründungsgeschichte

Häppy Candy wurde von zwei Frauen gegründet: Lina Schukov und Maxi Heidenblut. Lina hatte schon immer eine Leidenschaft für gesunde Ernährung und hat einen Hintergrund im internationalen Technologiemanagement. Schon während ihrer Arbeit in einem großen Automobilunternehmen träumte sie davon, ihr eigenes Startup zu gründen. Nachdem sie 2015 Veganerin geworden war, kam ihr die Idee, ein neues und gesundes Lebensmittelprodukt auf den Markt zu bringen.

Während ihres Studienaufenthalts in den Vereinigten Staaten stellte sie fest, dass nicht alle Produkte, die als „gesund“ bezeichnet werden, ihren Ansprüchen gerecht wurden. Sie begann, Ideen zu sammeln, und erkannte, dass es schwierig war, ein Produkt allein auf den Markt zu bringen. Daraufhin meldete sie sich auf verschiedenen Gründerplattformen an und lernte schließlich ihre Mitgründerin Maxi kennen, die in New York lebte. Maxi hatte einen Hintergrund als Investorin und Gründerin, aber auch den Wunsch, ihre Ernährung umzustellen und ihre Gesundheit zu verbessern. Mit Hilfe einer Ernährungsberaterin hatte Maxi erfolgreich eine Reihe von Süßigkeiten mit weniger Zucker und mehr Ballaststoffen entwickelt.

Die beiden Frauen brachten ihre Fähigkeiten und Visionen zusammen und 2022 stieg Lina endgültig als Co-Founderin bei dem Startup ein. Häppy Candy wurde im Jahr 2020 offiziell gegründet. Es dauerte ein Jahr, bis die Rezeptur fertiggestellt war.

Die Co-Founderin von Häppy Candy Lina Schukov.

Produktentwicklung und Markteintritt

Häppy Candy wird unter Verwendung von Chicoréewurzeln hergestellt, die pulverisiert dem Produkt zugesetzt werden und für hohen Ballaststoffgehalt sorgen. Die Fruchtgummis werden mit Stevia gesüßt und enthalten natürliche Fruchtaromen und -farben. Vor der offiziellen Markteinführung hat das Unternehmen verschiedene Tests durchgeführt und erste positive Rückmeldungen erhalten. Die größte Herausforderung war jedoch die Herstellung aufgrund eines Rohstoffmangels, der durch die geopolitische Lage verursacht wurde.

Die erste Runde der Produktion wurde mehrmals verschoben, begann aber schließlich im Mai 2022. Anstatt sofort in den Verkauf zu gehen, nutzte das Unternehmen die erste Charge für eine kostenlose Probierkampagne, die im Juni begann: die Resonanz war überwältigend positiv. Dadurch konnte Häppy Candy bis heute organisch wachsen und beschränkte seine Werbeaktivitäten auf Instagram und TikTok. Später wurde die Verpackung aufgrund des Kundenfeedbacks verändert. Ende Januar 2023 war schließlich die erste Verkaufscharge abgefüllt und versandfertig. Das Unternehmen startet gleichzeitig auch in den Vereinigten Staaten, wo es bereits Geschäfte in New York und Los Angeles abgeschlossen hat.

Die Fruchtgummis kommen aktuell in zwei Geschmacksrichtungen: Himbeere und Pfirsich.

Verkaufsstart und Zukunftspläne

Der Online-Shop von Häppy Candy ist seit diesem Monat verfügbar. Kontakte bestehen zu EDEKA foodstarter und zur REWE Start-up Lounge. Derzeit ist das Startup in Gesprächen mit Münchner Geschäften, um seine Produkte im Lebensmitteleinzelhandel zu verkaufen. Eine zweite Produktionsrunde ist schon für Mitte 2023 geplant. Was die Markteingstrategie angeht, so arbeitet das Unternehmen mit Mikro-Influencern zusammen, die zum Produkt passen, und hofft, durch diese Partnerschaften organisch zu wachsen. Über 80 % der Vorbestellungen stammen von Wiederholungskäufern.

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 2,99 Euro ist Häppy Candy aufgrund der Verwendung natürlicher Zutaten teurer als herkömmliche Süßigkeiten. Das Startup sieht sich aber nicht in einer Reihe mit traditionellen Süßigkeitenherstellern wie Haribo, da die Produkte aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eher einem gesunden Snack als herkömmlichen Gummibärchen ähneln. Häppy Candy plant bereits weitere Sorten. Dabei soll grundsätzlich der Mehrwert für die Gesundheit beibehalten, aber der Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile neu entwickelt werden.

Fotos: Häppy Candy.