Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im Dezember
Softwarelösungen für die Lebensmittelbranche und Gastronomie, pflanzliche Lebensmittel und Lieferdienste – diese Themen standen im Mittelpunkt bei den größten Finanzierungsrunden im Dezember. Mehrere Runden fanden in der DACH-Region statt, außerdem sind Unternehmen aus den USA, Israel und Frankreich dabei. Über The Rainforest Company, Gorillas und viele weitere berichten wir in diesem Beitrag.
The Rainforest Company
Mit fast 36 Millionen Euro hat The Rainforest Company eine der größten Finanzierungsrunden in diesem Jahr im Food-Sektor in Deutschland abgeschlossen. Es ist zugleich die größte Runde für ein von einer Frau gegründetes und geführtes Unternehmen dieser Branche in Europa.
Das Unternehmen wurde 2016 in der Schweiz gegründet und bietet Bio Açaí Püree und Bowls an. Dank einer erfolgreichen Multi-Channel-Strategie hat es beeindruckende Wachstumsraten erzielt und gleichzeitig einen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes geleistet. Mit dem erhaltenen Kapital möchte das Unternehmen global skalieren und sein Angebot mit Fokus auf die gesundheitlichen Vorteile seiner Produkte erweitern.
allO
Das Startup allO, das sich als “All-in-One-System für Restaurants“ positioniert, hat 1,4 Millionen Euro erhalten. Das Startup aus München wurde 2020 gegründet. Das Konzept beschreiben die Gründer als „das einzige System, das du benötigst, um deine Dine-In- und Takeaway-Bestellungen, Reservierungen, Marketing, Berichte und Mitarbeiter an einem Ort zu verwalten.” Mit den Mitteln will das Unternehmen die Expansion in Deutschland vorantreiben und der führende Anbieter von Restaurant-Technologien werden.
Choco
Das Software-Startup Choco hat im Dezember eine Finanzierungsrunde in Höhe von 33 Millionen Euro verkündet. Die Bewertung des Unternehmen liegt aktuell bei 1,2 Milliarden US-Dollar.
Das 2018 gegründete Unternehmen aus Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschäftsprozesse in der Lebensmittelbranche an die Standards der digitalen Welt anzupassen. Choco entwickelt digitale Tools für Gastronomiebetriebe, um Zutaten zu bestellen und Verkäufe zu erfassen. Dadurch soll nicht nur das Geschäft effizienter, sondern auch die Lebensmittelverschwendung reduziert werden.
Circus
Das Hamburger Startup Circus hat 11 Millionen Euro erhalten. Das 2020 gegründete Unternehmen setzt auf Menüs, die schnell bei den Kunden sind. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, die vielen Herausforderungen im Bereich der Lebensmittellieferung zu bewältigen und diese einfacher und umweltfreundlicher zu machen. „Angetrieben von der Mission, den geschäftigen Alltag der Menschen zu erleichtern, entwickeln wir eine radikal bequemere, nachhaltigere und erschwinglichere Lösung für die Essenslieferung“, beschreibt das Team sein Konzept.
Greenforce
Das Münchner Foodtech-Startup Greenforce sammelte im Dezember 13 Millionen Euro ein. Zu den Investoren gehören unter anderem der Agrarhändler BayWa sowie mehrere private Geldgeber. Das 2020 gegründete Unternehmen bietet vegane Produkte wie Fleisch- und Milch-Alternativen an. Mit pflanzlichen Lebensmitteln will das Startup sich für eine nachhaltige Zukunft und für mehr Umweltschutz einsetzen. Mit dem gerade erhaltenen Kapital hat es vor, seine Produktpalette zu erweitern.
Gorillas
Der türkische Quick-Commerce-Anbieter Getir übernimmt diesen Monat das deutsche Unicorn Gorillas. Das Startup aus Berlin bietet seit 2020 einen Lieferdienst für Lebensmittel und andere Supermarktwaren an. Das Unternehmen wurde einst auf 3 Milliarden US-Dollar geschätzt, als es im September 2021 eine Milliarde US-Dollar erhielt, wurde aber im Dezember für 1,2 Milliarden US-Dollar übernommen. Die Gorillas-Gesellschafter bekommen einen rund 12-prozentigen Anteil an der gemeinsamen Firma.
Supli
Das Wiener Unternehmen Orderlion, ein führender europäischer Anbieter von Softwarelösungen für Gastronomen und Lieferanten, übernimmt seinen französischen Wettbewerber Supli. Das ausschließlich in Frankreich operierende Startup hat sich ebenso wie Orderlion auf die Entwicklung digitaler Lösungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie fokussiert. Dank dieser Übernahme kann Orderlion seine SaaS-Plattform in Frankreich einführen und dadurch international expandieren.
Black Sheep Foods
Black Sheep Foods, ein in San Francisco ansässiges Foodtech-Unternehmen, sicherte sich im Dezember 12,3 Millionen US-Dollar in einer Serie-A-Finanzierung. Das Startup und bietet pflanzliche Rind-, Hühner- und Schweinefleisch-Alternativen an. Black Sheep Foods konzentriert sich nun auf die Skalierung der Produktion, vor allem für sein Produkt mit Lammgeschmack. Die neueste Technologie des Unternehmens isoliert Geschmacksmoleküle, die den Geschmack von tierischem Fleisch ausmachen, identifiziert dieselben Moleküle in Pflanzen und nutzt diese, um den Fleischgeschmack zu rekonstruieren.
Equinom
Das israelische Unternehmen Equinom hat in diesem Monat eine Finanzierungstranche in Höhe von 35 Millionen US-Dollar bekanntgegeben, um mehr von seinen optimierten pflanzlichen Proteininhaltsstoffen auf den Markt zu bringen. Die Finanzierungsrunde wurde von Synthesis Capital, einem weltweit führenden Investor im Bereich Lebensmitteltechnologie und alternative Proteine, angeführt. Damit erhöht sich die Gesamtfinanzierung von Equinom auf bisher über 71 Millionen US-Dollar.
Fotos: The Rainforest Company, allO, Choco, Circus, Greenforce, Gorillas, Black Sheep Foods, Equinom.
