Gimme your Money – Crowdfunding mit Akoua

Die Cashew-Nuss ist als beliebter Snack in aller Munde. Auch für vegane Soßen oder Dips wird sie gern verwendet. Aber was passiert mit den Resten der Cashew-Frucht, in der die Nuss bzw. der Kern wächst? Aktuell noch nicht sehr viel, doch das soll der Cashew-Fruchtsaft von AKOUA ändern. Hier lest ihr mehr über die Idee, Gründung und Crowdfunding-Kampagne der Marke.

Stellt euer Startup AKOUA und eure Kampagne bitte kurz vor!

Wir sind die Marke “AKOUA”. Dahinter stehen Simon und Silke Debade als Gründer, sowie ein internationales Team aus Benin (Westafrika) und Deutschland. Der Name unserer Marke ist inspiriert von dem afrikanischen Namen unserer 10-jährigen Tochter, Marie-Julienne. Wir möchten den Saft aus Cashew-Früchten nach Deutschland importieren und hier vor Ort vertreiben.

Wie kamen wir zu dieser Idee: Während die Cashewkerne sehr beliebt und sehr gefragt sind, landen die Cashew-Äpfel aufgrund ihrer schlechten Lagereigenschaft meist unverarbeitet in Müll. Diese Verschwendung von wertvollen und nahrhaften Nahrungsmitteln wollen wir nicht länger hinnehmen und daher aktiv etwas daran ändern.

Gemeinsam mit unseren Partnern in Benin produzieren wir den Saft aus Cashew-Früchten und bringen ihn nach Deutschland. Das Besondere am Saft der Cashew-Frucht ist der hohe Vitamin C-Gehalt. Dieser beträgt 168 mg auf 100 ml Saft. Das ist fünfmal mehr Vitamin C als in Orangensaft und nur ein halbes Glas des Saftes deckt den Tagesbedarf an Vitamin C komplett ab. Dies wurde bereits durch die GFL (Gesellschaft für Lebensmittel-Forschung mbH) getestet und bestätigt.

Wie lange dauert die Kampagne?

Die Dauer der Kampagne auf Startnext ist für circa 45 Tage geplant.

Nach welchen Kriterien habt ihr eurer Crowdfunding-Ziel definiert?

Die Summe ergibt sich aus der dem Fair Trade-Erwerb der Früchte der Plantagen. Dann müssen die Kosten der Saftproduktion gedeckt werden, welche durch die Bauern vor Ort durchgeführt wird. Weiterhin kommen Logistik, Zoll, die erforderlichen Labortestungen, die Abfüllung in Deutschland zuzüglich der Verpackung und Etikettierung und letztendlich der Versand an den Endverbraucher hinzu.

Alles zusammen dient dazu Nachhaltigkeit und Fair Trade zu garantieren und die Verbraucher in Deutschland in den Genuss des Saftes zu bringen.

Wie lange hat es gedauert, eure Crowdfunding-Kampagne an den Start zu bringen?

Von der direkten Anmeldung bis zum Start der Kampagne vergingen circa 2 Monate mit Vorbereitung. Die eigentliche Vorbereitung und das Gründen des Startups mit der Idee und Umsetzung dauerten natürlich viel länger.

Schaut euch hier das Video zur Kampagne von AKOUA an.

Wie aktiviert ihr eure Community?

Vorherrschend läuft die Aktivierung über die Sozialen Medien. Hier bauen wir auf die Punkte der Nachhaltigkeit und Inhaltsstoffe. Zeitnah ist die Verteilung von Flyern und das Anbringen von Werbeplakaten geplant.

Was waren bisher eure größten Herausforderungen bei AKOUA?

Also erstens natürlich ein bisher unbekanntes Produkt ( Stichwort “Novel Food” ) auf den Markt zu bringen. Dazu kommt, dass es für Lebensmittel, zu Recht, Hindernisse bei der Einfuhr gibt. Die Vorschriften müssen auch vom Importeur eingehalten werden, der als erstes Glied in der inländischen Handelskette für die Verkehrsfähigkeit der eingeführten Produkte verantwortlich ist. Ob ein bestimmtes Erzeugnis den rechtlichen Einfuhrvorschriften entspricht, wird unter Berücksichtigung der Herkunft, der Einfuhrbescheinigungen, der Zusammensetzung, Zweckbestimmung und Aufmachung geprüft.

Auch die Engpässe bei dem Material für die Abfüllung, stellen uns vor eine große Herausforderung. Nicht zuletzt auch die Suche nach Vertragspartnern, wie etwa Lohnabfüller, Verpackungszulieferer und Transportunternehmen.

Welche Pitfalls sollte ein Food-Startup unbedingt vor dem Start der Kampagne bedenken und vermeiden?

Da wir erst am Anfang der Kampagne stehen, können wir nur wenige Tipps geben, da das erfolgreiche Ergebnis noch aussteht und wir im Anschluss eine Fehleranalyse erstellen werden. Als Gründer von AKOUA lerne ich aus meinen Fehlern und Irrtümern. Aber ich muss nicht jeden Fehler machen, um erfolgreich zu werden.

Sicherlich sind eine sehr gute Vorbereitung, ein positives Mindset und ein gutes soziales Netzwerk, sowie viele eigenverantwortliche Schulungen und Weiterbildungen von Nöten. Auch ein starkes persönliches Netzwerk und gute Mentoren haben mir geholfen. Ich als Gründer muss mich weiterentwickeln.

Von Anfang an geht es darum, das neue Produkt – oder auch nur die Idee davon – anderen zu verkaufen und potentiellen Anwendern näherzubringen. Nur dadurch bekommen wir die Informationen, die wir sowohl für die Weiterentwicklung des Produktes, besonders aber für dessen strategische Positionierung brauchen. Und nur in diesem Prozess klärt sich, ob es sinnvoll ist überhaupt weiterzumachen.

In meinem Fall war und ist es von Vorteil, dass ich aus dem Produktionsland stamme und die Lokalitäten kenne. Außerdem habe ich kompetente und vertrauenswürdige Partner vor Ort.

Ich muss in jeder Phase von der ersten Idee bis zur Eroberung des Marktes aktiv sein, dauernd und immer wieder. Wenn man ein schnelles Gelingen erwartet, wird man schnell scheitern. Daher brenne ich für meine Idee.

Ein wichtiger Leitsatz ist für mich auch, verspreche nichts was Du und das Produkt nicht halten können. Was ich als Gründer allerdings wissen muss, und worüber wir uns im Gründungsteam unbedingt einig sein sollten: Wohin soll die Reise eigentlich hingehen? Wo wollen wir – best case – in fünf Jahren stehen?

Das hat Stephen Covey in seinem Buch so schön gesagt: “Schon am Anfang das Ende im Sinn haben”.

Beitragsbild: Der Cashew-Fruchtsaft von AKOUA (Foto und Video: AKOUA)