Oyster Bay legt neuen 100-Millionen-Fonds für Food-Startups auf

Viele Startups sind ständig auf der Suche nach Kapitalgebern für die nächste Finanzierungsrunde. Junge Food-Unternehmen stellt das oft vor besonders große Herausforderungen. Mit Oyster Bay gibt es aber ein Investmentunternehmen, das sich genau auf diese Branche spezialisiert, und das mit großem Erfolg. Gerade hat es einen neuen Fonds mit einem Volumen von 100 Millionen Euro an den Start gebracht.

Damit ist er einer der größten europäischen Venture-Capital-Fonds, die sich ausschließlich dem Zukunftsmarkt Food widmen. Der Fonds war deutlich überzeichnet, Investoren wie der Europäische Investitionsfonds (EIF) und die KfW sind beteiligt. Der Food-Sektor ist einer der größten Wirtschaftszweige der Welt und seine Bedeutung für die Gesellschaft, die Umwelt und das Klima ist enorm. Eine Investition in die Branche ist eine Investition in die Zukunft, aber in der Investment-Szene hat sich diese Erkenntnis noch nicht richtig durchgesetzt, meint Christoph Miller, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Oyster Bay: „Food wurde bisher im VC-Bereich nur als kurzlebige Trendinvestments angesehen – das ist falsch. Ernährung ist die meistunterschätzte Zukunftsfrage unserer Gesellschaft und wir versuchen, Antworten für vielschichtige Probleme mit unseren Investments zu finden.”

Food-Investments lohnen sich

Dass das vor allem wirtschaftlich erfolgreich ist, hat Oyster Bay bereits bewiesen. Fonds I gehörte bereits zu den besten 10 Prozent aller europäischen VC-Fonds. Zum Portfolio gehörten bereits zahlreiche erfolgreiche Unternehmen. Fonds II investiert nach gleichem Prinzip wie sein Vorgänger: unternehmerisch investieren, Rendite und Wirkung verbinden und Gründer stärken, die den Wandel des globalen Ernährungssystems vorantreiben. „Wir sind keine klassischen Finanzinvestoren, sondern Unternehmer mit erfolgreichem Track Record. Weniger als 0,1 Prozent der Startups, die sich bei Oyster Bay bewerben, schaffen es ins Portfolio – unsere Beteiligung ist ein Qualitätssiegel. Bei uns sind nur die Besten, die mit ihren Lösungen das Ernährungssystem nachhaltig verbessern“, sagt Felix Leonhardt, geschäftsführender Gesellschafter von Oyster Bay.

Felix Leonhardt and Christoph Miller, Geschäftsführer von Oyster Bay
Felix Leonhardt and Christoph Miller, Geschäftsführer von Oyster Bay

Die beiden Geschäftsführer kennen sich in der Branche bestens aus. Felix Leonhardt hat 2014 Purefood gegründet, 2019 ein Investment von Oyster Bay erhalten, 2020 das Unternehmen verkauft und ist 2022 bei dem Wagniskapitalgeber eingestiegen. Christoph Miller ist dort sein 2017 aktiv, zuvor war unter anderem Geschäftsführer beim Getränkevermarkter Drinks & More. Aktuell richtet er sein Augenmerk vor allem auf Startups, die Probleme in Lieferketten lösen. „Gerade in den Lieferketten entscheidet sich, ob die Transformation gelingt“, konstatiert er. „Effiziente, transparente und resiliente Strukturen sind die Grundlage für jede nachhaltige Ernährungswirtschaft.“ Oyster Bay sieht in diesem Bereich enorme Chancen: Technologien zur Rückverfolgbarkeit, KI-basierte Bedarfsplanung oder Lösungen für resiliente Lieferketten werden zu zentralen wirtschaftlichen Grundlagen.

In diese Startups hat Oyster Bay unter anderem investiert

  • Der international bekannteste Name auf der Liste von Oyster Bay dürfte Oatly sein. Das schwedische Unternehmen ist ein Pionier bei der Herstellung von Haferdrinks und seit 2021 börsennotiert.
  • Ebenfalls weit über die Grenzen Deutschlands bekannt ist inzwischen air up aus München. Die Idee, Wasser durch Duftstoffe Geschmack zu verleihen, hatte 2019 auch die „Löwen“ Ralf Dümmel und Frank Thelen zum Investment bewegt.
  • goodBytz, wie Oyster Bay aus Hamburg, entwickelt Kochroboter. 12 Millionen Euro gab 2023 dafür in einer Serie-A-Finanzierungsrunde, der neuste Coup ist die die Lieferung einer Roboterküche an die US-Armee in Südkorea.
  • Noch einmal Schweden: Peas of Heaven kreiert vegane Bratwürste, die besonders „echt“ schmecken und auch in Deutschland erhältlich sind.

.Foto: Liza Holiarchuk