C&L Mixology erzählt Geschichten über Cocktails
Ein perfekt gemixter Cocktail kann ein Genuss sein, doch nicht jeder Gastronomiebetrieb verfügt über das Fachpersonal dafür und zu Hause hat man meistens nicht alle Zutaten parat. Das Startup C&L Mixology GmbH hat die Lösung: fertig gemixte Drinks in den Produktlinien Cocktale und BOCO Bottled Cocktails. Die Gründer Ludwig Lützgendorf und Christian Eder stellen sie am 11. November im FIC Online Pitch vor – und hier im Interview!
Bitte stellt euch zu Beginn einmal kurz vor! Wer steckt hinter der C&L Mixology GmbH und wie seid ihr zusammengekommen?
Wir sind Ludwig und Christian aus München. Ludwig und ich kennen uns seit über 20 Jahren aus unserer gemeinsamen Schulzeit.
Während seines Physik- und Informatikstudiums eröffnete und leitete Ludwig erfolgreich eine Cocktailbar im Herzen Münchens, während ich Erfahrungen in den luxuriösesten Hotels in Deutschland, Tschechien, Italien, Australien und Frankreich sammelte. Dabei stellte ich fest, dass selbst die besten Hotels der Welt vor einer gemeinsamen Herausforderung stehen: Cocktails, die über In-Room-Dining bestellt wurden, kommen nie in der erwarteten Qualität in den Gästezimmern an – entweder werden Cocktails, die traditionell ohne Eis serviert werden, zu warm, oder Getränke auf Eis vollkommen verwässert.
Als mir dann im Raffles Paris als erste Aufgabe gegeben wurde, die Minibar mit einem On-Trend-Approach zu erneuern, dachte ich sofort an Bottled Cocktails.
Bottled Cocktails waren ein schnell wachsender Trend auf dem US-amerikanischen, asiatischen und australischen Markt. Sie haben sich als wertvolle Einnahmequelle sowie als beispielloses Kundenerlebnis für Luxushotels, Catering- und Airline-Unternehmen auf der ganzen Welt etabliert – nur noch nicht im konservativeren Europa.
Nach monatelangem Research für das Raffles Paris gab ich schließlich die Suche mangels passender Unternehmen auf und entschloss die Produktion selbst in die Hand nehmen zu wollen. Auf Basis unserer langjährigen Freundschaft, gegenseitigen Respekts und unseres jeweiligen Fachwissens, fand ich in Ludwig den besten Sparringspartner. Ludwigs anfängliche Zweifel und Aversion Bottled Cocktails gegenüber verflüchtigten sich nach den ersten Versuchen schnell und er entwickelte eine Faszination für die Komplexität hinter der professionellen und skalierbaren Produktion. Nach kurzer Zeit war sich Ludwig sicher, ein sogar noch besseres und konstanteres Produkt herstellen zu können, als jede andere Bar.
2017 vereinten wir schließlich unsere Kenntnisse in Mixologie, Physik und Luxushotellerie und gründeten kurz darauf die C&L Mixology GmbH.
Nach 2 ½ Jahren Entwicklungszeit für CI, Rezepturen, Strategie und Bankkreditfindung, traten wir im November 2019 unsere erste Vertriebsfahrt zum Luxushotel Okura in Amsterdam an, was unser erster Kunde werden sollte.
Was macht euer Startup und wie ist die Produktidee entstanden?
C&L Mixology GmbH ist das einzige Unternehmen, in dem von einem studierten Physiker, Ludwig, und einem zertifizierten Mixologen, Christian, Bottled Cocktails in Handarbeit herstellt werden.
Zuerst entstand die Luxuslinie Cocktale – ein professionelles Produkt für Luxushotels und deren Minibars, Catering- und Private-Airline-Unternehmen.
Cocktale stellt neun hochwertige Cocktales mit handverlesenen Markenspirituosen in praktischen 100 ml Single-Serve-Flacons her. Die Cocktales schmecken sehr rund und elegant mit der Absicht die breite Masse anzusprechen und den Griff zum zweiten Cocktale zu „erleichtern“, um somit den Absatz in beispielsweise den Hotels zu erhöhen. Das Etikettendesign spiegelt bewusst die Quintessenz der Bar in Kombination mit ihrem sozialen Umfeld wider:
Personalisierte „Tales“ an den Seiten jedes Cocktales imitieren eine anregende Bar-Konversation und, was noch wichtiger ist, um eine Baratmosphäre in den Gästezimmern zu schaffen, ist jeder Cocktale mit einem QR-Code versehen. Ihre geschätzten Gäste können hierüber Spotify und Apple Music Wiedergabelisten abspielen, die die Charaktere der Cocktales reflektieren: Martini mit klassischer Musik, Negroni mit Italo-Hits, Boulevardier mit französischen Chansons, Old Fashioned mit Jazz und so weiter.
Welches war bisher eure größte Herausforderung als Startup?
Definitiv war die Strategieänderung mit der sich ausbreitenden Pandemie und die darauffolgenden Hotelschließungen, die größte Herausforderung und die daraus resultierenden Aufgaben. In den ersten Wochen und Monaten während des ersten Lockdowns, hat Ludwig uns einen Onlineshop gebaut, um überlebenswichtiges Einkommen generieren zu können. Zugleich haben wir aber gemerkt, dass Cocktale zu hochwertig und teuer für die breite Masse ist und sahen den Bedarf einer weiteren, günstigeren Linie.
Somit entstand aus der Idee in den ersten Monaten der Pandemie die zweite, günstigere Lifestyle-Linie BOCO Bottled Cocktails.
Wir haben das selbe Konzept angewandt wie bei unserer Luxushotel Linie Cocktale – das Etikettendesign spiegelt auch hier bewusst die Quintessenz der Bar in Kombination mit ihrem sozialen Umfeld wider. Dazu haben wir uns für jeden BOCO eine Skala ausgedacht, um die Geschmackswelt mit 4 Pie-Charts zu charakterisieren, die anzeigen, wie stark, süß, sauer und bitter der jeweilige Cocktail schmeckt. Dies soll dazu dienen, den Entscheidungsprozess für Kunden zu vereinfachen, die noch nicht in den Genuss des jeweiligen BOCOs kommen durften.
Des Weiteren wurde die strategische Ausrichtung von BOCO verglichen mit Cocktale definiert, basierend auf den verschiedenen Flaschengrößen. Bei der 100 ml Flasche liegt der Zielmarkt bei Design & 4 Sterne Hotels, sowie dem riesigen Markt des Airline Caterings. Die 350 ml Flasche wird es im Einzelhandel zu kaufen geben und 500ml für Bars, Restaurants und Cateringunternehmen erhältlich sein, die kein Barpersonal anstellen können, weil sie entweder zu teuer oder, wegen der allgegenwärtigen Personalknappheit, nicht verfügbar ist.
Was können wir von euch bei unserem Pitch erwarten?
Eine generelle Vorstellung von Ludwig und mir, unseren Erfahrungen und warum Bottled Cocktails Sinn ergeben. Des Weiteren werden wir unsere beiden Linien vorstellen und wie sie sich voneinander unterscheiden. Wir sind für die schnellere Skalierung von BOCO noch auf der Suche nach einem strategischen Investor. Sicherlich wird das eine Rolle bei unserem Pitch einnehmen.
Wo seht ihr euer Startup in 12 Monaten?
Wir sehen uns in unserer fertigen gebauten, derzeit schon von uns angemieteten, Produktionsstätte im Herzen von München, wo wir unsere beiden Linien produzieren und abfüllen und von wo aus wir Einzelhandelsmärkte, Hotels, die Gastronomie und Airlines beliefern werden. Darüber hinaus werden wir unser Team um wichtige Schlüsselkompetenzcharakter erweitert haben.
Beitragsbild: die Gründer Ludwig Lützgendorf und Christian Eder ()