Blue Farm pulverisiert der Umwelt zuliebe Haferdrinks

Haferdrinks gelten als die klimafreundlichste Milchalternative überhaupt. Das Startup Blue Farm setzt in Sachen Umweltfreundlichkeit noch einen drauf und bringt mit Pulver den Verpackungsmüll auf ein Minimum. Zu sehen am 11. November bei uns im FIC Online Pitch. Für alle, die so lange nicht warten möchten, erzählt Gründer Philip von Have im Interview schonmal einiges über Blue Farm.

Bitte stellt euch zu Beginn einmal kurz vor! Wer steckt hinter Blue Farm und wie seid ihr zusammengekommen?

Hi, wir sind Katia Pott und Philip von Have aus Berlin und kennen uns nun schon seit fünf Jahren. Aus unserer Freundschaft wurde durch die Idee zu Blue Farm 2019 auch eine geschäftliche Zusammenarbeit. Wir sehen uns selber als enthusiastische Crew, die den mutigen Weg einschlägt, eine bestehende Industrie und das damit verbundene Konsumverhalten verändern zu wollen. Ich, Philip, habe an der IE Business School in Madrid studiert und schon im fünften Semester 2011 mein erstes Startup gegründet, eine Jobplattform. Es folgte ein Kaffee-Startup in Berlin. Katia studierte Business in Münster und an der ESCP in London und Paris, bis sie ihre Karriere im Consulting startete. Bei AMORELIE, dem Lifestyle-Anbieter für das Liebesleben, leitete sie das Business Development, bevor sie als COO bei der B2B-Bestellplattform kollex – einem Corporate Venture von Coca-Cola European Partners – tätig war.

Was macht euer Startup und wie ist die Produktidee entstanden?

Als Founder-Team verfolgen wir die Vision, ein Lebensmittel zu kreieren, welches gut für die Menschen und noch besser für den Planeten ist. Wir möchten mit unserem smarten Haferdrink-Produkt eine treibende Kraft dieser starken Bewegung sein und empfinden es vor allem als unglaublich spannend, welches Potenzial der Wandel hin zu einer pflanzlichen Ernährung für die Umwelt bietet.

Ich als leidenschaftlicher Kaffeetrinker (Cappuccino, ohne Zucker) hatte genug von den unzähligen Milchtüten im Müll und entwickelte so die Idee für Blue Farm. Der gesellschaftliche Wandel hin zu pflanzlicher Ernährung eröffnet uns die Chance, ganze Produktkategorien neu zu denken, die einen gesünderen und gleichzeitig umweltschonenden Konsum ermöglichen. Blue Farm ist die erste vegane Direct-To-Consumer Milchmarke, die per Abo-Modell ganz einfach nach Hause in den Briefkasten geliefert werden kann.

Mit Blue Farm vertreiben wir fermentiertes Haferpulver, welches sich ganz einfach mit Wasser aus der Leitung aufgelöst zu einem wunderbar cremigen und köstlichen Haferdrink vermischen lässt – ganz ohne lästiges Schleppen schwerer Milchkartons, mit weniger CO2-Emission und Lebensmittelabfällen.

Foto: Iconic Drinks GmbH/Blue Farm
Foto: Iconic Drinks GmbH/Blue Farm

Welches war bisher eure größte Herausforderung als Food-Startup?

Die Produktentwicklung und Produzentensuche hat uns vor enorme Herausforderungen gestellt. Da mussten wir wirklich stark bleiben und uns durchbeißen. Auch wenn Haferpulver nach außen vielleicht erstmal banal wirken mag, steckt dahinter doch ein fein abgestimmter Entwicklungsprozess. Je komplexer unsere Produkte durch beispielsweise neue Geschmacksrichtungen oder Anwendungsmöglichkeiten wird (beispielsweise eine Barista Version), desto aufwendiger und vielschichtiger werden auch alle mit dem Produkt zusammenhängenden Produktionsstufen – von der Rezeptur über Packaging bis hin zum Versand.

Da wir eine umweltfreundliche Philosophie verfolgen, dringt Nachhaltigkeit in all unseren geschäftlichen Themen sehr tief – stellt durch unsere hohen Ansprüche aber auch eine große Herausforderung dar. Es ist oftmals schwer, Klimaschutz direkt von 0 auf 100 perfekt in allen Geschäfts- und Produktbereichen umzusetzen. Irgendeine Stellschraube ließe sich immer noch einmal drehen. Wir definieren dies daher für uns aber auch als Prozess, in dem wir stetig noch besser werden möchten. Aber leider ist es meist immer noch so, dass eine konventionelle Unternehmensausrichtung durch externe Faktoren oft einfacher und günstiger zu erlangen ist als eine klimafreundliche. Für uns also definitiv eine Herausforderung.

Was können wir von euch bei unserem Pitch erwarten?

Wir präsentieren euch, wie der umweltfreundliche Lebensmittelkonsum der Zukunft aussieht. Wer als Konsument bewusst eine bessere Zukunft gestalten möchte, muss damit anfangen, seinen eigenen Konsum hinterfragen. Mit unserem Produkt bieten wir eine Lösung, die diese Einsicht mit Genuss und Convenience vereint. Mit Blue Farm streben wir das perfekte DTC-Modell im Food-Sektor an. Ich freue mich darauf, inspirierende Einblicke in unsere Vision geben zu dürfen.

Wo seht ihr Blue Farm in 12 Monaten?

Unser Ziel ist es, eine der führenden DTC-Marken in Deutschland für den Bereich Pflanzenmilch zu werden. Ein nächster großer Meilenstein ist auch die Zusammenarbeit mit dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Denn nur wenn wir Wirtschaft (mit einer breiten Zielgruppe und Reichweite) mit Nachhaltigkeit vereinen, können wir den Impact im Klimaschutz erhöhen. Zudem streben wir gerade diverse Internationalisierungsprojekte an, um Blue Farm in weiteren europäischen Ländern anbieten zu können. Als wichtigen Wachstumstreiber haber wir auch unsere Produktpalette definiert, mit der wir durch spannende Produkte eine Vielzahl an Konsumentenbedürfnissen bedienen möchten. Unser Anspruch ist es, DIE Marke rund um Milchalternativen und Convenience Drinks in Deutschland (und international) zu werden.

Beitragsbild: Katia Pott und Philip von Have (Foto: Alberto Ferrero)