Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im Februar 2025
Im Februar 2025 erhielten mehrere Foodtech-Startups bedeutende Investitionen zur Weiterentwicklung ihrer Technologien und Konzepte. Die Food-Finanzierungsrunden spiegeln das wachsende Interesse an alternativen Proteinen und zirkulären Produktionsprozessen wider. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen des Monats.
Pilzling sichert sich frisches Kapital für den Ausbau seiner Myzel-Technologie
Das Kölner Foodtech-Startup Pilzling hat eine Seed-II-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Mit frischem Kapital von bestehenden Investoren wie capacura und NRW.BANK sowie neuen Investoren, darunter Gateway Ventures und die Ex-Fußballerinnen Tabea Kemme und Josephine Henning, will Pilzling seine Myzel-Technologie, das Produktsortiment und die CEA-Software weiterentwickeln (CEA = Controlled Environment Agriculture). Nach dem Produktionsstart im Herbst 2024 mit der Produktlinie „Shroom Boom Umami“ plant das Unternehmen, nachhaltige, pflanzliche Produkte mit Pilz-Umami-Geschmack anzubieten. Pilzling setzt auf Kreislaufwirtschaft, indem es Nebenprodukte wie Kaffeesatz für die Zucht biozertifizierter Pilze verwendet, und bietet B2B-Lösungen für Gastronomie, Landwirtschaft und Einzelhandel.
Lanch sichert sich 26 Millionen Euro in Serie-A-Finanzierungsrunde

Das Berliner Foodtech-Startup Lanch, gegründet 2023, hat in einer Serie-A-Finanzierungsrunde 26 Millionen Euro eingesammelt. Hauptinvestoren sind Felix Capital (London) und HV Capital (München). Lanch ermöglicht Influencern, eigene Liefer-Restaurantketten zu starten, bekannt u.a. durch „Loco Chicken“ von Rapper Luciano. Nach nur 13 Monaten kennen 50 % der Online-Besteller die Marke. Die erste Marke „Happy Slice“ von Knossi und Trymacs eröffnete 2023 mit großem Erfolg. 2024 folgten „Happy Chips“, die inzwischen in 10.000 Supermärkten erhältlich sind. Bereits 2022 sammelte Lanch 2,5 Miollionen Euro in einer Pre-Seed-Runde.
Mosa Meat übertrifft Crowdfunding-Ziel und gewinnt viele neue Investoren
Mosa Meat, ein Unternehmen für kultiviertes Rindfleisch, hat sein Crowdfunding-Ziel in nur 24 Minuten übertroffen und bisher über 2,5 Millionen Euro gesammelt. Das frische Kapital soll die letzte Phase der Forschung, die Markteinführung und die Produktion der ersten kultivierten Burger finanzieren. Die Kampagne, gestartet aufgrund hoher Investitionsnachfrage, läuft bis zum 25. Februar. Nach einer 40-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde 2024 möchte Mosa Meat nun auch Einzelinvestoren einbeziehen. Das Unternehmen befindet sich im Genehmigungsverfahren in der EU und Singapur und hat kürzlich die erste Verkostung in Europa veranstaltet.
Kynda sichert sich strategische Investoren für nachhaltige Proteinproduktion

Das Biotech-Startup Kynda sichert sich 3 Millionen. Euro in einer Seed-Finanzierung von Enjoy Ventures, der PHW-Gruppe und Clima Now. Kynda entwickelt Fermentationstechnologien, die Lebensmittelnebenprodukte in nachhaltige Mykoproteine umwandeln. Die skalierbare „Plug-and-Play“-Plattform reduziert Wasserverbrauch und CO₂-Emissionen und stärkt die Kreislaufwirtschaft. Die PHW-Gruppe wird strategischer Partner, um die Markteinführung zu beschleunigen. Mit der Finanzierung plant Kynda den Ausbau einer Produktionsanlage in Jelmstorf bis 2025. Mehr über diese Finanzierungsrunde erfahrt ihr hier.
Food Brewer bekommt 5 Millionen Schweizer Franken
Das Zürcher Foodtech-Startup Food Brewer hat in einer erweiterten Seed-Runde 5 Millionen Schweizer Franken von Lindt & Sprüngli und Sparkalis erhalten, wodurch die Gesamtfinanzierung auf 10 Millionen Schweizer Franken steigt. Das Unternehmen entwickelt Kakao- und Kaffeealternativen durch Pflanzenzellkulturen in Bioreaktoren als klimaresistente Lösung zur herkömmlichen Produktion. Die Investition von Lindt & Sprüngli soll die Markteinführung und Produktentwicklung beschleunigen. Food Brewer bereitet den Markteintritt in den USA vor und plant, bis Ende 2026 den Verkauf zu starten. Zur Produktionssteigerung erwägt das Unternehmen die Nutzung bestehender Brauereianlagen oder neue Bioreaktoren mit 50.000 Litern Kapazität.
MOA Foodtech erhält Förderung zur Skalierung nachhaltiger Lebensmitteltechnologie

Das spanische Biotech-Startup MOA Foodtech hat eine EIC-Accelerator-Finanzierung in Höhe von 14,8 Millionen Euro erhalten. Die Mittel setzen sich aus einem Zuschuss von 2,3 Millionen Euro und einer Eigenkapitalinvestition von 12,5 Millionen Euro zusammen. MOA Foodtech nutzt KI-gestützte Fermentation zur Herstellung funktioneller Inhaltsstoffe aus Agrar- und Ernährungsnebenprodukten. Die Investition soll zur Skalierung der Plattform „Albatros“ und zur Entwicklung neuer Zutaten beitragen. Das Unternehmen arbeitet mit Partnern wie Barilla zusammen und verfolgt einen nachhaltigen Upcycling-Ansatz. Die Finanzierung unterstreicht das Potenzial der Technologie für die Lebensmittelindustrie.
Vivici treibt Expansion mit 32,5 Millionen Euro voran
Das niederländische Startup Vivici hat in einer Finanzierungsrunde der Serie A 32,5 Millionen Euro erhalten, angeführt von APG und Invest-NL. Weitere Investoren sind InnovationQuarter, dsm-firmenich und Fonterra. Die Mittel sollen für die internationale Expansion, die Einführung eines zweiten Milchproteins und den Ausbau der Produktionskapazitäten genutzt werden. Vivici stellt mittels Präzisionsfermentation Milchproteine her, darunter ViviteinTM BLG für proteinreiche Getränke und Riegel. 2025 soll das Produkt ViviteinTM LF folgen. Seit der Gründung 2023 hat das Unternehmen bedeutende Fortschritte gemacht, darunter eine Partnerschaft mit Ginkgo Bioworks zur Produktion nachhaltiger, tierfreier Milchproteine.