Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im Februar

Next Gen Foods schließt eine Rekord-Finanzierungsrunde über 100 Millionen US-Dollar ab und das Startup voilà kann sich Investments in Höhe von 10 Millionen US-Dollar sichern. Im Februar hat sich einiges getan, deshalb schauen wir heute auf die wichtigsten Deals und Finanzierungsrunden aus der Food-Szene. Hier kommt die Übersicht!

ChefCoco

Der Berliner Food-Investor FoodLabs sowie die Berliner Angel-Investoren Robert Maier, Philipp Kreibohm und Felix Jahn investieren in ChefCoco. Das Food-Startup aus Berlin wurde 2021 von Shaminder Dhillon und Hemant Kumar gegründet und setzt auf Mahlzeiten, die von Köchen persönlich zubereitet werden. Nach dem Motto „Here to stop you cooking“, können Kunden ihre Präferenzen sowie Abneigungen und Allergien angeben und erhalten ein komplett persönlich zugeschnittenes Menü. FoodLabs hält nun 20 % an dem Unternehmen.

GetHalal

Die Pre-Seed-Runde des Berliner Startups GetHalal hat im eine Vielzahl von Investoren angezogen. Dazu gehören Hof Capital, Food Angels und Shio Capital, einer der ersten Gorillas-Investoren. Unterstützt wird GetHalal außerdem vom Berliner Venture-Builder MVP Factory, der auch Hauptinvestor der Finanzierungsrunde ist. Business Angels wie Karim Zaghloul, Mohannad Ali oder der ehemalige Manager von Tier und Hellofresh, Roger Hassan, sind ebenfalls dabei.

Die GetHalal Gründer: Ali Mahmoud und Osama Soady
Die GetHalal Gründer: Ali Mahmoud und Osama Soady

Das Food-Startup wurde 2020 von Ali Mahmoud und Osama Soady gegründet und positioniert sich als Lebensmittel-Lieferservice für halal und orientalische Lebensmittel. „GetHalal ist nicht nur ein weiterer Lieferservice für Lebensmittel. GetHalal bedient eine noch unerschlossene Nische des Lebensmittelmarktes, die ziemlich groß und sehr vielversprechend ist“, sagt Philipp Petrescu, Gründer und CEO vom Hauptinvestor MVP Factory. Die Lieferung erfolgt deutschlandweit per Paketdienst. In Berlin sind auch Lieferungen am selben oder nächsten Tag möglich. Aktuell liefert GetHalal nur deutschlandweit, die Internationalisierung soll allerdings bald starten.

voilà

Eine Summer von insgesamt 10 Millionen US-Dollar konnte sich das Berliner Kochboxen-Startup voilà sichern. Zu den Investoren gehören EQT Ventures, FoodLabs, Shio Capital und Business Angels wie Roger Hassan. Das Berliner Startup, das 2021 von Julius Wiesenhütter, Florian Berg, und Mostafa Nageeb gegründet wurde, bringt Kunden Top-Restaurants nach Hause und das bundesweit. Das Berliner Startup versendet vorgekochte Drei- bis Fünf-Gänge-Menüs hochkarätiger Köche direkt an die Haustür. Die Gerichte können dann mit nur wenigen Handgriffen angerichtet und genossen werden.

Mit dem gewonnenen Kapital will voilà nach Frankreich expandieren und in Zukunft auch weitere europäische Länder erschließen. Nach eigenen Angaben hat das Startup bereits Kunden in 1200 verschiedenen Städten beliefert. Die Menüs werden jeden Donnerstag frisch verschickt und kommen freitags, pünktlich zum Wochenende, an. Eine passende Playlist sorgt für die entsprechende Atmosphäre beim Fine Dining at Home.

Keen 4 Greens

Das Foodtech-Startup Keen 4 Greens konnte im Februar in einer Seed-Runde 1,8 Millionen Euro einsammeln. Das Startup produziert vegane Lebensmittel wie Nuggets und Burger und will mit dem Geld die Produktion auf der Basis von Pilzzellen weiter vorantreiben.

Das Team Keen 4 Greens um Gründer Franziskus Schnabel und Daniel MacGowan-von Holstein
Das Team Keen 4 Greens um Gründer Franziskus Schnabel und Daniel MacGowan-von Holstein

Beteiligt an dem Investment sind der Angel Club better ventures und in diesem Rahmen Christoph Behn, Anne und Stefan Lemcke (Ankerkraut) sowie Dr. Stephen Weich (Flaschenpost). Außerdem investieren die Gorillas-Gründer Ugur Samut und Kağan Sümer und der Ex-HSV-Fußballspieler Dennis Aogo. Lead Investor ist der Frühphasen Investor FoodLabs. Weitere VCs sind Shio Capital und Sustainable Food Ventures von Ryan Bethencourt und Mariliis Holm. Mehr zum Investment hier.

alpakas

Das Berliner Startup alpakas konnte eine neue Finanzierungsrunde erfolgreich abschließen. Unterstützung erhält das Startup von alten Investoren wie Foodlabs, MVP Factory und Pausder Ventures. Neu dabei ist der Berliner Venture-Fonds Vorwerk. Insgesamt konnte eine Investitionssumme von 5 Millionen Euro eingesammelt werden. Das Startup aus Berlin wurde von Antony Roczek, Simon Chorzelski und Tomy Eitner gegründet und positioniert sich als nachhaltige Alternative zu Gorillas und Co.

Freut sich über die erfolgreiche Finanzierungsrunde im Februar: Gründer Simon Chorzelski.
Freut sich über die erfolgreiche Finanzierungsrunde im Februar: Gründer Simon Chorzelski

Das Startup liefert seinen Kundinnen und Kunden Bio-Lebensmittel im Pfandsystem nach Hause. Das Motto dabei lautet: “Dein Wocheneinkauf ohne Verpackungsmüll”. alpakas setzt dabei auf Same-Day Delivery und ist bis jetzt ausschließlich in Berlin aktiv.

Next Gen Foods

Next Gen Foods Gründer Timo Recker bestätigt im Februar eine Rekord-Finanzierungsrunde über 100 Millionen US-Dollar für das Startup. Singapurs Staatsfonds Temasek und andere Investoren bauen ihre vorherigen Investments weiter aus, aber auch neue Investoren wie der südostasiatische Risikokapitalgeber Alpha JWC und die Beteiligungsgesellschaft MPL Ventures von Ex-Beatle Paul McCartney investieren. Es handelt sich vermutlich um die größte Serie–A–Finanzierungsrunde, die es bis jetzt für die Produktion von pflanzlichen Fleischalternativen gab. Next Gen Foods hat seinen Hauptsitz in Singapur, Gründer Timo Recker stammt allerdings aus Niedersachsen.

Next Gen Foods Gründer Timo Recker und Andre Menezes, hier im TiNDLE T-Shirt
Next Gen Foods Gründer Timo Recker und Andre Menezes, hier im TiNDLE T-Shirt

Das Startup produziert die pflanzliche Hähnchenfleischalternative TiNDLE, welche bereits in Metropolen wie Amsterdam, Singapur, Hongkong und in Dubai große Erfolge verzeichnen konnte. Mit dem Investment will Next Gen Foods jetzt auch den Schlüsselmarkt USA knacken und weltweit die Kundenbasis erweitern. Außerdem soll im Laufe 2022 ein Forschungs– und Entwicklungszentrum in Singapur für die Entwicklung und Erprobung von weiteren Zukunftstechnologien eröffnen. Das Innovationszentrum entsteht als Kollaboration mit dem Food Tech Innovation Center.

Splendid Spoon 

Das Startup Splendid Spoon schließt im Februar eine Finanzierungsrunde in Höhe von 12 Millionen US-Dollar ab. Angeführt wird die Finanzierungsrunde von Nicoya. Zu den weiteren Investoren gehören unter anderem Danone Manifesto Ventures, Torch Capital und der Reddit-Mitgründer Alexis Ohanian. Torch Capital und Ohanian waren schon in der Vergangenheit an Finanzierungsrunden von Splendid Spoon beteiligt.

Das Food-Startup wurde 2011 von Nicole Centeno gegründet und wird ausschließlich von Frauen geführt. Splendid Spoon spezialisiert sich auf pflanzliche Fertigmahlzeiten und liefert diese direkt zum Kunden. Zum Produktkatalog gehören Fertigsuppen, Bowls und Smoothies. Durch einen eignen Mealplaner können Kunden selbst bestimmen, wann sie welche Mahlzeiten zugeschickt bekommen. Gründerin Nicole hatte das Startup gegründet, da sie selbst als arbeitende Mutter wenig Zeit hatte gesundes Essen für ihre Familie zuzubereiten. Durch das erfolgreiche Finanzierungsrundenergebnis aus dem Februar soll die Kernproduktlinie skaliert, und das Team verstärkt werden. Außerdem sollen neue Produkte in weiteren Kategorien auf den Markt gebracht werden.

Onego Bio Ldt.

Das finnische Biotech-Startup Onego Bio Ldt. konnte eine erfolgreichen Seed-Finanzierung mit 10 Millionen Euro Startkapital abschließen. Zu den Kapitalgebern gehören die Risikokapitalgeber Agronomics Limited und Maki VC. Das Startup ist ein Spin-off-Unternehmen für zelluläre Landwirtschaft des Technischen Forschungszentrums VTT in Finnland und entwickelt tierfreies Eiklarprotein.

Das Gründerteam bestehend aus Christopher Landowski, Maija Itkonen und Jussi Joensuu (v.l.n.r.).
Das Gründerteam bestehend aus Christopher Landowski, Maija Itkonen und Jussi Joensuu (v.l.n.r.).

Da die weltweite Eierproduktion sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt hat und sie voraussichtlich weiter ansteigen wird, will das Startup mit einer Alternative gegensteuern. Am VTT konnte ein sicheres, nachhaltiges und kosteneffizientes zelluläres Landwirtschaftsverfahren zur Herstellung von Ovalbumin, dem am häufigsten vorkommenden Eiweißprotein, entwickelt werden. Das Startkapital fließt in den Aufbau einer Pilotproduktion in Finnland, um folglich die kommerzielle Zulassung für ein erstes Produkt zu erhalten.

Beitragsbild: fauxels auf Pexels

Fotos: GetHalal, Keen 4 Greens, alpakas, Next Gen Foods, Onego Bio Ldt.