hye Gründer und Partner Januar Finanzierung. Foto: ADRIAN BECK PHOTOGRAPHER.

Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im Januar

Januar ist vorbei und die ersten Finanzierungsrunden des neuen Jahres sind nun abgeschlossen. Im vergangenen Monat standen pflanzliche Lebensmittel und Fleischersatz, innovative Getränke und Gastronomie-Lösungen im Mittelpunkt. Mit dabei sind hye, Grillido, Project Eaden sowie Startups aus Großbritannien, Kanada und den USA. Die wichtigsten Deals fassen wir im heutigen Beitrag zusammen.

hye

Die Warsteiner Gruppe hat im Januar in hye investiert, ein Startup für funktionale Getränke. Das Augsburger Unternehmen wurde 2021 von André Klan und der Influencerin und Moderatorin Cathy Hummels gegründet. hye positioniert sich als “Mental Wellbeing-Getränk”, das vollkommen natürlich und mit einer Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen sowie Frucht- und Pflanzenextrakten angereichert ist. hye wird die Strukturen der international agierenden Warsteiner Gruppe nutzen. „Wir freuen uns sehr, mit der Warsteiner Gruppe einen Partner zu finden, der uns langfristig unterstützen und unsere Produkte einem noch breiteren Publikum zur Verfügung stellen kann“, so hye-CEO André Klan.

Moderatorin und Influencerin Cathy Hummels hat hye gemeinsam mit André Klan gegründet. (Foto: ADRIAN BECK PHOTOGRAPHER)

waterdrop

Das Wiener Startup waterdrop, das Microdrinks herstellt, hat im vergangenen Monat eine siebenstellige Investition vom Tennisstar Novak Djokovic erhalten. Djokovic wurde außerdem zum Markenbotschafter des Startups und trägt demnächst das waterdrop-Logo auf seinen Sport-Outfits. Das junge Unternehmen wurde 2016 von Martin Murray gegründet und stellt kleine Würfel her, die Wasser in ein erfrischendes Getränk verwandeln. Weitere Investoren wie Temasek Holdings, Bitburger Ventures und Founders Future investierten außerdem kürzlich 60 Millionen Euro in waterdrop.

Das Startup ist vor einigen Jahren deutschlandweit durch einen Auftritt bei der Fernsehsendung “Die Höhle der Löwen” bekannt geworden. Dagmar Wöhrl investierte damals 500.000 Euro in das Unternehmen. Sein Konzept, dem herkömmlichen Leitungswasser mit Früchten, Vitaminen und Gewürzen in Pulverform Geschmack zu verleihen, brachte Erfolg. Die waterdrop-Produkte sind aktuell in 20.000 Geschäften verfügbar. In Europa, den USA und Singapur werden außerdem 40 eigene Läden betrieben.

Die Waterdrop-Gründer: Martin Murray, Christoph Hermann und Henry Murray.

VisioLab

Das Startup VisioLab, das KI-basierte Self-Checkout-Lösungen für die Gastronomie anbietet, hat im Januar eine zusätzliche Seed-Finanzierung in Höhe von 2 Millionen Euro erhalten und somit seine gesamte Seed-Finanzierung auf 3,1 Mio. Euro erweitert. Die Finanzierungsrunde wurde vom High-Tech Gründerfonds angeführt. Außerdem haben zwei.7 Family Office, NBank Capital, Axel Springer & Porsche Accelerator und Jens Ohr in VisioLab investiert.

Das Startup aus Osnabrück wurde 2019 von Tim Niekamp und Iwo Gernemann gegründet. Die Software ist für den Einsatz auf iPads konzipiert und soll kostengünstig, leicht zugänglich und benutzerfreundlich sein. Mit der frischen Finanzierung will das Unternehmen die Skalierung vorantreiben und die Expansion auf den US-Markt vorbereiten.

Das VisioLab-Gründerteam: Tim Niekamp (CEO) und Iwo Gernemann (COO).

Grillido

Im Januar wurden eine ganze Reihe von Food-Startups finanziert, die auf pflanzliche Lebensmittel setzen. So hat die Südzucker-Tochter BENEO in Münchener Startup Grillido investiert. Das Unternehmen, an dem sich BENEO jetzt mit 14 Prozent beteiligt, spezialisiert sich auf die Herstellung hybrider, vegetarischer und veganer Produkte. 2016 von Manuel Stöffler und Michael Ziegler gegründet, produziert Grillido eiweißhaltige Bratwurst mit geringem Fettanteil, Käse und Knödel sowie Soßen und Snacks. Die Investition erfolgte im Rahmen der Unternehmensstrategie von BENEO, das Geschäft mit Pflanzenproteinen zu erweitern.

Bekannt aus „Die Höhle der Löwen“: Grillido-Gründer Michael Ziegler und Manuel Stöffler.

Project Eaden

Ein weiteres Startup, das pflanzliche Lebensmittel produziert, ist Project Eaden. Magnetic und Atlantic Food Labs haben im Januar 2,1 Millionen Euro ins Berliner Startup investiert. Diese Finanzierung folgt auf die im Juni 2022 erhaltenen 8 Millionen von einer Reihe weiterer Investoren. Das Startup von David Schmelzeisen, Hubertus Bessau und Jan Wilmking setzt auf „ultra-realistische“ pflanzliche Fleischalternativen. Das Geld soll in die Weiterentwicklung von Project Eaden’s eigener Fasertechnologie fließen.

Die Gründer David Schmelzeisen, Hubertus Bessau und Jan Wilmking (v. l. n. r.) verkaufen bald ihre Pflanzen-Steaks.

No Meat Factory

No Meat Factory berichtete neulich vom Abschluss einer Serie-B-Finanzierungsrunde in Höhe von insgesamt 42 Millionen US-Dollar. Die Runde wurde von dem neuen Investor Tengelmann Growth Partners angeführt, mit Beteiligung von Emil Capital Partners, das auch bei der Gründung des Unternehmens 2019 investiert hatte. Entwickelt wird eine Reihe von pflanzlichen Alternativen zu tierischen Lebensmitteln. Dazu gehören Ersatz für Schweine-, Rind- und Hühnerfleisch, verarbeitete Produkte wie Frikadellen und Burger, Alternativen zu Meeresfrüchten sowie Vorspeisen und Gerichte wie Cordon Bleu.

Nur eins von vielen Produkten von No Meat Factory: Fischfilet mit schwarzem Pfeffer.

upp – Upcycled Plant Power

upp, ein auf Brokkoliproteine spezialisiertes Unternehmen aus Großbritannien, hat im vergangenen Monat eine Finanzierung in Höhe von 500.000 Pfund erhalten, die von Elbow Beach Capital angeführt wurde. Das Startup will mit der eigenen KI-Ernteautomatisierungs- und Upcycling-Technologie nachhaltiges Brokkoli-Protein produzieren. In dem vom Unternehmen entwickelten Verfahren nutzt die Ernteausrüstung 3D-Kameras und KI, um erntereife Brokkoliköpfe zu erkennen. Diese werden mit einem patentierten Gerät von upp abgeschnitten und dann von den Blättern und dem Stiel abgetrennt.

Durch die Investition soll die Kommerzialisierung der einzigartigen Technologien des Startups gefördert werden. Bis Ende 2024 möchte das Unternehmen außerdem drei Feld-zu-Protein-Pilotprojekte in Großbritannien, Spanien und Kalifornien abschließen. Die erste kommerzielle Produktion des Brokkoli-Proteins von upp soll ebenfalls Ende 2024 anlaufen.

Boosh

Boosh Plant-Based Brands Inc., ein Startup für pflanzliche Lebensmittel aus Kanada, hat sich im vergangenen Monat eine neue Betriebskreditlinie gesichert und eine erste Tranche in Anspruch genommen. Um schnelle und praktische vegane Mahlzeiten anzubieten, hat Boosh pflanzliche Fertiggerichte für eine Person und Vorspeisen für zwei Personen entwickelt. Außerdem werden veganer Käse und Pasteten angeboten. Das Kapital in Höhe von 500.000 US-Dollar soll zur Förderung des Unternehmenswachstums eingesetzt werden.

Von Shepherd’s Pie bis zum veganen Bolognese: das bunte Sortiment von Boosh.

The ISH Food Company

Das US-Startup The ISH Food Company gab im Januar bekannt, mehr als 5 Millionen US-Dollar in einer Seed-Runde eingeworben zu haben, um sein Wachstum und die Entwicklung seiner pflanzlichen Meeresfrüchte-Alternativen voranzutreiben. Die Runde führt ACCELR8 an, außerdem haben sich Stray Dog Capital und mehrere Angel-Investoren beteiligt. Insgesamt hat das Unternehmen somit fast 10 Millionen US-Dollar eingeworben.

Mit den Mitteln sollen die Meeresfrüchte-Alternativen von ISH auf dem wachsenden Markt für pflanzliche Lebensmittel positioniert sowie die Entwicklung weiterer innovativer Produkte und künftige Partnerschaften gefördert werden. Die pflanzlichen Garnelen Shrimpish werden bereits an ausgewählte Gastronomie- und Einzelhandelskunden in Nordamerika verkauft. Außerdem sind weitere Produkte wie Salmonish, Codish, Crabish und Lobsterish in der Entwicklung.

Shrimpish von The ISH Company gibt es in einigen nordamerikanischen Restaurants zum Probieren.

Fotos:ADRIAN BECK PHOTOGRAPHER (Beitragsbild hye), waterdrop, VisioLab, VOX, Project Eaden, No Meat Factory, Boosh Plant-Based Brands Inc., The ISH Company.