Die wichtigsten Food-Finanzierungsrunden im März 2025
Der März war prall gefüllt mit millionenschweren Finanzierungsrunden für Food-Startups. In Deutschland gehörten Vytal, TastyUrban und Differential Bio zu den Gewinnern, und auch international hat sich eine Menge getan. In diesem Beitrag bekommt ihr den Überblick.
14,2 Millionen für Vytal und seine Mehrweglösung

Das Kölner Startup Vytal, Anbieter digitaler Mehrwegverpackungslösungen, hat eine Finanzierungsrunde in Höhe von 14,2 Millionen Euro abgeschlossen. Vytal plant, das Geld gezielt für die internationale Expansion zu nutzen. Neben dem Ausbau der Marktposition in Europa wird auch der US-Markt verstärkt in den Fokus gerückt. Die Mittel sollen außerdem die Weiterentwicklung der Technologieplattform vorantreiben. Die aktuelle Finanzierungsrunde wurde von Inven Capital, einem auf Climate-Tech spezialisierten Wachstumsfonds, und NRW.Venture, dem Venture-Capital-Fonds der NRW.BANK, angeführt. Sie gesellen ich zu den Bestandsinvestoren, zu denen unter anderem Emerald Technology Ventures, Grazia Equity, Kiko, Rubio Impact Ventures und Chi Impact Capital gehören.
TastyUrban sichert sich 6,5 Millionen Euro in Serie A-Finanzierung
TastyUrban, das digitale Restaurant-Franchise aus Berlin, hat eine Finanzierung in Höhe von 6,5 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist IBB Ventures, mit Beteiligung von Fulcrum, Monte Carlo Capital sowie den bestehenden Investoren Earlybird-X und Cardumen Capital. TastyUrban entwickelt und lizenziert innovative Food-Marken an Restaurants und Einzelhandelspartner. Diese können so ihr Umsatzpotenzial maximieren -ohne zusätzliche Investitionen und mit geringer operativer Komplexität In einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt hat TastyUrban eine bedeutende Chance erkannt: die Nutzung freier ungenutzter Kapazitäten in Gastronomiebetrieben als Host-Küchen für digital-first Marken. Angesichts des rasanten Wachstums von Online-Lieferdiensten haben es rein stationäre Restaurants schwer: 60 % der neuen Restaurants scheitern innerhalb des ersten Jahres, 80 % innerhalb von fünf Jahren. (Hier weiterlesen)
Differential Bio erhält 2 Millionen Euro, um die Bioproduktion mit KI zu transformieren

Das Münchener KI-Biotech-Startup Differential Bio hat in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 2 Millionen Euro eingesammelt, um seine Virtual Scale-up Plattform weiterzuentwickeln. Diese Plattform kombiniert Mikrobiologie, Robotik und künstliche Intelligenz, um Bioprozesse effizienter vom Labor auf industrielle Maßstäbe zu skalieren. Differential Bio optimiert erfolgreich die Probiotika-Produktion, steigert die Effizienz und senkt die Kosten. Die Finanzierung erweitert die Plattform für komplexere Bioprozesse und baut das automatisierte Labor weiter aus. Ziel ist es, die Bioproduktion zu revolutionieren und schneller biobasierte Produkte auf den Markt zu bringen.
Aleph Farms optimiert Verfahren für kultiviertes Fleisch mit 29 Millionen
Aleph Farms, ein israelisches Unternehmen für kultiviertes Fleisch, hat 29 Millionen US-Dollar in einer Finanzierungsrunde aufgebracht, um seine Produktionskapazitäten auszubauen und ein neues Verfahren zur Herstellung von Bio-Fleisch einzuführen. Die Finanzierung wird in die Erweiterung der Pilotanlage in Israel und in neue Produktionsstätten in Europa und Asien investiert. Mit einer optimierten „1.2“-Produktionsplattform sollen effizientere, dickere Steaks hergestellt werden. Aleph Farms plant, die Produktionskosten weiter zu senken und seine Produkte innerhalb der nächsten sechs Monate in Israel auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen arbeitet zudem an der Expansion nach Thailand und möglicherweise in die USA.
Solar Foods treibt die Markteinführung von Solein-Protein in den USA voran

Das finnische Unternehmen Solar Foods hat 10 Millionen Euro von Business Finland erhalten, um die Entwicklung und Zulassung seines Solein-Proteins voranzutreiben. Das Unternehmen baut zwei Produktionsanlagen und könnte insgesamt 110 Millionen Euro an Fördermitteln erhalten. Außerdem hat Solar Foods in den USA die Solein Protein Bites eingeführt – einen nachhaltigen, proteinreichen Snack mit 78 % Protein und allen essenziellen Aminosäuren. Das Unternehmen sieht dies als Schritt in ein neues Proteinzeitalter.
Re:meat sichert sich Finanzierungsrunde für kultiviertes Fleisch
Das schwedische Startup Re:meat hat in einer überzeichneten Finanzierungsrunde 1 Million Euro erhalten. Die Investition, angeführt vom Impact-Investor 8+ Ventures, stammt von Technologieinvestoren, Family-Offices und Business Angels. Re:meat entwickelt ein modulares Produktionssystem für kultiviertes Rinderhackfleisch, inspiriert von Brauereitechnologie, um die Kosten unter die von herkömmlichem Rindfleisch zu senken. Die Mittel fließen in Skandinaviens erste „Re:meatery“, eine Anlage zur Produktion von kultiviertem Fleisch. CEO Jacob Schaldemose Peterson betont, dass die Innovation zur Ernährungssicherheit beiträgt. Das Unternehmen wurde vom schwedischen Inkubator STING unterstützt und erhielt 2024 einen Vinnova-Zuschuss.
Brevel erhält 25 Millionen zur Optimierung von Mikroalgenprotein-Technologien

Brevel aus Israel hat in einer erweiterten Finanzierungsrunde sein Startkapital auf insgesamt 25 Millionen US-Dollar erhöht. Das Unternehmen entwickelt Mikroalgenproteine für Lebensmittel- und Getränkeanwendungen, um tierisches Protein zu ersetzen und den CO₂-Fußabdruck zu minimieren. Zu den Investoren gehören unter anderem NevaTeam Partners und der EU-EIC-Fonds. Brevel hat eine Technologie entwickelt, die Licht und Fermentation kombiniert, um große Mengen nährstoffreicher, gentechnikfreier Mikroalgen effizient herzustellen. Das gewonnene Mikroalgen-Proteinisolat ist geschmacksneutral und vielseitig einsetzbar, während Nebenprodukte wie funktionelle Öle und Antioxidantien zusätzliche Einnahmen generieren. Ziel ist es, nachhaltige Proteine auf globalem Niveau erschwinglich zu machen.
3,6 Millionen für Grassa zur Weiterentwicklung von Grasprotein-Technologie
Das niederländische Unternehmen Grassa hat 3,6 Millionen Euro vom Perspectieffonds Gelderland und bestehenden Investoren erhalten, um seine Technologie zur Herstellung von Grasprotein weiterzuentwickeln. Die Mittel optimieren den Prozess, belegen die Vorteile für Milchbauern und entwickeln essbares Grasprotein für den Menschen. Grassa verarbeitet Gras zu einer nachhaltigen Soja-Alternative und reduziert so den CO₂-Fußabdruck der Lebensmittelproduktion. Zusätzlich trägt die Technologie zur Senkung des Stickstoffausstoßes in der Landwirtschaft bei und bietet Milchbauern neue Einkommensquellen. Die Investition soll langfristig den Agrarsektor nachhaltiger und zukunftsfähiger machen.
Arsenale Bioyards erhält 9,5 Millionen für Fermentationsplattform

Arsenale Bioyards, ein industrielles Biotech-Unternehmen mit Sitz in Mailand, hat eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 9,5 Millionen Euro abgeschlossen, um seinen Bioproduktionsprozess zu erweitern und nachhaltige Lebensmittel und Kosmetika deutlich erschwinglicher zu machen.Die Investition wurde von Planet A Ventures und byFounders angeführt, mit zusätzlicher Beteiligung von CDP Ventures, Acequia Capital, Plug N Play, Grey Silo Ventures und industriellen Family Offices. Das Unternehmen kombiniert künstliche Intelligenz mit fortschrittlicher Hardware, um eine End-to-End-Präzisionsfermentationsplattform für die Bioproduktion zu schaffen, vom Labormaßstab bis zur industriellen Produktion. Die Technologie kann die Kommerzialisierung beschleunigen, Risiken reduzieren und die Kosten um bis zu 90 % senken.
Südkorea investiert in neues Forschungszentrum für kultiviertes Fleisch
Südkorea investiert 10 Millionen US-Dollar in ein Forschungszentrum für kultiviertes Fleisch in Uiseong, einer ländlich geprägten Region des Landes. Das Zentrum, das bis 2027 fertiggestellt werden soll, wird Unternehmen bei Forschung, Genehmigungen und Vermarktung unterstützen. Es bietet Infrastruktur für die Produktion und Industrialisierung und soll bis zu 100 kg kultiviertes Fleisch pro Jahr herstellen. 11 Unternehmen haben bereits Interesse bekundet. Das Projekt ist Teil einer staatlichen Initiative zur Förderung innovativer Lebensmitteltechnologien, einschließlich regulatorischer Erleichterungen und finanzieller Unterstützung.