ElephantSkin hat eine Handschuh-Revolution gestartet
Werden Einweghandschuhe aus Plastik bald Geschichte sein? Ja, lautet die Antwort, wenn es nach ElephantSkin geht. Entstanden ist die Idee eines nachhaltigen Hygienehandschuhs für den vielfachen Gebrauch im Zuge von Corona, inzwischen macht das österreichische Unternehmen weltweit Millionenumsätze.
Mit Beginn der Covid-Pandemie wurde Handhygiene zu einem großen Thema. Regelmäßiges und gründliches Händewachen galt als ein Mittel, die Ansteckungsgefahr zu verringern, und das Tragen von Handschuhen wurde vielerorts üblich oder gar zur Pfilcht. Das fiel auch Raphael Reifeltshammer auf, einem ehemaligen Fußballprofi, der unter anderem jahrelang bei Austria Salzburg gespielt hat. Daran störte ihn, dass überwiegend Einweghandschuhe aus Plastik verwendet wurden. Die landen in der Regel nach einmaliger Benutzung auf dem Müll und haben noch eine Reihe weiterer Nachteile. Ihre Hygieneeigenschaften sind nicht optimal, sie sind eher unangenehm zu tragen und können sogar schmerzhafte Hautirritationen auslösen. Außerdem sind sie nicht gerade schön.
Gründe genug für Raphael nach Alternativen zu suchen, und da es die nicht gab, selbst eine zu entwickeln. Die Grundidee ist schnell formuliert: ein Handschuh, der Schutz gegen Viren und Bakterien bietet, waschbar und damit wiederverwendbar ist und einen hohen Tragekomfort aufweist. Als Unternehmer hatte der Leistungssportler bereits erste Erfolge feiern können, zusammen mit einem Geschäftspartner hatte er das Sonnenbrillen-Startup Vision1 gegründet. Diese Erfahrung kam ihnen beim Aufbau des neuen Unternehmens zugute, der Susta Sustainable Merchandise Handels GmbH. Wesentlich griffiger und bekannter ist der Markenname: Elephant Skin.
In rekordverdächtiger Zeit von der Idee zum fertigen Produkt
Eine Herausfordeung bestand darin, eine möglichst zügige Produktentwicklung mit dem Erreichen eines hohen Qualitätsstaandards in Einklang zu bringen. Nun war Rapgael zu Beginn kein Experte für Handschuhe, er verfügt aber über ein effektives Netzwerk und die Gabe, Menschen für seine Sache zu begeistern. So fand rasch er die geeigneten Fachleute für die Materialebntwicklung. Die Handschuhe von ElephantSkin werden aus nachhaltigen oder recycelten Materialien hergestellt. Die Bio-Baumwolle ist weich auf der Haut und lässt die Hände unter den Handschuhen atmen. Durch eine spezielle antivirale und antibakterielle Technologie werden Mikroorganismen wie das Coronavirus auf dem Stoff effizient reduziert. Umfassende Textilprüfungen haben eine deutliche Einschränkung der Kreuzkontamination vom Handschuh auf andere Oberflächen bestätigt. Das Produkt ist so auf der Welt einzigartig und patentgeschützt.
Auf der Suche nach Produktionspartnern wurde Raphael in Italien und Portugal fündig. Nachdem über 100 Stoffvarianten Tests durchlaufen hatten, war es dann so weit: Rechtzeitig zu Weihnachten 2020 konnte sich ElephantSkin selbst das schönste Geschenk machen. Da kamen nämlich die Handschuhe auf den Markt. Die sind in erster Linie für Geschäftsbereiche konzipiert, in denen strenge Hygienevorschriften und viel Kundenkontakt bestehen und der Verbrauch von Einweghandschuhen besonders hoch ist. Dazu gehören beispielsweise der Lebensmitteleinzelhandel, die Hotellerie und die Gastronomie. Für ein Startup aus Salzburg war es sicherlich ein besonderer Triumph, als im Hotel Sacher die berühmte Torte erstmals von Personal mit Elephant Skin serviert wurde.
ElephantSkin ist weltweit gefragt
Selbstverständlich stand aber von Anfang an nicht nur der österreichische, sondern der Weltmarkt im Fokus des Unternehmens. Die Rechnung ging auf, bereits im ersten Jahr wurden über eine Million Exemplare verkauft, der Umsatz verdoppelt sich jährlich, das Startup war von Anfang an profitabel. Offensichtlich überzeugen die vielen Produktvorteile von Elephant Skin, zu denen nicht zuletzt die Wirtschaftlichkeit zählt. Ein Paar der innovativen Handschuhe ersetzt um die 200 der herkömmlichen aus Plastik und übersteht mindesents 30 Reinigungen im Schonwaschgang bei 40 °C. Die Kostenersprarnis beziffert das Unternehmen dabei auf 50 bis 75 %, die Müllreduzierung gar auf über 95 %.
Das Food Innovation Camp brachte den Kontakt zu CHEFS CULINAR
Das hat sich mittlerweile weltweit herumgesprochen. Internationale Hotelketten gehören zu den Kunden, ElephantSkin findet man in Thailand ebenso wie in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Einen schönen Vertriebserfolg hat Susta dem Food Innovation Camp 2022 zu verdanken. Bei unserem Event kam der Erstkontakt mit dem Gastro-Großhändler CHEFS CULINAR zustande, inzwischen sind die Handschuhe dort im Onlineshop erhältlich. Und die Liste der Kunden und Partner wird ständig länger, gerade erst kamen Mercedes und die Tafel Deutschland hinzu.
Das Wachstumspotenzial von ElephantSkin ist also enorm, zumal immer mehr Staaten Gesetze zur Plastikvermeidung verabschieden. Auch die Einsatzmöglichkeiten sind noch längst nicht ausgeschöpft, als Beispiel seien hier nur die Sicherheitskontrollen an Flughäfen genannt. Raphael Reifeltshammer progostiziert eine Disruption wie bei den elektrisch getriebenen Autos und ist sich ziemlich sicher: „In spätesens fünf Jahren gibt es keine Einweg-Plastikhandschuhe mehr.“
Fotos: Susta