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Gimme your Money — Crowdinvesting mit nucao

Das Leipziger Startup nucao zeigt, wie man Schokoladengenuss revolutionieren kann, ohne Kompromisse bei Geschmack und Ethik zu machen. Aktuell läuft auf Companisto eine Crowdinvesting-Kampagne des Unternehmens. Erfahrt mehr dazu in diesem Beitrag.

Stellt euer Startup und eure Kampagne bitte kurz vor!

Wir sind nucao aus Leipzig und angetreten, um den Schokoladenmarkt mit unverschämt leckerer und nachhaltiger Schokolade umzukrempeln. Unsere Produkte sind vegan, vollgepackt mit Bio-Zutaten und fairem Kakao aus ökologischem Anbau sowie umweltfreundlich verpackt in heimkompostierbarer Folie oder Papier. Wir wollen zeigen, dass positives Wirtschaften keine Utopie mehr ist. Das Umdenken im Lebensmitteleinzelhandel und bei den Endkonsument:innen hat längst begonnen: vor allem im Süßwarenbereich vegane Schokolade auf dem Vormarsch, die geschmacklich überzeugt und nachweislich nachhaltige Standards aufweist.
Seit 7 Jahren arbeiten wir daran unsere Präsenz im Handel kontinuierlich auszubauen. Seit letztem Jahr konzentrieren wir uns dabei mit vollem Fokus auf Schokoladenprodukte. Kosument:innen finden nucao mittlerweile in über 9000 Märkten in Deutschland und Österreich.

Jetzt ist es Zeit für die nächsten Schritte: Mit dem Investment der Finanzierungsrunde möchten wir unser Vertriebsnetzwerk weiter ausbauen, alle unsere Produkte auf Papierverpackung umstellen und eine Partnerschaft mit Naturland eingehen – für eine 100% abholzungsfreie Lieferkette.

Wie lange dauert die Kampagne?

Die offene Runde des Crowdinvestings läuft für 12 Wochen zwischen dem 06.09.2023 und dem 29.11.2023.

nucao-Gründer Christian Fenner und Mathias Tholey.

Nach welchen Kriterien habt ihr eurer Crowdinvesting-Ziel definiert?

Das benötigte Kapital der Finanzierungsrunde definierten wir nach den Hauptinvestitionen, die wir in den kommenden Monaten tätigen möchten: die Umstellung der Lieferketten auf Naturland Zertifizierung, die Investition in Maschinenteile zur Verpackung in Papier und nicht zuletzt die Bekanntheitssteigerung unserer Brand durch Kampagnen.

Wie lange hat es gedauert, eure Crowdinvesting-Kampagne an den Start zu bringen?

Wir haben zwei Monate Vorbereitung benötigt, um mit unserer Kampagne auf Companisto an den Start zu gehen.

Wie aktiviert ihr eure Community?

In unserer Kommunikation setzen wir auf viele Hebel und Kanäle, um die Community anzusprechen und zu aktivieren:

In erster Linie über klassisches Storytelling, denn die Crowd kann sich eher mit dem Projekt identifizieren, wenn sie die Ziele und klare Mittelverwendung kennt und weiß, was wir damit Positives in der Schokoladenindustrie bewirken können.

Mit unserem Social-Media- und E-Mail-Marketing halten wir unsere Community von der Launch-Kommunikation bis hin zu der Fortschrittskommunikation ganz transparent mit Updates auf dem Laufenden.

Die Crowdinvesting Plattform sehen wir als ganz eigene Ressource. Wir nutzen hier alle Funktionen, um mit der Community in Kontakt zu kommen, diesen im Austausch aber auch zu halten. Wir teilen regelmäßig Updates und beantworten Fragen im Kommentarbereich.

Unseren Gründer-Pitch nutzen wir beispielsweise als Live-Online-Veranstaltung, in welcher die Gründer Mathias und Chris Rede und Antwort rund um das Crowdinvesting stehen und potenzielle Investor:innen die Chance haben, die Gründer hinter der Marke wirklich kennenzulernen und mehr über das Projekt zu erfahren.

Das Wichtigste ist uns allerdings, dass wir insbesondere auch möglichst viele Menschen aktivieren, die uns noch nicht so gut kennen und dafür ist aus unserer Sicht unerlässlich, dass diese unsere Schoki auch probieren und sich selbst von dem einmalig cremigen Geschmack überzeugen können. Hier setzen wir auf Anreize, wie Rabatt-Code und weitere besondere Aktionen.

Bei nucao ist für jeden etwas dabei: Tafeln, Riegel und Schokosnacks.

Was sind eure größten Herausforderungen dabei?

Herausforderungen sehen wir vor allem in der Kommunikation für die Mittelverwendung: Einerseits gibt es Aufklärungsbedarf über die immensen ökologischen Umweltproblemen im Kakaoanbau und andererseits ist es uns ein großes Anliegen diese Themen so zu vermitteln, dass sich die Community abgeholt fühlt und in die Wirkung kommt.

Darüber hinaus sind faire Bezahlung im Kakaosektor bzw. Ausbeutung von Kakaobauern und Kinderarbeit große Probleme, die Schokoladenkonsum mit sich bringt. Diese sind schon recht gut in der öffentlichen Diskussion sichtbar. Es ist uns ein großes Anliegen, die Bewusstseinsbildung für eine grundsätzlich faire Behandlung und Bezahlung von Kakaobauern aufrechtzuerhalten – keine Frage! Beispielsweise arbeiten noch immer mehr als 1,5 Mio. Kinder auf Kakaoplantagen.

Neben den sozialen Aspekten gibt es im Kakaoanbau auch erhebliche Umweltprobleme. Hierzu zählen die Abholzung von Regenwald für Kakaoanbauflächen und die Förderung von Monokulturen. Diese Themen sind noch nicht ausreichend in der öffentlichen Wahrnehmung verankert und erfordern eine intensivere Erklärung. Um hier ein Beispiel zur Veranschaulichung zu geben: Mehr als 575 fußballfeldgroße Flächen Regenwald werden jeden Tag allein für den Kakaoanbau abgeholzt. Eine Veränderung in der Kakaoindustrie ist hier bitter nötig.

Wir wollen ab 2024 Naturland-zertifiziert sein und unseren fair gehandelten Bio-Kakao zu 100 % aus Agroforstwirtschaft beziehen – eine nachhaltige Anbaualternative zur konventionellen Monokultur im Kakaoanbau. Hier wächst der Kakao auf einer großen Fläche zusammen mit anderen Pflanzen, wodurch Lebensräume erhalten und die Artenvielfalt gefördert wird

Die Abholzung von Regenwäldern für den Kakaoanbau ist eine der drängendsten Umweltauswirkungen dieser Branche, die noch nicht ausreichend in der öffentlichen Wahrnehmung platziert ist. Wir setzen uns dafür ein, dieses Thema stärker in den Fokus zu rücken und darüber aufzuklären, dass Kakaoanbau nachhaltiger gestaltet werden muss, um eine positive Veränderung zu bewirken.

Welche Pitfalls sollte ein Food-Startup unbedingt vor dem Start der Kampagne bedenken und vermeiden?

Das Kampagnen-Video unterschätzen! Die Story und Vision des Start-ups sollten emotional und persönlich gut rüberkommen, denn das kann potenzielle Investor:innen ermutigen, sich mit dem Projekt zu identifizieren.

Ebenso würden wir raten, genügend externe Testimonials an Board zu holen und mit einem Proof of Concept anzutreten, um auch zeigen zu können, dass man am Markt funktioniert.

Als letzten Punkt empfehlen wir die Storyline an die Investor:innen anzupassen und eine fundierte Investmentstory zu erzählen. Mehr qualitativer Input und Transparenz schaffen Vertrauen und das kann letztlich der entscheidende Punkt für einen potenziellen Investor:in sein, zu investieren.

Fotos: nucao.