Coffeemeal

Gimme your money – Crowdfunding mit Coffeemeal

Für zahlreiche Startups bietet Crowdfunding eine großartige Chance, um der Food-Community neue Produktideen vorzustellen und ihre Produktion überhaupt erst zu ermöglichen. Das Aufsetzen einer Crowdfunding-Kampagne bei startnext, seedmatch und Co. ist jedoch nicht mal eben so gemacht. Es erfordert gewissenhafte Vorbereitungen und reichlich Puste, um die Funding-Ziele tatsächlich auch zu erreichen und die Kampagne zum Erfolg zu führen. Wir stellen euch hier in unserer Rubrik ,Gimme your money – Food-Crowdfunding Ticker‘ spannende Food-Startup-Kampagnen vor. Heute sprechen wir mit dem Gründer Dustin Spyra von Coffeemeal.

Stellt euer Startup und eure Kampagne bitte kurz vor!

Coffeemeal – Boost Your Breakfast

Mit Coffeemeal wollen wir viel beschäftigten Menschen ihren Spaß am Morgen zurückgeben. Viele von uns haben einen vollen Terminkalender und hasten von einem Meeting ins nächste. Oft bleibt für Vielbeschäftigte morgens nicht viel Zeit zum Frühstücken oder aber der Hunger ist einfach noch nicht da. Die meisten von uns trinken dann nur eine Tasse Kaffee und vergessen zu frühstücken, was sich zur Mittagszeit dann meistens mit einem bösen Heißhunger rächt.

So lecker er auch ist, hat Kaffee leider in seiner natürlichen Form (ohne Milch und Zucker) keine nennenswerten Kalorien. Klar, er hemmt zumindest den Appetit, sodass man das Gefühl hat, etwas im Magen zu haben. Aber so richtig satt macht natürlich nur ein ausgewogener Mix aus gesunden Nährstoffen. Aus diesem Grund verbindet Coffeemeal leckeren Kaffeegenuss mit einer gesunden Mahlzeit.

Wie lange dauert die Kampagne?

Unsere Kampagne auf Kickstarter hat am 13.04.21 um 12 Uhr mittags ihren Startschuss und endet 30 Tage später am 13.05.21.

Coffeemeal
Die beiden Gründer retten das Frühstück im stressigen Alltag.

Nach welchen Kriterien habt ihr eurer Crowdfunding Ziel definiert?

Unser Crowdfunding-Ziel liegt bei 18.000 € und deckt einen Teil der Produktions- und Entwicklungskosten. Natürlich fallen noch weitere Posten an wie Verpackung, Logistik und das Marketing-Budget. Warum haben wir uns also für eine niedrigere Summe entschieden? Der Grund dafür ist, dass Kickstarter besonders jene Kampagnen hervorhebt, die frühzeitig zu 30% oder mehr finanziert wurden. Im Idealfall passiert das bereits in den ersten 24 bis 48 Stunden. Dieses Ziel lässt sich aber nicht immer leicht erreichen. Je höher das Funding-Ziel also ist, desto mehr Zeit und Geld muss man ins Pre-Marketing und damit in den Aufbau einer E-Mail-Liste oder einer PR-Kampagne stecken.

Mithilfe von TikTok konnten wir in den letzten Monaten immerhin ein wenig Aufmerksamkeit für unsere Marke schaffen, sodass sich viele Leute auf unsere E-Mail-Liste eingetragen haben. Weil wir gerade erst gegründet haben, war das ein echter Segen. Das schöne an TikTok ist, dass man nicht erst monatelang ein Following aufbauen muss, sondern vom ersten Tag an sofort viralen Content produzieren kann. Bis zum Launch wollen wir eine Liste mit 1.000 Interessenten haben, um die Chancen für einen guten Kampagnenstart zu erhöhen.

Wie lange hat es gedauert, eure Crowdfunding Kampagne an den Start zu bringen?

Die Kampagnenseite mitsamt Video und dem ganzen Marketingmaterial haben wir in etwa einer Woche zusammengebaut. Deutlich zeitaufwändiger war da das Pre-Marketing im Vorfeld. Da wir unser Startup gerade erst neu gegründet haben, fällt unser Netzwerk noch relativ klein aus. Außerdem wollen wir nach dem Lean-Startup-Modell wachsen und nicht gleich zu Beginn bezahlte Werbung schalten, sodass wir uns auf den Aufbau organischer Reichweite konzentriert haben. Ausprobiert haben wir YouTube, Instagram, Facebook und letztendlich TikTok. Die meisten Interessenten auf unserer E-Mail-Liste haben wir tatsächlich TikTok zu verdanken. Ich würde sogar schon fast behaupten, dass ohne diese App der Launch auf Kickstarter zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht möglich gewesen wäre. Wer also einen Launch plant und bei null anfängt, sollte sich TikTok unbedingt genauer ansehen.

Wie aktiviert ihr eure Community?

Unsere Community ist momentan sehr Tiktok-basiert. Dort versuchen wir unserer Community mit lustigen und hilfreichen Videos einerseits den Tag zu versüßen. Andererseits wollen wir sie natürlich auch über unser Produkt informieren. Die beste Conversion Rate (Newsletter-Anmeldungen) haben wir mit viralen TikTok-Videos gehabt, in denen ich über das Produkt selbst spreche. Plump ein Produkt in die Kamera zu halten, wie es auf Instagram offenbar gut zu funktionieren scheint, klappt auf TikTok allerdings absolut nicht. Deshalb sollte man sich für jeden Post eine gute und interessante Story überlegen, die man anschließend authentisch rüberbringt. Das klingt für manche vielleicht nach viel Arbeit und das ist es am Anfang auch, aber mit der Zeit wird man immer besser darin. Nach ein paar Wochen hat man den Dreh und ist in der Lage, gezielt virale Posts zu machen. Wir sind auf jeden Fall begeistert von den Möglichkeiten, die TikTok für uns eröffnet hat.

Unsere Community ist momentan sehr Tiktok-basiert. Dort versuchen wir unserer Community mit lustigen und hilfreichen Videos einerseits den Tag zu versüßen. Andererseits wollen wir sie natürlich auch über unser Produkt informieren. Die beste Conversion Rate (Newsletter-Anmeldungen) haben wir mit viralen TikTok-Videos gehabt, in denen ich über das Produkt selbst spreche. Plump ein Produkt in die Kamera zu halten, wie es auf Instagram offenbar gut zu funktionieren scheint, klappt auf TikTok allerdings absolut nicht. Deshalb sollte man sich für jeden Post eine gute und interessante Story überlegen, die man anschließend authentisch rüberbringt. Das klingt für manche vielleicht nach viel Arbeit und das ist es am Anfang auch, aber mit der Zeit wird man immer besser darin. Nach ein paar Wochen hat man den Dreh und ist in der Lage, gezielt virale Posts zu machen. Wir sind auf jeden Fall begeistert von den Möglichkeiten, die TikTok für uns eröffnet hat.

Coffeemeal
Wenn es Morgens mal schnell gehen muss: Kaffee und Frühstück in einem.

Was sind eure größten Herausforderungen dabei?

Die größte Herausforderung liegt tatsächlich darin, organische Reichweite über Social Media aufzubauen. Das ist vor allem zu Beginn ein sehr zeitaufwendiger Prozess, weil man einfach noch nicht weiß, was funktioniert. Hätten wir ein etwas größeres Marketing Budget, könnten wir Werbung auf Facebook und Instagram schalten und so auf unsere Kickstarter-Kampagne aufmerksam machen. Ob die Ergebnisse so besser ausgefallen wären, wissen wir natürlich nicht und deswegen wollen wir uns auch nicht beschweren. Außerdem finden wir es schön, über TikTok nah am Kunden zu sein zu können.

Welche Pitfalls sollte ein Food Startup unbedingt vor dem Start der Kampagne bedenken und vermeiden?

Der größte Pitfall ist meiner Meinung nach eine zu optimistische Zeitplanung. Mit der Gründung eines neuen Startups kam viel Bürokratie auf uns zu und wie wir alle bestimmt wissen, kann das Ausfüllen von Anträgen ein enormer Zeitschlucker sein. Bevor die Kampagne auf Kickstarter losgehen kann, muss die eigene Firma nämlich erst im Handelsregister eingetragen sein und bis es so weit ist, können schon mal mehrere Wochen vergehen.

Neben der Bürokratie war außerdem die Herstellersuche relativ zeitaufwendig. Hier sollten sich Neugründer unbedingt mehrere Angebote einholen und auch einen Hersteller als Backup haben, falls der eigentliche einen Rückzieher macht. Das war nämlich bei uns der Fall, was uns zeitlich auch noch mal zurückgeworfen hat.

Ein weiterer Punkt, auf den neue Gründer beim Launch auf Kickstarter unbedingt achten sollten, ist das Review-Verfahren. Projekte werden auf dieser Plattform nämlich nicht sofort zugelassen und müssen erst vom Kickstarter-Team freigegeben werden. Für diesen Prozess sollte man mindestens eine Woche, besser noch zwei Wochen vor dem Kampagnenstart.

Findet ihr gut? Super! Hier geht es zur Kampagne von Coffeemeal!

Alle Fotos: Coffeemeal