Gimme your money – Crowdinvesting mit eco:fibr
Das Startup eco:fibr hat eine digitale Finanzierungsrunde gestartet, um bis zu 600.000 Euro für den Markteintritt seiner nachhaltigen Alternative zu Holzzellstoff einzuwerben. Das Unternehmen gewinnt Fasern aus Ananaspflanzenresten, die bisher ungenutzt bleiben. Eine Beteiligung ist ab 100 Euro möglich. Wir haben die Gründerin Merit Ulmer-Kasak zu der Kampagne interviewt.
Wer steckt hinter eco:fibr?
Merit Ulmer-Kasak, Julian Kolbeck und Michelle Spitzer als Gründer*innen und Geschäftsführer*innen sowie Niklas Tegtmeier und Susan Miklaw als Mitarbeiter*innen.
Was ist eure langfristige Mission mit eco:fibr?

Unsere Mission lautet „turning waste into purpose“ – danach richtet sich auch unser ganzes unternehmerisches Handeln: pflanzlichen Reststoffen einen neuen Sinn geben und Wertschöpfungsketten verlängern, oder sogar schließen. Wir starten mit Ananaspflanzen, aber haben schon jetzt mit anderen Pflanzen gearbeitet und wissen, dass sich auch weitere Reststoffe verwerten lassen.
Wodurch unterscheidet ihr euch von anderen Startups, die alternativen Fasern oder nachhaltige Zellstoffe entwickeln?
Die Ananasfasern zeichnen sich durch hohe Festigkeitseigenschaften aus, ein Parameter, der für die verarbeitende Industrie z. B. Papier & Verpackung sehr wichtig ist und für stabile Produkte sorgt. Außerdem ist die Ananaspflanze nicht saisonal und muss nicht extra für die Verarbeitung angebaut werden, sondern fällt bei der Ananasproduktion als Reststoff an. Die Verarbeitung ist zudem sehr ressourcenschonend möglich und spart so Energie und Kosten ein.
Welche Umwelteffekte adressiert ihr konkret?

Die Arbeit von eco:fibr unterstützt die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen, insbesondere die Ziele 9, 12 und 13. SDG 9 fördert nachhaltige Industrieprozesse und Innovationen, SDG 12 setzt auf effiziente Ressourcennutzung und Abfallvermeidung, und SDG 13 zielt auf Klimaschutz und die Reduzierung von CO₂-Emissionen ab. Durch die Nutzung von Ananaspflanzenresten können pro Tonne Fasern rund 5,4 Tonnen CO₂ eingespart werden. Allein in Costa Rica könnten so bis zu 4,5 Millionen Tonnen Pflanzenreste sinnvoll verwertet und die Natur entlastet werden, anstatt dass die Rückstände chemisch getrocknet und auf den Feldern verbrannt werden.
Warum habt ihr euch für Crowdinvesting über FunderNation entschieden?
Fundernation ist eine Plattform, die sich auf DeepTech und GreenTech Startup-Investments fokussiert und einen großen Pool an Investor*innen über die letzten Jahre aufgebaut hat. Das Team dahinter hat außerdem langjährige VC Erfahrung und kombiniert so beide Welten miteinander. Die Konditionen sind außerdem in Ordnung für das, was man auch an Unterstützung erhält. Circa 40 % der Investor*innen über Fundernation kamen aus deren Netzwerk. Ein Fakt, der besonders ist, gerade wenn man die Erfahrung anderer Startups mitbekommt.
Gibt es Pläne, euer Produktportfolio über Papier und Verpackungen hinaus zu erweitern?

Auf jeden Fall! Wir haben im vergangenen Jahr unsere Zielgruppe weiter geöffnet und werden einen möglichst breiten Markteinstieg Anfang 2026 realisieren. Von Gipsfaserplatten und andere Produkte der Bauindustrie, über die Papierindustrie, aber auch Verbundmaterialien in Verbindung mit zum Beispiel Bioplastiken ist vieles möglich. Langfristig denken wir auch mit unserem chemischen Prozess an hochwertige Anwendungen wie Zellulose für Textil, Nahrungsmittel und Pharmazusatzstoffe. Der Markt ist riesig und wir bleiben flexibel mit unserer Prozess und Produktpalette, die sich über die Zeit erweitern wird.
Hier geht es zur Crowdinvesting Kampagne
Beitragsbild: Gründerin Merit Ulmer-Kasak (Quelle: Hamburg Startups) Sonstige Fotos: eco:fibr









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