Pelster’s macht Haferdrinkpulver für die ganze Familie
Haferdrinks liegen schon lange im Trend, Haferdrinkpulver haben allerdings den ganz großen Durchbruch noch nicht geschafft. Das möchte das Startup Pelster’s mit einem familienfreundlichen Konzept und einem vielfältigen Sortiment ändern.
Eigentlich hatte Anika Pelster den idealen Job für sich schon gefunden. Ihre Tätigkeit als Steuerberaterin, Wirtschaftsprüferin und Managerin bei einer großen Unternehmensberatung machte ihr Spaß, dort hat sie gern und viel gearbeitet. 2020 war dann allerdings das Jahr, das neue Perspektiven für sie brachte. Zum einen wurde sie zum ersten Mal Mutter. Zum anderen gaben ihr die Beschränkungen während der Pandemie die Zeit, über gewisse Dinge nachzudenken. Zum Beispiel über die Frage, warum es Milchpulver für Babys gab, aber kein ähnliches Produkt für Haferdrinks.
Pelster’s zeigt sich als Familienunternehmen
Die gelten bekanntlich als umwelt- und klimafreundlichere Alternative zu Kuhmilch, allerdings fällt auch hier immer noch eine Menge Verpackungsmüll an. Eine Pulverlösung wurde den automatisch erheblich reduzieren, auch beim Versand. Zunächst musste aber das richtige Rezept gefunden werden. Am Anfang standen Versuche in der eigenen Küche. Anika dörrte und pulverisierte Hafer und stieß dabei irgendwann an ihre Grenze, hatte aber eine genaue Vorstellung von dem Produkt entwickelt. Damit konnte sie sich auf die Suche nach einem Lohnhersteller mit geeignetem technologischen Know-how machen. Fündig wurde sie in ihrer Region – ihr Startup namens AP Innovations GmbH hat seinen Sitz in Altenberge in der Nähe von Münster.
Der Markenname lautet allerdings Pelster’s. Die ursprüngliche Idee, einen irgendwie coolen Namen zu finden, wurde schnell zugunsten der jetzigen Variante verworfen. Pelster’s signalisiert eine gewisse Bodenständigkeit und dass es sich hier um ein Familienunternehmen handelt. Anikas Mann Marcel, ein Versicherungsmakler, fungiert als Geschäftsführer. Die mittlerweile zwei Kinder sind bei der Produktentwicklung immer im Hinterkopf. Das Sortiment richtet sich nämlich an die ganze Familie und bietet längst mehr als nur Pulver für Haferdrinks.
Mehr als nur Haferdrinkpulver
Für die Kleinen gibt es einen zuckerreduzierten Bio Schokodrink, Erwachsene können beispielsweise unter vier Cappucino-Varianten auf Haferdrink-Basis wählen. Und die Bio Nusscreme dürfte alle Altersklassen ansprechen. Im Mittelpunkt stehen allerdings nach wie vor die Haferdrinkpulver, die es in drei Sorten gibt: Bio, Barista und Hafer-Mandel. 100 Gramm ergeben einen Liter und als Verpackungsgrößen stehen Beutel mit 250 oder 1.500 Gramm sowie eine Dose mit 500 Gramm zur Auswahl.
Offiziell gestartet ist Pelster’s im Sommer 2022 mit dem eigenen Onlineshop. Davor lagen eine Produktentwicklungsphase von gut einem Jahr und einige Komplikationen mit Lieferanten. Der Ukraine-Krieg und die damit verbunden gestiegenen Rohstoffpreise spielten eine Rolle, und auch die Flutkatastrophe im Ahrtal, die einen Verpackungshersteller unmittelbar betraf. Eine echte Herausforderung stellte es zudem dar, die Marke etwa über die sozialen Medien und Influencer bekannt zu machen. Da ist Ausdauer gefragt. Immerhin konnte Pelster’s seine Umsätze bisher jedes Jahr verdoppeln und einen festen Kundenstamm aufbauen, der regelmäßig bestellt.
Ein Markt im Wachstum
Mittelfristig ist das Ziel nicht nur, die Markenbekanntheit zu steigern, sondern sich auch eine Listung in Einzelhandel zu sichern. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es wichtig, die Vorteile des erklärungsbedürftigen Produkts in die Köpfe zu bekommen und sich von den Mitbewerbern zu differenzieren. Parallel zu Pelster’s haben nämlich auch einige andere Anbieter Hafermilchpulver auf den Markt gebracht. Anika bleibt aber optimistisch. Die Nachfrage nach Milchalternativen wächst weiter, ebenso der Wunsch Müll zu vermeiden, das schafft Platz für mehrere Unternehmen. Mit seiner Positionierung als Marke für die ganze Familie mit einem breiten Sortiment rund ums Frühstück hat sich Polster’s zudem ein gewisses Alleinstellungsmerkmal geschaffen, auf dem sich aufbauen lässt. Grund genug für Anika, ihre aktuelle Elternzeit zu nutzen, um ihr Startup weiter voranzubringen.
Fotos: Pelster’s