Die neuen Trends bei Haferdrinks & Co.

Pflanzliche Alternativen zu herkömmlicher Milch werden immer beliebter und besonders erfolgreich sind solche auf der Basis von Hafer. Haferdrinks – der Begriff „Hafermilch“ ist offiziell nicht gestattet – gibt es inzwischen in jedem Supermarkt. Wir stellen euch heute vier Startups vor, die das vegane Getränk mit neuen Ideen weiter voranbringen. Und als Bonus haben wir noch einen Tipp für alle, die Mandeldrinks lieben.

Die Geschichte der Haferdrinks beginnt in Schweden, wo der Professor Rickard Öste Methoden erforschte, wie sich Milchalternativen unter anderem aus Hafer erzeugen ließen. Das Ergebnis führte Anfang dieses Jahrhunderts zur Gründung von Oatly, tatsächlich also der Pionier auf diesem Gebiet. Der Erfolg des Unternehmens führte zu zahlreichen Nachahmungen und Weiterentwicklungen und der Trend ist noch lange nicht vorbei, wie wir auch bei den Bewerbungen für unseren FIC 2021 FOOD AWARD feststellen konnten. Die fünf Startups, die sich in diesem Beitrag vorstellen, befanden sich alle in der Auswahl.

Organic Labs

Moritz Mangold, Juliana Romana und Lily Kehl von Organic Labs.
Moritz Mangold, Juliana Romana und Lily Kehl von Organic Labs.

Häufig genannte Argumente für vegane Ernährung sind das Tierwohl, aber auch der Klima- und Umweltschutz. Der Ressourcenverbrauch ist bei pflanzlichen Produkten deutlich geringer als bei tierischen. Bisher kommen Haferdrinks überwiegend in Tetra Paks in den Handel, was einen gewissen Transportaufwand und auch Müll verursacht. Der nächste Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist daher Haferdrinkpulver, wie es zum Beispiel Organic Labs herstellt. Das sagt das Startup selbst über sein Angebot:

„Bio Super Hafer ist ein Haferdrinkpulver, mit dem sich in wenigen Sekunden ein frische pflanzliche Milchalternative herstellen lässt. Das Haferdrinkpulver besteht aus lediglich einer Zutat, glutenfreiem Bio Vollkornhafer. Auch die Umwelt profitiert von diesem Konzept: Da kein Wasser verpackt und durchs Land transportiert werden muss, werden Transportemissionen und unnötiger Verpackungsmüll eingespart. Bio Super Hafer kommt zudem in einer einzigartigen, zu 100 % recyclebaren Papierverpackung.“

Blue Farm

Das Haferdrinkpulver von Blue Farm mit passender Flasche zum Anmischen.
Das Haferdrinkpulver von Blue Farm mit passender Flasche zum Anmischen.

Das Berliner Startup Blue Farm setzt ebenfalls auf Haferdrinkpulver. Hier ist also offensichtlich eine neue Produktform im Anmarsch, die es bald in die Regale des Lebensmitteleinzelhandels schaffen könnte. Auch hier lassen wir wieder das Startup selbst zu Wort kommen:

„Mit Blue Farm fangen wir HEUTE an, die Welt von MORGEN nachhaltiger zu gestalten. Aus diesem Grund schaffen wir Produkte, die gut für dich sind und dabei die Umwelt schonen, denn mit unserem Haferdrinkpulver zum Selbermischen, genießt du immer einen frischen Haferdrink, ohne jegliche Zusatzstoffe und leistest ebenso einen aktiven Beitrag, um CO2-Emissionen, Verpackungsmüll und Lebensmittelabfälle einzusparen – ohne dabei auf köstlichen Geschmack zu verzichten. Blue Farm ist die erste Direct-to-Consumer Marke für Haferdrinkpulver, die die Industrie von pflanzlichen Milchalternativen verändern möchte: von der Produktion Distribution über den Konsum.“

UNMILK

Haferdrinks: Jennifer Schäfer von UNMILK stellt die Milchwelt auf den Kopf.
Jennifer Schäfer von UNMILK stellt die Milchwelt auf den Kopf.

Auch von UNMILK wird es demnächst ein Haferdrinkpulver geben. Bekannt geworden ist das Hamburger Startup bereits wegen des hohen Proteingehalts seiner Milchalternativen. Das Problem, dass bei veganer Ernährung Proteine manchmal zu kurz kommen, wäre damit gelöst. Wie UNMILK sich selber sieht, erklärt Gründerin Jennifer Schäfer:

„Hallo, wir sind keine Milch. Wir stellen die Milchwelt auf den Kopf. Denn wir machen plant based zum neuen Standard – und Kuhmilch zur Alternative! Mit Produkten, die so gut sind, dass selbst der größte Milch-Fan lieber zur UNMILK greift: extra cremiger Geschmack, gesunde Zutaten, nachhaltiges Denken, viel Protein – und zu 100 % pflanzlich. Denn wir sind UNMILK. No Milk Is Better!“

yamo

Ein großes Sortiment hat yamo, zum Beispiel mit Babynahrung oder Pausensnacks für Kinder. Für uns sind aber vor allem Choc Norris und Marilyn Mangoe interessant. Das sind keine Filmstars, sondern Haferdrinks mit Fruchtgeschmack. Das Unternehmen stellt sich selbst so vor:

„yamo ist ein Schweizer FoodTech-Startup, das sich auf frische, ausgewogene und pflanzenbasierte Mahlzeiten und Snacks für Kinder jeden Alters spezialisiert hat. Deshalb geben wir uns nur mit dem Besten für Kinder zufrieden: 100 % natürliche Zutaten – 100 % Bio – kein Zuckerzusatz – keine Zusatzstoffe – umfassende Nachhaltigkeitsphilosophie. Wir bieten pflanzlichen Trinkspaß für Kinder: Unsere praktischen Haferdrinks ohne Zuckerzusatz passen in jede Lunchbox, sind ideal für unterwegs und schmecken auch ungekühlt gut.“

Mjlk

Dorina Döring und Hannah Samira Schmidt von MjILK
Dorina Döring und Hannah Samira Schmidt von MjILK

Wie versprochen haben wir zum Schluss noch einen Tipp für Fans von Milchalternativen auf Mandelbasis. Auch MjLK hilft bei der Einsparung von Verpackungen, allerdings nicht mit einem Pulver, sondern einer Paste, die mit Wasser verrührt den Mandeldrink ergibt. Natürlich haben wir auch MjLK um eine Selbstbeschreibung gebeten:

„Tschüss Tetra Paks – Hallo MjLK! Wir sind Dorina und Hannah und möchten nachhaltigen Konsum ermöglichen, der Spaß macht und zugleich regenerativ für die Umwelt und den Körper ist. MjLK sind 7 Liter Mandelmilch in einem 450 ml Glas. Mit MjLK, der ersten Mandelmilchbasis, emittierst du 80 % weniger CO2-Emissionen als konventionelle Mandelmilch im Tetra Pak. Bleib flexibel und bereite dir deine frische, biologische Mandelmilch jederzeit und überall zu. MjLK ist aufschäumbar und liefert dir den perfekten Barista-Schaum!“

Beitragsbild:  Küflü Çıkın von Pexels Weitere Fotos: Organic Labs, Blue Farm, UNMILK, yamo und MjLK