Gimme your money – Crowdinvesting mit Haferkater
Crowdinvesting für Verantwortungseigentum, Haferkater macht es vor. Das Ziel des Startups ist, externe Geldgeber rauskaufen, und dafür hat es jetzt eine Kampagne gestartet. Denn wenn die Prioritäten eines Unternehmens unverändert bleiben sollen, kann es mit Investoren an der Seite auch mal schwieriger werden. Hier erfahrt ihr mehr über die Crowdinvesting-Kampagne von Haferkater und wie auch ihr investieren könnt.
Haferkater stellt sich vor:
Seit dem ersten Haferkater-Tag vor neun Jahren haben wir ein Ziel: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die schnell und einfach zur Verfügung gestellt wird. Unsere Lösung ist ein Gericht aus Hafer, Wasser und Salz: Porridge. Im eng getakteten Arbeitsalltag können sich Pendler:innen so unterwegs mit einer gesunden Mahlzeit versorgen.
Wir differenzieren uns vor allem durch unser vegetarisch-veganes Sortiment, welches bereits überwiegend aus Bio-Produkten besteht und größtenteils vor Ort zubereitet wird. Unsere über 20 Haferkater-Stores findet ihr fast alle an Bahnhöfen. Haferkater steht somit für eine schnelle und gesunde Ernährung an Verkehrsknotenpunkten.
Mit der Crowd-Kampagne planen wir einerseits diesen Wachstum zu beschleunigen und in den nächsten Jahren über 80 Stores zu eröffnen und andererseits das Unternehmen in ein Purpose-Unternehmen umzuwandeln, indem wir die 33% der Anteile, die zurzeit von externen Investoren gehalten werden, zurückkaufen.
Wie lange dauert die Kampagne?
Unsere Kampagne ist im Dezember 2023 gestartet und dauert 12 Monate.
Nach welchen Kriterien habt ihr eurer Crowdinvesting-Ziel definiert?
Das Ziel wurde anhand der Finanzplanung klar definiert und ist für unser Geschäftsmodell mit Filialen, die ausgebaut werden, leicht zu berechnen.
Wie lange hat es gedauert, eure Crowdinvesting-Kampagne an den Start zu bringen?
Die Vorbereitungsphase einer solchen Kampagne dauert mehrere Monate. Dieses Mal war vor allem der juristische Teil sehr zeitaufwändig, da unseres Wissens nach vorher noch nie eine Umwandlung in Verantwortungseigentum über eine Crowdfinanzierung stattgefunden hat. Somit waren viele Anwälte in den Prozess eingebunden und die rechtliche Komplexität war sehr hoch.
Wie aktiviert ihr eure Community?
Wir setzen auf verschiedene digitale und analoge Touchpoints, um unsere Community zu aktivieren. Regelmäßig machen wir über unsere Social Media Kanälen wie LinkedIn und Instagram auf die Kampagne aufmerksam. Zudem gibt es eine Landing Page mit allen Infos. Wir streuen aber auch Infos über die Stores, wo wir Becher bestickern, Flyer verteilen und Plakate positioniert haben. Zudem treten wir an Printmedien heran und sind mit Multiplikator:innen in Kontakt. Und klar: Die direkte Ansprache unserer Mitarbeitenden in den Stores mit den Gästen ist Goldwert.
Was sind eure größten Herausforderungen dabei?
Verantwortungseigentum ist ein komplexes Thema und nicht für alle sofort zugänglich. Es ist ein kommunikativer Spagat, einerseits die Änderung der Unternehmensform zu erklären, andererseits das Wachstum, welches finanziert werden soll – und dann noch das Prinzip Crowdinvesting nahezubringen und alle Risiken und Vorteile verständlich zu machen.
Welche Pitfalls sollte ein Food-Startup unbedingt vor dem Start der Kampagne bedenken und vermeiden?
Die Erwartungshaltung muss realistisch sein. Es war 2021 deutlich einfacher Crowd-Investoren zu begeistern, als es Anfang 2024 der Fall ist. Der Leitzins soll in den nächsten Monaten wieder sinken und dann wird, im Umkehrschluss, Crowdinvesting erneut deutlich attraktiver. Ende 2024 kann der Crowd-Markt also erneut andere Möglichkeiten geben: Diese Variablen sollte ein Food-Startup in der Finanzplanung berücksichtigen, wenn es darum geht zu planen, wie viel Liquidität über die Crowd zur Verfügung stehen wird.
Fotos: Haferkater