Kopp nature: Vom Schulpraktikum zum Erfolgsunternehmen

Andere gehen in seinem Alter noch zur Schule, er leitet bereits sein eigenes Food-Startup. Mit 18 Jahren hat Jona Kopp, der Gründer von Kopp nature, schon eine Menge erreicht und noch einiges vor.

Mit 13 Jahren fing Jona Kopp an, sich mit dem Thema Marketing zu beschäftigen. Klar hat er auch das Fußballsimulationsspiel FIFA gespielt, aber die Aneignung von Marketing-Know-how war das Hobby, das ihn am meisten interessierte. Als er mit 16 das Berufskolleg Witten besuchte, um dort sein Fachabitur zu machen, brachte er also schon eine Menge Vorkenntnisse mit. Dementsprechend konnte er sich den Platz für das obligatorische Praktikum, das drei Tage pro Woche in Anspruch nimmt, eigentlich aussuchen; mehrere Unternehmen interessierten sich für ihn. Geld zu verdienen gab es da aber nicht, also entschied er sich für ein anderes Modell.

Die Startup-Gründung als Schulpraktikum

Kopp nature-Gründer Jona Kopp mit seinem Teesortiment

Er trat das Praktikum in der IT-Firma seines Vaters an, um sein eigenes Startup zu gründen. Sein Fokus lag dabei allerdings weder auf Soft- noch auf Hardware, sondern auf Food. Unter dem Markennamen Kopp nature verkaufte Jona zunächst Gewürze, inzwischen hat er sich auf Teemischungen spezialisiert. Die ersten Portionen hat er in Omas Keller abgefüllt und auf dem Weihnachtsmarkt verkauft. Seit Januar 2020 hat Kopp nature seinen eigenen Onlineshop. Als Startkapital hatte Jona nur etwa 2.000 Euro zur Verfügung, weshalb er anfangs nur kleine Mengen produzieren konnte. Zum Glück fand er einen Lieferanten, der ihm da großzügig entgegenkam.

Als das Geschäft Fahrt aufnahm, schaffte er sich eine Maschine zum Abfüllen der Teedosen an. Inzwischen übernimmt das ein externer Dienstleister. Das Fachabitur hat Jona abgebrochen, längst ist Kopp nature zum Vollzeitjob geworden. Und nicht nur für ihn: Das Team wächst ständig, vor allem in den Bereichen Marketing und Vertrieb. Daher hat das Startup mittlerweile sein eigenes Büro in Bochum. Jona vergleicht die Unternehmenskultur dort mit einem Coworking Space. Es gibt weder feste Arbeitsplätze noch feste Arbeitszeiten und keine strengen Hierarchien. Hauptsache, die Aufgaben werden wie geplant erledigt.

Zu tun gibt es jedenfalls genug, denn der Jungunternehmer setzt auf Wachstum. Früh konnte er sich eine Listung in einigen Edeka-Märkten ergattern und eine verstärkte Präsenz im Lebensmitteleinzelhandel ist eine seiner Prioritäten. Markenbekanntheit erzielt er über die sozialen Medien und Influencer-Kampagnen. Fünf Teesorten, immer mit fruchtigen Akzenten, hat er aktuell im Angebot. Dabei soll es nicht bleiben, für die Sommersaison ist zum Beispiel an einen Eistee gedacht.

Ganz große Zukunftspläne für Kopp nature

Für die Zukunft denkt Jona in ganz großen Kategorien. Zunächst steht die offizielle Gründung des Unternehmens an, das zurzeit noch über seinen Vater läuft. Eine GmbH oder sogar AG soll es werden. Der Vater nimmt nur bedingt Einfluss auf die Geschäfte seines Sohnes, dient aber als unternehmerisches Vorbild und steht mit Rat und Tat zur Seite. Für die finanzielle Absicherung sorgt ein mit einer Bank vereinbartes Kreditmodell. Mittelfristig wäre auch ein externer Investor interessant. Nun aber endlich zu den großen Plänen:

Auf die Frage, wo er sich und sein Unternehmen in fünf Jahren sähe, antwortet Jona: bei 500 bis 800 Mitarbeitern und 30 eigenen Läden inklusive Gastronomiebereich. Er würde zudem gerne als Eventsponsor auftreten und weitere Unternehmen gründen. Wie realistisch das alles ist, wird sich zeigen, und sicherlich wird es für den Gründer auch noch einige Rückschläge geben. Dabei ist das bisher erreichte schon bemerkenswert genug. Schließlich ist er gerade mal 18 Jahre alt.