Nachhaltige Verpackungen, ideal auch für den Handel – so geht’s!

Die Verpackung von Food-Produkten ist ein komplexes Thema. Sie sollte die oft empfindliche Ware schützen, den logistischen Ansprüchen des Handels genügen, Aufmerksamkeit am Point of Sale erzeugen und dabei möglichst viele Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Wie sich das alles unter einen Hut bringen lässt, war Thema eines Workshops, den wir zusammen mit der REWE Nord und THIMM pack’n’display veranstaltet haben. Die wichtigsten Erkenntnisse fassen wir hier zusammen.

Als Lebensmitteleinzelhändler kennt REWE so gut wie jeder, aber die wenigsten haben wahrscheinlich eine Vorstellung davon, wie groß die REWE Group tatsächlich ist. Daher begann der Vortrag von Sabrina Nenninger und Jochen Gilles aus der Logistikabteilung der REWE Markt GmbH (Zweigniederlasung Nord) mit einem Überblick über die zahlreichen Geschäftsbereiche des Konzerns. Neben den in Deutschland bekannten Unternehmen wir Penny oder toom Baumarkt, gehören die Marken Billa sowie das Touristikunternehmen DER dazu.

Diese und die folgenden Grafiken zeigen Ausschnitte aus der Präsentation zu nachhaltigen Verpackungen.
Diese und die folgenden Grafiken zeigen Ausschnitte aus der Präsentation zu nachhaltigen Verpackungen.

Logistik hat bei REWE einen hohen Stellenwert

Eine wichtige Säule in Deutschland sind dabei die rund 3.600 REWE-Märkte mit 24,5 Milliarden Euro Umsatz. Sie beschäftigen rund 150.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch an den 18 Logistikstandorten in ganz Deutschland. In einem Imagefilm konnte man den Weg eines Pakets innerhalb eines Logistikzentrums verfolgen – alleine das Thema wäre ein eigener Beitrag wert. Deutlich wird dabei aber auf jeden Fall, wie akribisch und organisiert REWE dort arbeitet. So werden alle in den Zentrallagern eingehenden Waren genau geprüft, bevor sie an den Handel weiterverschickt werden.

Ein regionaler Logistikstandort befindet sich seit 1989 im niedersächsischen Stelle. Rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich auf 60.000 Quadratmetern Lagerfläche um die Waren, ,die in den verschiedenen Sortimentsbereichen (Trockensortiment, Obst und Gemüse, Frischdienst, Fleisch und Tiefkühl) gehändelt werden. Ein Fuhrpark von 158 Fahrzeugen sorgt dann für die Belieferung der insgesamt etwa 1.200 Abnehmer im Einzugsgebiet von Stelle. Bei aller Sorgfalt geht es bei der Abfertigung der großen Liefermengen manchmal etwas robust zu, weshalb eine stabile Verpackung Pflicht ist.

Mit THIMM pack’n’display führen viele Wege zu Nachhaltigkeit bei der Verpackung

Womit wir beim zweiten Teil des Workshops angelangt sind, den Salin Hunt und Michael Burkowski vom Verpackungsspezialisten THIMM pack’n’display bestritten. Sie stellten das auf Wellpappe spezialisierte Unternehmen vor, das wir in einen Blogbeitrag schon ausführlich porträtiert haben. Es bietet gemeinsam mit den Kunden erarbeitete, nachhaltige und innovative Verpackungslösungen mittels digitalem Druck- und Laserstanzverfahren für fast alle Fälle. Das dabei bevorzugte Material Wellpappe ist besonders nachhaltig und besteht zu mindestens 80 % aus recyceltem Material. Eine gute Verpackung hat fünf wesentliche Funktionen: Schutz der Ware, Marketing durch ansprechende Gestaltung, Information über Inhalte, Convenience für Handel und Verbraucher sowie Eignung für Lager- und Transport. Auf diesen Punkt wollen wir uns hier konzentrieren.

Ein gutes Beispiel, wie sich die Nachhaltigkeit einer Verpackung verbessern lässt, ist die Optimierung der Verpackung. Durch eine schmalere Wellpappe lässt sich bis zu 30 % Volumen einsparen. Dadurch passt mehr Ware in einen Lastwagen, was weniger Fahrzeuge erforderlich macht und so den CO2-Ausstoß reduziert. In eine ähnliche Richtung geht die individuelle Gestaltung von Umverpackungen, die von den üblichen, annähernd quadratischen Kartons abweichen. Je nach Form und Größe der Produkte bieten sich zum Beispiel schmalere Lösungen an, die Material und Lagerplatz einsparen.

Materialeinsparung um jeden Preis kann allerdings nicht das Ziel sein. Die Ware muss so verpackt sein, dass sie auch bei der Übereinanderstapelung unterschiedlicher Produkte nicht kippt, eingedrückt oder anderweitig beschädigt wird. Dabei spielt auch die Fixierung der einzelnen Artikel innerhalb einer Verpackungseinheit eine große Rolle. Bei Flaschen lässt sich das durch Trennwände in einem Karton gut erreichen. Bei Dosen auf einem Tray lässt sich besserer Halt durch eine Umverpackung aus Pappe erreichen. Im Zweifelsfall muss es manchmal auch eine Plastikfolie sein. Ganz ohne Kompromisse geht es nicht und für Plastik gibt es inzwischen auch einige überzeugende Recyclingkonzepte.

Glücksfall Gin – ein Beispiel für eine gelungene Verpackung

Wie sich eine gute Verpackung positiv auf die Vermarktung eines Produkts auswirken kann, zeigte das Beispiel des Gins Glücksfall. Das Gründerpaar Nadine und Michael Hasse hat diese Marke 2019 ins Leben gerufen und über diverse Vertriebswege (Handel, Hotellerie und externer Onlineshop) schon einige Aufmerksamkeit erzielt. Um im hart umkämpften Ginmarkt herauszustechen, haben sich die Hasses überlegt, eine Geschenkbox in Apothekenoptik zu entwerfen, passend zur Gestaltung der Flasche und dem beruflichen Hintergrund des Paares. Den Protyp der Box haben sie selbst gebaut, die Umsetzung mit der Anlehnung an einen Apothekerschrank hat dann THIMM pack’n’display vorgenommen. Ein besonders schönes Beispiel für eine individuelle Verpackungslösung.

So sieht ein Entwurf für die Glücksfall-Verpackung aus.

So setzen Startups Displays richtig ein

Insgesamt 25 Food-Startups aus unserem Food Innovation Camp Club waren bei dem Workshop zu Gast, einige von ihnen bekamen die Gelegenheit Fragen zu stellen. Ein mehrfach angesprochenes Thema waren dabei Displays, die Produkte im Einzelhandel prominent präsentieren können. Displays können für Startups einen nicht unerheblichen Kostenaufwand bedeuten und lassen sich in der Regel nicht wiederverwerten. Daher sollte ihr Einsatz sorgfältig geplant werden, auch in Absprache mit dem Handel. Es ist zu klären, ob überhaupt aktuell Platz und Bedarf besteht und welche Stückzahl sich realistischerweise verkaufen lässt. Dabei können zum Beispiel lokale und regionale Besonderheiten eine Rolle spielen. Es muss auch nicht unbedingt ein maßgeschneidertes Display sein. Standardmodelle sind preisgünstiger, für die gängigen Verpackungsformate geeignet und halten so manchen Rempler mit dem Einkaufswagen aus.

Nach genau zwei Stunden war der Workshop beendet. Die Teilnehmenden konnten eine Fülle von Informationen mitnehmen und für ihre eigenen Verpackungsfragen nutzen. Für eine weiterführende Beratung boten sich ihnen REWE Nord und THIMM pack’n’display an. Das Angebot gilt natürlich auch für alle, die dies lesen und auf der Suche nach nachhaltigen Verpackungslösungen sind, die auch dem Handel die Arbeit erleichtern. Wir danken unseren Partnern, die den Workshop möglich gemacht haben!

Wenn ihr noch Fragen rund um das Thema nachhaltige Verpackungen habt, könnt ihr sie gern an folgende Mailadresse richten: marketing-tpd@thimm.de.