Plantbaser – ein digitaler Konfigurator für pflanzliche Lebensmittel

Von der Idee zum fertigen Produkt in nur zwei Wochen? Diese Vision möchte Planteneers, ein auf pflanzenbasierte Lebensmittel spezialisiertes Unternehmen, möglich machen. Plantbaser heißt der digitale Konfigurator, der die Entwicklung von Alternativen zu tierischen Produkten erheblich erleichtert.

Innerhalb kürzester Zeit können Hersteller auf Basis von selbst definierten Kriterien ihr Wunschprodukt aus dem umfassenden Lösungsportfolio von Planteneers auswählen oder weiter nach ihren Vorstellungen konfigurieren. Testmuster von pflanzenbasierten Lebensmittelinnovationen werden umgehend zur Verfügung gestellt und Entwicklungszeiten somit deutlich beschleunigt. Damit stellt Plantbaser eine echte Innovation dar, dennn dieser Form gibt es bislang kein vergleichbares Tool.

„Wir haben intensiv geprüft, an welcher Stelle der Produktentwicklung sich eine Digitalisierung lohnt“, erklärt Dr. Matthias Moser, Geschäftsführer der Food Ingredients Division der Stern-Wywiol Gruppe, der Muttergesellschaft von Planteneers. „Betrachtet man den gesamten Entwicklungsprozess, dann macht es aus unserer Sicht am meisten Sinn, den ersten Teil des Projekts zu verkürzen – also die Phase von der Definition des Produktes bis zum ersten Muster. Mit dem Plantbaser lassen sich die zahlreichen Abstimmungsprozesse auf ein notwendiges Minimum reduzieren und der Kunde kommt mit seiner Neuheit sehr viel schneller und effizienter zur Marktreife.“

Torsten Wywiol, CEO der Stern-Wywiol Gruppe, fügt hinzu: „Die Digitalisierung schreitet auch im B2B-Bereich mit großen Schritten voran. Der digitale Kundenkontakt ist inzwischen selbstverständlich geworden. Insofern war es für uns logische Konsequenz, ein Instrument zu entwickeln, das unseren Kunden durch die digitale Produktentwicklung sehr viel Zeit und auch Geld spart.“

Das Video gibt eine kurze Einführung in den Plantbaser.

Beim Plantbaser sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich

Mit dem Planteneers-Konfigurator können die Kunden die gesamte Bandbreite an denkbaren Produkten nutzen und dabei ihre eigenen Ideen konkretisieren. Dadurch wird die Möglichkeit, Innovationen zu entwickeln, deutlich vereinfacht. Gerade für klassische Fleischwarenhersteller oder Molkereien ergibt sich daraus ein weiterer entscheidender Vorteil: Dezidierte Expertise im Bereich pflanzenbasierte Lebensmittel ist nicht notwendig. Welche Proteine zu welchen Produkten passen, zeigt der Plantbaser. Die Kunden können sich bei der Produktentwicklung somit sehr viel stärker auf marketingrelevante Aspekte konzentrieren – also, was gibt es bereits auf dem Markt, wo gibt es noch Marktlücken?

Wer zum Beispiel eine pflanzliche Alternative zu klassischem Joghurt herstellen möchte, kann zwischen unterschiedlichen Proteinquellen wählen – unter anderem Mandel, Cashew, Hafer oder Reis. Gleichzeitig lassen sich allergene Zutaten definieren, die auf keinen Fall enthalten sein sollen. Weitere Parameter sind Herstelltechnologie und Produktbasis. Produkteigenschaften wie Fett- und Proteingehalt, Farbe, Textur und Mundgefühl lassen sich individuell einstellen. Und sogar ein realistischer Eindruck vom Produkt mit den ausgewählten gewünschten Eigenschaften ist sofort in einem Video zu sehen. Dazu Dr. Moser: „Für diese Visualisierung haben wir unzählige Produkte und Videos erstellt, damit der Kunde direkt am Bildschirm sieht, wie sein Endprodukt aussieht. Er erkennt sofort, wie sich die Textur verändert, wenn er den Fett- oder Proteingehalt erhöht bzw. reduziert.“

Neuproduktentwicklung in 15 Minuten, Produktmuster in zwei Wochen

Innerhalb von 15 bis 20 Minuten kann der Kunde das gewünschte Produkt zusammenstellen und Muster bestellen. Diese stehen bereits zwei Wochen später zur Verfügung – entweder als verzehrfertiges Produkt oder als Pulver, das die Kunden selbst verarbeiten. Die Ready-to-eat-Variante besteht aus einem Set mit vier einzelnen Produkten. Pro Bestellung können bis zu drei Sets angefordert werden. Gleiches gilt für die Pulver, die in drei verschiedenen Grammaturen erhältlich sind. Da neben dem Material- und Personalaufwand vor allem die aufwändige Logistik mit gekühltem Versand Kosten verursacht, ist die Anfertigung der Muster kostenpflichtig.

Wenn der Kunde das Produktmuster anfordert, erhält er die dazugehörige Zutatenliste und Spezifikation sowie die einzelnen Zubereitungsschritte und genauen Informationen zum Equipment. Im persönlichen Kunden-Account können die Unternehmen den jeweiligen Status des georderten Produktmusters erkennen. Die Produktdetails werden ebenfalls gespeichert. Im besten Fall entspricht das Muster allen gewünschten Anforderungen. Dann können die Kunden die Zutaten direkt beim Vertrieb ordern. Sind Geschmack oder Textur noch nicht wunschgemäß, kann man neu konfigurieren. Aktuell können Kunden bereits individuelle pflanzliche Alternativen zu Käse, fermentierten Milchprodukten und Fleischprodukten mithilfe des Plantbasers erstellen. Auch Mayonnaise ist bereits konfigurierbar. In Kürze wird die Auswahl um pflanzliche Backwaren sowie um Alternativen zu Ei-Erzeugnissen und Fischprodukten erweitert.

Beitragsbild: Screenshot von der Planteneers-Webseite.