Planteslagterne – Vegetarisch leicht gemacht!
Vegetarisch oder vegan zu leben fällt vielen noch schwer. Meist scheitert es an den Alternativen, die einem für ein Schnitzel oder eine Frikadelle geboten werden. Und der Geschmack ist häufig auch nicht sehr überzeugend. Das dänische Startup Planteslagterne möchte dies ändern und hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch Gemüsemuffel und Fleischliebhaber von der vegetarischen Kost zu überzeugen. Henrik Christensen zeigt uns, wie es geht!
Stellt doch gerne für den Anfang erst einmal euch und euer Startup vor!
Wir sind drei Gründer, die Planteslagterne zusammen gegründet haben. Ein Chefkoch, ein Kundenfreund und ein Zahlenfanatiker. Unsere gemeinsame Absicht war es, bessere Fleischalternativen aus echtem Gemüse ohne Soja, E-Nummer oder Zusatzstoffe herzustellen. Wir produzieren dasselbe wie ein guter Metzger – nur auf pflanzlicher Basis. Damit wollen wir aber kein Fleisch imitieren, sondern das Beste aus Pflanzen und Gewürzen zusammenbringen, um so die gute Handwerkskunst wieder in Produkte umzusetzen, die die Menschen täglich essen. Im Sommer 2018 haben wir unser Unternehmen gegründet und seitdem nicht mehr zurückgeblickt.
Warum hattet ihr euch dazu entschlossen, Planteslagterne zu gründen?
Wir haben uns zur Gründung von Planteslagterne entschlossen, weil wir den Bedarf an einer transparenten Fleischalternative gesehen haben, die die Menschen selbst herstellen könnten – wenn sie die Zeit dazu hätten. Keine schlechten Zutaten oder Produkte mehr die versuchen etwas zu sein, was sie nicht sind. Wir wollen, dass die Menschen wissen, was sie essen und ein starkes Leben führen können, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, was E254 oder E593 sind!
Wofür steht euer Startup?
Transparenz, Handwerk und gute Energie sind die Schlüsselwörter unseres Startups. Wir wollen die Menschen auf eine Reise mitnehmen um ihnen zu zeigen, wie sie Mittag- und Abendessen mit einem Hauptelement zubereiten können, das früher nur eine Beilage war. Wir glauben, dass das Engagement für saubere Zutaten der Weg zu einem besseren Leben ist. Man ist, was man isst, ist nicht nur ein Sprichwort. All dies wollen wir auf eine lustige Art und Weise tun, indem wir die Menschen ermutigen, mit Gemüse zu experimentieren.
Welche Schwierigkeiten oder Hindernisse musstet ihr auf eurem Weg überwinden?
Die Produktion war im ersten Jahr extrem schwierig, da die Produkte sehr zerbrechlich sind. Wenn man die Bohnen zu lange kocht, werden sie unbrauchbar. Das passiert auch, wenn wir das Gemüse zu klein schneiden. Deshalb muss die Produktion jedes Mal sorgfältig überwacht werden. Unser Küchenchef wird nicht aufgeben die richtige Struktur und den richtigen Geschmack zu finden, wenn wir für unsere Kunden produzieren. Das bedeutet, dass wir oft eine Produktion von vorn beginnen müssen, damit sie so wird, wie wir sie haben wollen. Und manchmal bedeutet das halt, erst um 2 Uhr morgens nach Hause zu kommen.
Worauf seid ihr besonders stolz?
Wir sind sehr stolz darauf, dass sogar Kinder unsere Produkte lieben, da es eine neue Möglichkeit für Eltern ist, mehr Gemüse in ihre Kinder zu bekommen. Außerdem bedeutet es uns sehr viel, dass es uns gelungen ist, unsere Produkte zu Kunden zu bringen, die sehr hohe Werte in der Art und Weise haben, wie auch wir die Dinge angehen. Denn sie sehen, womit wir zu kämpfen haben, um die besten Produkte auf den Markt zu bringen. Für uns ist es wichtig mit Kunden zu arbeiten, die nicht nur auf den Preis fokussiert sind. Es kann schwierig sein, mit ihnen zu konkurrieren, wenn wir erstklassige Zutaten verwenden.
Selbst Fleischliebhaber lieben eure Produkte. Was ist das Geheimnis und wie werden die Produkte überhaupt hergestellt?
Der Geschmack ist der Schlüssel. Deshalb versuchen wir, die besten Kombinationen verschiedenster Gewürze für unsere Produkte zu finden. Aber nicht nur das! Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass viele Fleischliebhaber eine Vorliebe für gutes Essen im Allgemeinen haben, sodass sie uns sagen, dass sie die Tatsache mögen, dass sie alle ihre Vitamine in unseren Produkten erhalten, wenn sie an bestimmten Tagen kein Fleisch essen.
Warum hat sich Planteslagterne dagegen entschieden, Soja zur Herstellung zu verwenden?
Wir denken, dass der größte Teil der Sojaproduktion nicht sehr nachhaltig ist. Außerdem wenden sich nun einige Leute von Soja ab, da sie das Gefühl haben, dass es sie in schlechter Weise beeinträchtigt.
Planteslagterne verwendet traditionelle Handwerkskunst. Warum ist das für euch so wichtig?
Um sicherzustellen, dass die Produkte von möglichst hoher Qualität sind. Wenn wir dafür sorgen, dass alles so hergestellt wird wie unsere es Großeltern getan hätten stellen wir sicher, dass sich unsere Kunden auf das, was wir herstellen, verlassen können. Sie müssen sich keine Sorgen über Zusatzstoffe, E-Nummern oder irgendetwas anderes machen. Wir möchten es ihnen so einfach wie möglich machen, eine gute Wahl zu treffen.
Neben dem Produkt selbst ist auch die Verpackung nachhaltig. Wie wird sichergestellt, dass Planteslagterne ein umweltbewusstes Startup bleibt?
Dazu überwachen wir unsere Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Darüber hinaus versuchen wir, unsere Inhaltsstoffe so nah wie möglich vom Herstellungsort zu beziehen. Wir tun auch unser Bestes, um Pflanzen zu vermeiden, die nicht nachhaltig angebaut werden. Es gefällt uns es so zu sehen, als hätten wir einen Garten und müssten alle unsere Lebensmittel daraus beschaffen. Wenn wir diese Denkweise beibehalten, sind wir nie weit von dem Ort entfernt, an dem das Gemüse wächst.
Warum hast du dich für Deutschland als einen neuen Markt entschieden?
Wir würden den Deutschen gerne die gleichen guten Produkte ermöglichen wie wir heute bei den Dänen tun. Unserer Meinung nach wird den Deutschen auch immer bewusster, was sie essen und sie verlangen qualitativ hochwertigere und transparentere Produkte. Und gerade weil wir es lieben, wenn die Deutschen uns im Sommer an der Westküste besuchen.
Das Startup Leben und der vegane Markt in Deutschland und Dänemark unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Was ist euch besonders aufgefallen?
In Deutschland ist der vegane Markt sehr weit entwickelt und wir stellen fest, dass Deutschland bereits einen starken Fokus auf diese Produkte hat. Wir fügen so etwas hinzu, das kein Fleisch imitiert, sondern sich auf den Geschmack konzentriert.
Welche Ziele oder Pläne hat Planteslagterne für die Zukunft?
Wir würden gerne die Bedürfnisse aller unserer Kunden erfüllen. Daher ist es unser Ziel, die besten pflanzlichen Alternativen in Europa herzustellen, wo die Menschen auch all die guten Dinge vom Gemüse bekommen. Unsere Hoffnung ist, dass wir die Welt durch Geschmack und nicht durch schlechtes Gewissen verändern können.
Vielen Dank für das Interview, lieber Henrik!
Beitragsfoto: Planteslagterne