Vom jüngsten Ölmüller Deutschlands zu „Die Höhle der Löwen“: Das Interview mit „Ölfreunde“
Diese Woche tritt bei „Die Höhle der Löwen“ das Startup „Ölfreunde“ an, ins Leben gerufen vom jüngsten Ölmüller Deutschlands, Paul Belthle. Wir sprachen mit dem 17-jährigen Unternehmer über seine Leidenschaft für heimische Saaten, den Weg zu seiner eigenen Ölmühle und natürlich über seinen Auftritt bei DHDL.
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt! Erzählt uns bitte zu Beginn etwas über euch und was ihr vor Die Ölfreunde gemacht habt.
Servus, ich bin Paul Belthle: Schüler & Begründer der Ölfreunde und mit meinen 17 Jahren der jüngste Ölmüller Deutschlands. Im idyllischen Naturpark Obere Donau befindet sich meine eigene Ölmühle. Hier verarbeite ich ausschließlich heimische Saaten aus der Region, die ich auch direkt selbst bei den Landwirten abhole, zu hochwertigen Speiseölen, Mehlen, Proteinen und Tierfutter. Angefangen habe ich mit 12 Jahren mit einer kleinen Ölmühle. Mittlerweile unterstützt mich die ganze Familie und die Ölpressen können bis zu 1.800 Liter Speiseöl pro Tag produzieren.
In meinem Tun unterstütze ich die heimische Landwirtschaft und auch Mutter Natur soll immer mit einem Lächeln auf meine Ölmühle schauen.
Das Unternehmertum liegt ein wenig in der Familie. Schon in frühen Jahren habe ich auf Flohmärkten Trödel verkauft, habe selbst Ketten gebastelt und diese im Dorf von Haus zu Haus an den Mann gebracht. Meine Eltern betrieben eine Herberge und einen Kanuverleih. An den Wochenenden veranstaltete ich für deren Kunden kleine Tombolas und verkaufte Süßigkeiten.
Wie ist die Idee zu Die Ölfreunde entstanden?
Schon als Kind habe ich viel Zeit mit meiner Ur-Oma im Garten verbracht. Wir haben zusammen Gemüse angebaut, gekocht und gelacht. Entsprechend habe ich auch zu Hause in diversen „Experimenten“ die Küche meiner Eltern verwüstet. Als ich 12 Jahre alt war, bekam ich dann zu Weihnachten eine Ölmühle geschenkt und hab direkt losgepresst – für Verwandte, Bekannte, die Milchtankstelle im Nachbarort und schließlich sogar Edeka Sigmund in Sigmaringen. Die Nachfrage stieg und die Ölfreunde waren gegründet.
Was ist das Besondere an Die Ölfreunde?
Ganz am Anfang wollte ich einfach nur leckere Speiseöle produzieren und ein bisschen mein Taschengeld aufbessern. Durch die Ölfreunde hatte ich mich immer mehr mit den heimischen Landwirten und dem Thema „gesunde Ernährung“ auseinandergesetzt. Ich möchte „gesund“ mit „lecker“ kombinieren und zeitgleich die heimische Landwirtschaft fördern. Gleichzeitig steht für mich aber auch die
Nachhaltigkeit im Fokus und so ist es mir ein Anliegen aus der Saat nicht nur das Öl zu verarbeiten, sondern auch den nährstoffreichen Presskuchen. Dass ich mit bereits 12 Jahren dann damals wie heute der jüngste Ölmüller Deutschlands bin, ist sicherlich eine Besonderheit, aber die Ölfreunde sollen nicht darauf reduziert werden.
Wie kam es zu der Bewerbung bei „Die Höhle der Löwen“?
Auf einer Startup Messe in Hamburg kam jemand von der Produktionsfirma von „Die Höhle der Löwen“ auf mich zu und hat gefragt, ob ich mich nicht bewerben möchte. Meine Family schaut zwar schon seit der ersten Staffel begeistert zu, aber es war mir eigentlich gar nie in den Sinn gekommen, dort selbst mitzumachen. In stundenlangen Diskussionen haben wir uns dann dazu entschlossen es tatsächlich zu probieren und uns in die Höhle der Löwen zu wagen.
Wie habt ihr euch auf die Sendung vorbereitet?
Ich hatte bereits auf einigen StartUp Messen Vorträge gehalten. Hier habe ich gelernt, dass es das Wichtigste ist man selbst zu sein – und genau das habe ich in meinem Pitch dann auch versucht. Wer ein Unternehmen aufgebaut hat, weiß wie wichtig es ist, alle Fakten und Zahlen immer im Blick zu haben und beim Pitch geht es dann darum, nicht nur sich und sein Produkt rüberzubringen, sondern auch eben diese Zahlen und Fakten klar und verständlich zu kommunizieren.
Wie hast du den Auftritt vor den Löwen erlebt?
Ich hatte bereits auf einigen StartUp Messen wie dem FIC Hamburg Vorträge gehalten. Hier habe ich gelernt, dass es das Wichtigste ist man selbst zu sein – und genau das habe ich in meinem Pitch dann auch versucht. Aufgeregt war ich aber natürlich trotzdem ganz extrem. Die Löwen waren durchgängig alle mega nett, haben aber wirklich kritische Fragen gestellt. Wer ein Unternehmen aufgebaut hat, weiß wie wichtig es ist, alle Fakten und Zahlen immer im Blick zu haben und beim Pitch geht es dann darum, nicht nur sich und sein Produkt rüberzubringen, sondern auch eben diese Zahlen und Fakten klar und verständlich zu kommunizieren. Genau das fordern die Löwen tatsächlich auch ein.
Fotos: RTL / Bernd-Michael Maurer.