Alver: Nachhaltige Lebensmittel aus Mikroalgen
Immer mehr Menschen suchen nach Nahrungsmitteln, die sowohl gesund als auch nachhaltig sind. Das Schweizer Startup Alver bietet eine potentielle Lösung: nachhaltige und nährstoffreiche Lebensmittel aus Mikroalgen. Die Golden Chlorella, die Alver verwendet, ist eine geschmacksneutrale Quelle für pflanzliches Eiweiß und außerdem funktionell einsetzbar. Erfahrt mehr über das Startup in diesem Beitrag.
Der Anfang einer Erfolgsgeschichte
Die Geschichte von Alver begann 2017 in der Schweiz. Die beiden Gründerinnen Mine Uran und Majbritt Byskov-Bridges waren auf der Suche nach nachhaltigeren Proteinquellen. Uran hatte bereits Erfahrung im Bereich alternative Proteine in einem Großkonzern und erkannte, dass die Gründung eines neuen Unternehmens ein schnellerer Weg wäre, um in den Mikroalgensektor einzusteigen. Byskov-Bridges hingegen kam aus dem Finanzbereich. Ihre Kunden wandten sich an sie mit der Bitte um Investitionen in nachhaltigere Lösungen, aber es gab nicht viele Angebote. Sie begann, aktiv an Konferenzen und Veranstaltungen über nachhaltige Proteine teilzunehmen, wo sie Uran kennenlernte. So ist Alver entstanden.
Das erste Produkt, das das Startup auf den Markt brachte, war ein Pulver mit Proteinen, Mineralien und Vitaminen. Die Gründerinnen stellten jedoch bald fest, dass die Hauptzutat in fertige Produkte integriert werden musste, da nicht jeder daran gewöhnt war, das Pulver selbst zu mischen. Ein großer Erfolg sind dann die Nudeln geworden, die mit dem Pulver angereichert wurden. Inzwischen bietet das Unternehmen eine Reihe von Produkten an, darunter Müsli, Proteinriegel und Nahrungsergänzungsmittel, wobei die Nudeln aufgrund ihres neutralen Geschmacks und ihrer Textur immer noch das meistverkaufte Produkt sind.
Die Gründerinnen von Alver: Mine Uran und Majbritt Byskov-Bridges.
Treiber und Herausforderungen
Golden Chlorella ist mit einem Proteingehalt von 50 Prozent eine nicht nur sehr proteinreiche, sondern auch eine besonders nährstoffreiche Nahrungsquelle. Neben dem hohen Proteingehalt enthalten die Algen Ballaststoffe, Mineralstoffe, die Vitamine B1, B2 und B6 sowie Amino- und Omega-Fettsäuren. Die Algen von Alver stammen aus Süßwasserseen, nicht aus dem Meer, und wurden im Laufe der Zeit unter spezifischen Bedingungen gezüchtet und selektiert, um die für die Funktionalität oder die Eigenschaften erforderlichen Entwicklungen zu erzielen. Die Algen sind nicht gentechnisch verändert, sondern wurden natürlich gezüchtet.
Eine der größten Herausforderungen für Alver war, dass die meisten Menschen mit Spirulina vertraut waren, einer Grünalge, die einen starken Geschmack und Geruch hat. Die von Alver verwendete Golden Chlorella ist jedoch fast geschmacksneutral und hat eine natürliche goldene Farbe, was ihr zum Durchbruch in der Lebensmittelindustrie verholfen hat. Das Unternehmen investierte viel in Marketing und Kommunikation, um die Verbraucher über die Unterschiede aufzuklären.
Der große Verkaufserfolg: die proteinreichen Nudeln mit Golden Chlorella.
Die nächsten Schritte: B2B und Expansion
Neben der Schweiz ist Alver mittlerweile in Deutschland, Slowenien, Estland, Litauen, Lettland, Finnland, Großbritannien, Dänemark und den Niederlanden vertreten. Die Expansion setzt sich fort und in den Niederlanden wurde sogar eine Tochtergesellschaft gegründet. Außerdem hat Alver nun auch eine neue Sorte von Chlorella, die „Diamond Chlorella“ genannt wird und eine weiße Farbe hat.
Neben dem Fokus auf dem Nährwert, wurde auch die Funktionalität der Algen entdeckt. Sie umfasst beispielsweise Bindung und Gelbildung und kann synthetische Hilfsstoffe wie Titandioxid ersetzen. Besonders im B2B-Sektor sieht das Unternehmen enormes Potenzial. Kürzlich hat Alver eine Fabrik in Indien eröffnet, um die Produktion zu steigern und Unternehmen weltweit zu beliefern. Langfristig möchte Alver somit auch andere Unternehmen im Bereich der Lebensmittelproduktion unterstützen, indem es ihnen hilft, neue Rezepte zu entwickeln und Forschungsergebnisse zu optimieren.
Die Produkte von Alver stellen also nicht nur eine nachhaltige Proteinquelle dar. Anders als viele andere Proteinquellen sind die Alver-Algen ein Supernährstoff. Durch die zusätzliche Funktionalität werden die Algen zu einem einzigartigen Produkt, das die Lebensmittelindustrie revolutionieren kann. So bringt Alver die Zukunft schon heute.
Fotos: Alver.