Gimme your money – Crowdinvesting mit fairfood
fairfood steht für fair gehandelte und produzierte Nüsse, die bereits online und in vielen Bio-Supermärkten Deutschlands erhältlich sind. Als nächstes möchte das Startup Supermärkte und den Drogeriehandel erobern und hat dafür jetzt eine Crowdinvesting-Kampagne gestartet. Im Interview erklärt uns das Team, wie es sich darauf vorbereitet hat, was ihr „fairändertes“ Konzept ausmacht und warum ihr es unterstützen solltet.
Stellt euer Startup und eure Kampagne bitte kurz vor!
fairfood „fairändert“ den Nusshandel. Seit 2014 bieten wir fair gehandelte Bio-Nüsse aus direktem Handel an, die wir in unserer Freiburger Manufaktur selbst rösten. Das faire daran: Die Nüsse werden in den afrikanischen Anbauländern geknackt und nicht, wie meist üblich, zum Knacken nach Asien exportiert. Unsere Fairtrade-Zertifizierung stellt außerdem sicher, dass die Produzent:innen fair entlohnt werden.
Im Bio-Fachhandel sind wir deutschlandweit gut vertreten. Jetzt steht der Schritt in die Supermärkte und Drogerien an. Um die dafür nötige Vertriebsarbeit, das Marketing und den Warenbestand zu finanzieren, brauchen wir jetzt den Support der Crowd!
Wie lange dauert die Kampagne?
Die Kampagne startet am 12. 03. 2024 um 12 Uhr auf Econeers. Sobald wir unser Fundingziel von 500.000 Euro erreicht haben, entscheiden wir, ob wir in die Überzeichnung gehen und mehr Geld einsammeln. Maximal könnten wir 700.000 Euro einsammeln. Sobald unser Zielbetrag erreicht ist, endet auch die Kampagne.
Nach welchen Kriterien habt ihr euer Crowdinvesting-Ziel definiert?
Wir haben uns genau angeschaut, was wir brauchen, um unser Ziel zu erreichen – nämlich fairfood deutschlandweit im Lebenmitteleinzelhandel zu platzieren. Dafür haben wir hochgerechnet, was uns die Investitionen in den Vertrieb, den Außendienst, das Marketing und der höhere Lagerbestand für die neuen Kund:innen kosten werden. Die Grundlage ist eine sorgfältige und mehrfach geprüfte Finanzplanung, die auf der Fundingseite einsehbar ist.
Wie lange hat es gedauert, eure Crowdinvesting-Kampagne an den Start zu bringen?
Da das Team, das die Kampagne verantwortet, im Dezember noch einen Auslandsaufenthalt hatte, haben wir im Januar richtig Gas gegeben und einen Großteil der Kampagne mit geballter Teampower innerhalb von sechs Wochen vorbereitet. Die rechtliche Vorarbeit und die Finanzplanung haben wir aber natürlich schon viel früher angestoßen. Der Prozess hat rund drei Monate gedauert.
Wie aktiviert ihr eure Community?
Im ersten Schritt haben wir die Kampagne über unseren Newsletter ausgespielt und mit Family und Friends geteilt. Dann folgten Google und Social Ads, unsere Social-Media-Kanäle und – ganz klassisch – gedruckte Flyer, die wir hier in Freiburg verteilen und in unsere Pakete legen.
fairfood-Nussproduktion in Nigeria und der verkürze Handelsweg.
Was sind eure größten Herausforderungen dabei?
Aktuell ist die Bereitschaft, bei Crowdinvests mitzumachen, nicht mehr so groß wir noch vor ein paar Jahren. Das Finanzprodukt ist nicht allen Menschen bekannt und muss erst einmal erklärt werden. Zudem ist auch der Investmentprozess selbst durch die hohen Sicherheitsstandards und ein Identifizierungsverfahren vergleichsweise aufwendig. Zu diesen Themen kommen immer wieder Fragen aus unserer Community, die es zu klären gilt.
Welche Pitfalls sollte ein Food-Startup unbedingt vor dem Start der Kampagne bedenken und vermeiden?
Zu allererst muss das Startup seine Finanzdaten gut aufbereitet haben und sich klar sein, was die Story der Kampagne sein soll. Das ist die Grundlage, um überhaupt eine zuverlässige und etablierte Funding-Plattform vom eigenen Vorhaben zu überzeugen. Zweitens: Zeit. Vor allem das Video, das Aushängeschild jeder Kampagne, muss professionell geplant und erstellt werden. Auch die Aufbereitung aller Infos erfordert Kapazitäten im Team, die eingeplant werden sollten. Drittens ist eine schnelle und wertschätzende Kommunikation mit der Community essentiell. Wer hier zu spät oder unpassend antwortet, verliert schnell die Gunst der Crowd. Transparenz, Zeit, Freundlichkeit – damit hat die Kampagne gute Chancen!
Fotos: fairfood