Matchachin bringt uns mit Guayusa den Wachmacher vom Amazonas

Es gibt endlich wieder einen FIC Online Pitch! Am 11. November präsentieren sechs Startups ihre innovativen Produkte einer Fachjury und ihr könnt im Livestream dabei sein. Vorab stellen sich alle Kandidaten wie üblich im Interview vor. Den Anfang macht Joshua van Dijk, der mit seiner Marke Matchachin einen ganz besonderen Tee auf den Markt bringt.

Bitte stellt euch zu Beginn einmal kurz vor! Wer steckt hinter Matchachin und wie seid ihr zusammengekommen?

Wir sind eine starke Truppe! Bestehend aus dem Matchachin Team Deutschland, mit Joshua dem Gründer und Geschäftsführer. Unterstützt wird er durch seinen Bruder Jan, der den Bereich Versand, Einkauf und Lager bestens organisiert. Im Büro haben wir mit Markus und Anika zwei sehr gute Macher. Von Bestellannahme bis zur Buchhaltung, die beiden rocken das Spiel mit Daten und Papier. In der Produktion ist unser Pascal der Mann der Tat. Unterstützt werden er und Jan von Tobias, Ines und Natascha. Wie die fleißigen Bienen produzieren sie unseren super Guayusa Tee, frisch und von bester Qualität – für Dich – den Energy-Kenner!

Team Ecuador wird von Pablo geführt. Ihm zur Seite stehen 50 indigene Gemeinden und Familien der Kichwa im Amazonas Regenwald von Ecuador. Mit ihm wird in unseren Chakras (Waldgärten) in Permakultur eines der koffeinreichsten Blätter der Welt traditionell, nachhaltig und fair erzeugt.

Zusammengeführt hat uns der Lauf des Lebens. Joshua und Pablo lernten sich über einen gemeinsamen Bekannten kennen. Pablo, ehemaliger Entwicklungshelfer der BRD, suchte nach einem Partner, um den Guayusa-Tee der Kichwa-Indigenen fair zu vermarkten. Joshua hatte bereits ein kleines Tee-Startup erfolgreich launchen können, und mit Guayusa und den Waldgärten der Indigenen zeigte Pablo ihm die Mondrakete für sein Startup. Schnell brauchte Joshua Unterstützung für den schnellen Erfolg von Matchachin. Also fragte er seine Freunde, wer Lust hätte einzusteigen, was er bis dato nicht bereut – ganz im Gegenteil!

Was macht euer Startup und wie ist die Produktidee entstanden?

Unser Ziel ist es mit Guayusa, eine uralte Kulturpflanze der Indigenen aus dem Amazonasregenwald von Ecuador so richtig durchzustarten! Denn mit Guayusa haben wir die perfekte Kaffee/Energydrink-Alternative anzubieten.

Seit Jahrhunderten benutzen die Kichwa, so nennt sich der Stamm der Indigenen, Guayusa, um aus den Blättern des immergrünen Baumes einen Krafttrunk (Energytee) zu gewinnen – und diesen brauchen Sie auch. Jeder, der einmal im wilden Amazonasgebiet war, weiß sofort warum. Die Kichwa nutzen bis heute die Kraft der Guayusa – um wach und fit zu sein und für das gefährliche Überleben im Dschungel, denn vom Erfolg der Jagd hängt oft das Wohl des ganzen Dorfes ab.

So kam es dann, dass die Universität in Quito vor wenigen Jahren die Blätter des heiligen Baumes untersuchte. Dabei entdeckten sie einen Rekordgehalt von 7,6 % Koffein in den Blättern des Guayusa-Baumes! Zum Vergleich: Kaffeebohnen haben 2 bis 4 %. Nun war sofort klar – Guayusa ist wahrlich ein echter Wachmacher! Kein Wunder, denn die Kichwa vererben seit Generationen die besten Stecklinge an die Nachkommen weiter. So entstanden in den Jahren extrem starke Guayusa-Bäume in den Waldgärten der Indigenen.

Aber nicht nur extrem viel Koffein fand man, auch weitere sehr interessante Inhaltstoffe wurden in Guayusa entdeckt, wie Theobromin, dem man das Glücklichmachende des Kakaos beziehungsweise der Schokolade zuspricht. Auch L-Theanin, der Wirkstoff des grünen Tees, fand sich in Guayusa. L-Theanin führt zu einem „entspannten wach sein“, wie wir es nennen. So überzeugt vor allem die Gesamtwirkung von Guayusa. Es hält länger wach, erzeugt dabei kein Koffein-Crash – man ist wahrlich entspannt, fokussiert und motiviert – und hat dabei auch noch gute Laune. Wow, oder? Entsprechend überraschte es uns auch nicht, als man noch herausfand, dass Guayusa mehr Antioxidantien hat als Matcha und ebenfalls basisch (PH-neutral) ist und den Körper somit nicht übersäuert, wie es bei Kaffee der Fall ist.

Diese faszinierenden Eigenschaften sprachen sich natürlich bald herum. Und auch Pablo erfuhr hiervon. Pablo arbeitete nach seinem Studium als Agraringenieur in Weihenstephan als Entwicklungshelfer in Ecuador und lernte so die Kichwa und Ihre Guayusa kennen. Als erste Berichte über die Entdeckung von Guayusa in den Nachrichten der USA erfolgten und Hollywoodstars wie Leonardo di Caprio und Channing Tatum in nachhaltige Guayusa Startups investierten, half Pablo den Indigenen dabei, die ersten Waldgärten und Guayusa Erzeugnisse zu entwickeln.

Mit den ersten Ernten traf er sich mit Joshua in Deutschland. Joshua probierte damals das erste Mal Guayusa und war sofort Feuer und Flamme. So flog er kurz darauf nach Ecuador und so kam es, dass dann direkt vor Ort, am Amazonas, das Kooperations-Startup Matchachin entstand. Joshua konnte noch sein Wissen über die Herstellung und Verarbeitung von Tee mit einfließen lassen und entsprechend groß war das Potenzial des gemeinsamen Weges. Den Namen und unser Logo kreierten wir dann zusammen mit den Indigenen – und klar, dass natürlich bei einer Tasse heißen Guayusa! Was nun der Name Matchachin und auch unser Logo bedeutet, dass erfahrt Ihr auf unserer Webseite… nur so viel – das Logo ist sehr bedeutend und wurde einer heiligen Petroglyphe nachempfunden.

Waren es erst wenige Familien und Gemeinden, die sich unserer Mission angeschlossen hatten, sind es heute bereits 50 Familien und Gemeinden, die mit je einem Chakra (Waldgarten) von je einem Hektar Guayusa unter der Bio-Zertifizierung, mit uns zusammen erfolgreich vermarkten. Dies auch dank der tollen Unterstützung des develoPPP Programms (Deutsche Entwicklungshilfe) , die unser Projekt mit einem Zuschuss von 200.000 Euro vor Ort unterstützen. Dies hat folgenden Hintergrund:

Die Kichwa haben nur drei Einkommensmöglichkeiten – Holz verkaufen, was den Regenwald und das Klima zerstört, ein wenig Individualtourismus, der aufgrund von Corona komplett eingebrochen ist – und eben Guayusa. Mit Guayusa bieten wir somit den Indigenen ein faires, nachhaltiges und selbst erzeugtes Einkommen und schützen gleichzeitig die Lunge unseres Planeten, den Regenwald.

Das Matchachin-Team in Ecuador (Foto: Tausendkraut GmbH)

Welches war bisher eure größte Herausforderung als Food-Startup?

Da gab es sehr viele. Als erstes war es die Verkehrsfähigkeit. Guayusa war ein neuartiges Lebensmittel und brauchte entsprechende Zulassungen in der EU. Hierfür arbeiten wir eng mit den Behörden, dem Land Ecuador, einigen Universitäten und Guayusa-Firmen zusammen.

Weitere Herausforderungen waren es die Waldgärten bio zertifizieren zu lassen. Dann ein System zu entwickeln, wie die Ernten eingesammelt und verarbeitet werden. Hierfür bauten Pablo und sein Team extra eine eigene Produktion vor Ort auf, die wir bis heute ständig erweitern und verbessern. Aber auch der Wissenstransfer mit den Indigenen war nicht immer einfach. Wir mussten alte traditionelle Anbau – und Verarbeitungsmethoden mit dem heutigen Standard kombinieren, um entsprechende Anforderungen an gleichbleibende Qualität zu gewährleisten.

Die nächste Herausforderung ist es nun, Guayusa in Deutschland bekannt zu machen. Und das ist gar nicht so einfach. Gerade Corona hat uns hier heftig zurückgeworfen. Als Gewinner der Markant Start-Up Arena hatten wir zum Beispiel die Chance, unser Produkt den großen Händlern vorzustellen, aber genau dann brach die Pandemie aus. Verkostungen eines neuen Tees waren einfach nicht möglich und entsprechend war auch eine Probelistung nicht zu erreichen.

Jetzt nehmen wir erneut Anlauf und versuchen es noch einmal!

Was können wir von euch bei unserem Pitch erwarten?

Ein paar Minuten super interessantes Storytelling, über den Amazonas, die Kichwa Indigene, Permakultur in Waldgärten (Agro-dynamische Forstwirtschaft) und faszinierende Nebenwirkungen der Guayusa. Freut Euch zum Beispiel auf einen kleinen Input über das Thema: „Lucid dreams“ (Klarträume).

Wo seht ihr Matchachin in 12 Monaten?

Unser Traum ist es beim Einkaufen des täglichen Bedarfs, Guayusa-Tee im Teeregal entdecken zu dürfen. Menschen dabei beobachten zu dürfen, wie sie sich das Produkt ansehen und es mit zur Kasse nehmen…

Ich wünsche mir, dass viele Menschen Guayusa, die wahrlich beste Kaffee-und Energydrink-Alternative, für sich entdecken und uns dabei unterstützen, vielen Indigenen ein sicheres Einkommen zu ermöglichen, so dass ihre uralte Kultur und auch ihre Heimat, der Regenwald, bewahrt werden können.

Und da Guayusa ja auch als „Traumkraut“ bekannt ist, lasst uns weiterträumen. Wir launchen bald unseren Guayusa Erfrischungstee für Erwachsene, mit sage und schreibe 7 Gramm Guayusa pro 0,33 Longneck-Glasflasche, in einer super leckeren Mischung mit Zitronengras aus der Permakulktur der indigenen Waldgärten. Wenn wir es hier schaffen, viele gerade junge Menschen dazu zu bewegen umzusteigen – weg von bunten extrem zuckrigen und ungesunden Lowergydrinks – hin zum gesunden Wachmacher Guayusa, dann würde sich uns ein sehr großer Traum erfüllen!

Beitragsbild: Tausendkraut GmbH