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MyEy wollte die Löwen zu Veganer*innen machen

Wer in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ mit veganen Produkten überzeugen möchte, hat sich viel vorgenommen. Chris Geiser stellte sich mit seinem Startup MyEy, das sich aktiv für den Veganismus einsetzt, der Herausforderung. Bei ihm gibt es Eier, ohne dass dafür ein Huhn leiden musste. Sie sind rein pflanzlich und universell einsetzbar. Wir haben den Konditormeister und Bäcker zu einem Interview eingeladen und wollten mehr über sein Ersatzprodukt und den Auftritt vor den Löwen wissen.

Erzählt doch gern am Anfang etwas über dich und MyEy!

Bereits 1999 eröffnete ich die erste vegane Vollwertkonditorei Europas. Damals gab es Tofu und Sojasprossen, vorwiegend für Menschen aus der Naturkostszene. Mit meinen Back- und Kochshows für vegane Speisen stehe ich ja schon seit Jahrzehnten auf den Bühnen – mit den Vorgängern von MyEy sozusagen. 

Welche Probleme willst du mit deinen Produkten lösen und inwiefern hast du das geschafft?

Eines Tages war ich wieder einmal auf einem Lebenshof und hielt ein gerettetes ausgemergeltes Lege-Huhn auf meinem Arm. Da wusste ich, es muss endlich eine tierleidfreie Alternative her und ich machte mich daran ein echtes Pflanzen-Ei zu entwickeln. Anfang der 90`er Jahre gab es ja auch noch kaum Auswahl an Pflanzenmilch und Pflanzenfleisch – das Programm ist heute erstaunlich vielfältig.

Wie unterscheiden sich deine drei Produkte VollEy, EyWeiß und EyGelb und wie werden sie hergestellt?

  • MyEy EyGelb ist mehr zum Anreichern der Speisen, Erhöhung des Nährwertes, Verfeinern & Verbessern der Krumenstruktur. Kräftig im Geschmack – kräftig in der Farbe.
  • MyEy EyWeiß für Schaummassen, zum Aufschlagen und überall wo es recht luftig werden soll. 
  • MyEy VollEy – der Allrounder in der Küche. Universell einsetzbar. 

Die Herstellung ist ein spezielles Verfahren, bei dem einerseits die Funktionalität für das enorme Aufschlagvolumen erreicht wird. Es muss aber auch Einfluss auf den typischen Ei-Geschmack unter Beibehaltung der natürlichen Farbpigmente abgezielt werden. Aber wie bei vielen Dingen im Leben, ist auch in der Küche: Die Mischung machts. 

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Alle guten Dinge sind drEY! (Foto: MyEy)

Können deine Produkte in der Küche genauso wie tierische Eier verwendet werden oder muss man bei dem Gebrauch etwas beachten?

Ja, doch gegebenenfalls muss das traditionelle Rezept angepasst werden, denn tierische Eier können nicht in allen Belangen ganz gleich reagieren. Am besten man tastet sich an das gewohnte Rezept ran oder probiert einfach eines unserer vielen MyEy Rezepten aus.

Was waren eure größten Herausforderungen auf eurem Weg mit MyEy?

Einerseits sind unsere Produkte nicht nur vegan – sondern auch Bio-Zertifiziert. Das war uns sehr wichtig. Darüber hinaus auch noch soja und glutenfrei. Damit es für die tägliche Küche besonders einfach wird, entwickelte ich auch die MyEy Zauberformel 1+5 = Ey. So ist immer das täglich frische Pflanzen-Ei auf einfache Weise verfügbar. 

Wieso hast du dich entschieden, mit MyEy zu der Höhle der Löwen zu gehen?

Ich stehe ja seit Jahrzehnten auf den Bühnen mit meinen veganen Koch- und Backshows. Ob das größte vegane SpiegelEy oder die längste vegane Schokorolle, die Presse berichtete immer wohlwollend und mit einem zwinkernden Auge über diese veganen Weltrekorde.

Mit so einem Auftritt wie in der Höhle der Löwen, ist es natürlich möglich, dass noch viel mehr Menschen die Möglichkeit haben zu erkennen, wie vielfältig die pflanzliche Natur sein kann. Dieser Trend setzt sich bis heute weiter fort. Mein Credo gilt auch noch heute: Nicht Verzicht ist die Devise, sondern pflanzlichen Alternativen den Vorzug geben!

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Gründer Chris Geiser, Georg Kofler und Judith Williams probieren MyEy. (Foto: TVNOW / Frank W. Hempel)

Wie ging es für euch nach dem Pitch weiter?

Wir hatten tolle Gespräche mit dem Team rund um Nils und konnten auch unseren Kundenstamm weiter ausbauen. 

(Anmerkung der Redaktion: Es gab in der TV-Sendung einen Deal mit Nils Glagau, der aber bisher nicht umgesetzt wurde.)

Was würdesr du Gründer*Innen empfehlen, die auch über einen Pitch vor den Löwen nachdenken?

Mut haben zur Veränderung und auf Qualität setzen. Es gibt in so vielen Bereichen Dinge, die noch auf eine Veganisierung warten.

Welche Wünsche und Ziele habt ihr für die Zukunft?

Wir wünschen uns, dass der Siegeszug für pflanzliche Alternativen weiterhin so voranschreitet. Für eine gesunde Umwelt führt da kein Weg vorbei, denn die Zukunft is(s)t vegan. 

Beitragsfoto: TVNOW / Frank W. Hempel