From left to right: Didier Toubia (CEO and co-founder of Aleph Farms); Ambassador of Israel to Singapore, HE Sagi Karni (Ambassador of Israel to Singapore); HE Lim Chuan Poh (Non-Resident Ambassador of Singapore to Israel and Chairman of the Singapore Food Agency); Xiangliang (XL) Lin (CEO of ESCO Aster and Deputy CEO of ESCO Lifesciences Group)

Aleph Farms treibt Produktion von kultiviertem Fleisch voran

Das israelische Food-Tech-Startup Aleph Farms hat zwei strategische Vereinbarungen bekannt gegeben, um seine Produktionskapazitäten und seine globale Reichweite zu erweitern. Gleichzeitig läuft die Vorbereitung auf die Markteinführung seines ersten Produkts, eines kultivierten Steaks. Worum es dabei geht und welche Ziele das Unternehmen anstrebt, erfahrt in diesem Beitrag.

Angesichts wachsender Nachfrage: Erwerb der Produktionsanlage in Modi’in

Erst vor kurzem haben wir über Aleph Farms als einen der Vorreiter auf dem Gebiet des kultivierten Fleisches berichtet. Das israelische Unternehmen ist für seine Food-Innovationen bekannt. So hat das Startup 2018 das erste kultivierte Rindersteak, 2019 das erste im Weltraum kultivierte Fleisch und 2021 das erste kultivierte Ribeye-Steak produziert. Nun wird eine neue Produktionsanlage erworben sowie eine Expansion nach Südostasien gesichert.

Laut Didier Toubia, CEO und Mitbegründer von Aleph Farms, sind Israel und Singapur die ersten beiden Märkte, auf denen ihr kultiviertes, dünn geschnittenes Steak eingeführt werden. Der schnelle Aufbau von Produktionskapazitäten an diesen Standorten biete einen klaren Fahrplan zur Skalierbarkeit. Über Israel und Singapur hinaus wird außerdem der Aufbau weiterer strategischer Anlagen weltweit geplant.

Im Rahmen der ersten Vereinbarung erwirbt Aleph Farms eine Produktionsanlage in Modi’in, Israel und die damit verbundenen Vermögenswerte vom Biotechnologieunternehmen VBL Therapeutics. Der Erwerb der Produktionsstätte soll dem Unternehmen helfen, die Produktion vor Ort auf effiziente Weise hochzufahren. Die bestehenden Anlagen von VBL werden über Technologietransfer aus der Pilotproduktionsanlage von Aleph Farms in Rehovot aufgerüstet, um die Produktionsleistung zu steigern.

Aleph Farms‘ neue Produktionsstätte in Modi’in.

Vereinbarung mit ESCO Aster zur Produktion in Singapur

Die zweite Vereinbarung ist ein Memorandum of Understanding mit ESCO Aster, einem Unternehmen zur Produktion vom kultivierten Fleisch in Singapur. Damit soll ESCO Aster sein Know-how für die Produktion von Aleph Farms in Singapur einsetzen, um das Land bei der Verwirklichung seines Ziels „30 by 30“ zu unterstützen. Mit dieser Strategie sollen Kapazitäten in der Nahrungsmittelindustrie geschaffen werden, um bis zum Jahr 2030 30 Prozent des Nahrungsmittelbedarfs des Landes lokal und nachhaltig decken zu können.

ESCO Aster ist das weltweit erste und einzige Unternehmen, das über eine vollständige behördliche Zulassung verfügt und nach ISO 22000 und FSSC 22000 zertifiziert ist, um kultiviertes Fleisch für den kommerziellen Verkauf und Verzehr nach höchsten Sicherheitsstandards zu produzieren. Im Rahmen der Vereinbarung arbeitet ESCO Aster auch mit den Religionsbehörden zusammen, um ein Halal-Zertifikat für seine Anlage zu erhalten. Die Anlage in Singapur soll dann die erste Halal-zertifizierte Anlage der Welt werden. Weltweit gibt es aktuell mehr als 1,9 Milliarden Muslime, davon viele in Südostasien, wo etwa 42 Prozent der Menschen Muslime sind. Somit ist diese Entwicklung besonders relevant für die Region.

Aleph Farms bereitet sich außerdem auf die Markteinführung seines ersten Produkts vor: eines kultivierten Steaks. Dafür arbeitet das Unternehmen eng mit den Aufsichtsbehörden weltweit zusammen. Die Herstellung verschiedener Steakarten sowie anderer Produkte auf der Basis tierischer Zellen, wie zum Beispiel kultiviertes Kollagen, sind ebenfalls in der Planung.

Fotos: Aleph Farms.